Jason OSTM erreichte sein Ende der letzten Umlaufbahn

Satellit Jason OSTM hat das Ende seiner letzten Umlaufbahn erreicht.
Satellit Jason OSTM hat das Ende seiner letzten Umlaufbahn erreicht.
Geschätzte Lesedauer: 3 Minuten

Die Mission des Satelliten OSTM (Ocean Surface Topography Mission) Jason-2 wurde jetzt für erfolgreich beendet erklärt. Jason-2 war die dritte gemeinsame Satellitenmission von den USA und Europa zur Messung der Meeresspiegelhöhe.

11 Jahre im Dienst der NASA, NOAA, EUMETSAT, CNES

Jason-2/OSTM, war eine gemeinsame Mission der NASA, der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration), von EUMETSAT (European Organisation for the Exploitation of Meteorological Satellites (EUMETSAT) und der CNES (Centre National d’Etudes Spatiales). Der Satellit zur Vermessung der Weltmeere wurde im Juni 2008 gestartet und sollte über eine lange Beobachtungsmission die einst von den Programmen NASA-CNES TOPEX/Poseidon und Jason-1 begonnene Erfassung der Pegelhöhe auf dem Globus fortführen. Jason-2/OSTM war war für eine Lebenszeit von drei Jahren konzipiert, aber schlussendlich elf Jahre im Dienst. Seine Forschungen werden von Jason-3, weitergeführt, der 2016 gestartet wurde.

Meeresspiegel steigt – und sinkt

Seit seinem Start hat Jason-2/OSTM einen globalen Meeresanstieg von knapp fünf Zentimetern angezeigt und mehr als eine Million Datenprodukte sowie über 2.100 wissenschaftliche Veröffentlichungen erzeugt. Der Satellit hat damit nicht nur wichtige Beiträge für das Verständnis der Meere und ihre differenzierten Höhenschwankungen geliefert, sondern auch für den Klimawandel, wie Thomas Zurbuchen von der wissenschaftlichen Leitung im NASA-Hauptquartier in Washington sagt. Aber zu Winden und Wellen sowie der Vorhersage zur Entwicklung und Schwere von Hurrikanen leistete der Satellit wertvolle Arbeit.

Jason OSTM: Veränderung der Meeresspiegelhöhe am Pazifischen Ozean in der ersten Januarwoche 2018. Erhöhte Meresstände sind rötlich, tiefer Pegel bläuich eingefärbt.
Jason OSTM: Veränderung der Meeresspiegelhöhe am Pazifischen Ozean in der ersten Januarwoche 2018. Erhöhte Meresstände sind rötlich, tiefer Pegel bläuich eingefärbt.

Dabei wäre die Mission von Jason-2/OSTM schon früher zu Ende gewesen, hätten die Teams zum Betrieb des Trabanten nicht schon Einfallsreichtum bewiesen. Denn schon im Juli 2017 waren wichtige Komponenten und Kontrollsysteme an Bord ausgefallen, sodass der Satellit von seinem eigentlichen Orbit auf eine tiefere Umlaufbahn manövriert wurde, um ihn von den funktionierenden Satelliten wegzubewegen. Das allein hat schon viel Treibstoff verbraucht. In enger Rücksprache mit dem Ocean Surface Topography Science Team wurde für Jason-2/OSTM noch eine Umlaufbahn gefunden, in der seine wissenschaftliche Arbeit fortgeführt werden konnte, anstatt ihn aufzugeben oder die Regeln zur Vermeidung von Weltraumschrott zu verletzen.

Wissenschaftlich wertvoll – bis zum finalen Fehler

Jedoch konnten vom neuen Orbit nur geringere Frequenzen zur Beobachtung einer Region auf der Erde erreicht werden, immerhin erhöhte sich dafür die Auflösung der Daten im Gegenzug. Davon profitierte wiederum ganz extrem die Forschung zum Schwerefeld in den Ozeanen, die über den Globus nicht überall gleich ist, weshalb auch der Meeresspiegel nicht überall gleich hoch ist. Neben der Fortführung der Forschungen durch TOPEX/Poseidon und Jason-1 sind aber gerade diese Daten des Übergangs von kleiner zu mittelgroßer Skala der Meeresbeobachtung der zweiten Jason-2/OSTM-Mission von unschätzbarem Wert, so CNES President Jean-Yves Le Gall. Auch auf dem Weg zu seinem Friedhofsorbit leistete der Satellit damit wertvolle Arbeit bis zum Ende.

Jason OSTM: Das Diagramm zeigt den Globalen WERBUNG Anstieg des Meeres seit Anfang der 1990er Jahre aus den Daten von Jason-2/OSTM, seinen Vorläufermissionen sowie Jason-3.
Jason OSTM: Das Diagramm zeigt den Globalen WERBUNG Anstieg des Meeres seit Anfang der 1990er Jahre aus den Daten von Jason-2/OSTM, seinen Vorläufermissionen sowie Jason-3.

Entscheidung der Abschaltung

Die Entscheidung, den Satelliten abzuschalten, trafen die Raumfahrtbehörden, nachdem nun noch eine Störung im Energiesystem des Satelliten festgestellt wurde. Um eine Gefahr für andere Satelliten, zukünftige Missionen und potenziellen Weltraumschrott zu vermeiden sowie um einem französischen Weltraumgesetz zu folgen, wird der Satellit daher jetzt aus dem Verkehr gezogen. Die Stilllegung soll bis zum 10. Oktober abgeschlossen sein. Die technologischen Fortschritte, wie sie sich auf den Jason-Satelliten 1 bis 3 bewährt haben, wirken aber auch noch in Jahrzehnten fort. Jason-3 wird dann vom europäischen Sentinel-6 und dem Jason-CS fortgeführt werden, deren Starts für 2020 und 2025 geplant sind.

- Anzeige -