ILA-Berlin: Tagesbericht 15. September 2012

Geschätzte Lesedauer: 14 Minuten

Bis zu 9 g – das Neunfache des eigenen Körpergewichts – beträgt die Belastung, der Major Pjotr Iwaszko ausgesetzt ist, wenn er den ILA-Besuchern die polnische MiG-29 vorführt. Zwischen 260 und 833 Kilometern pro Stunde variiert die Geschwindigkeit des zweistrahligen Kampfjets während der rund siebenminütigen Show, die bei gutem Wetter in einer Höhe zwischen 180 und 1.500 Metern geflogen wird. Iwaszko, der auf eine Erfahrung von rund 1.100 Flugstunden zurückblicken kann, ist einer der wenigen Kampfpiloten seiner Einheit, die eine Zusatzausbildung für Displayflüge absolviert haben.

Er demonstriert seit drei Jahren die Leistungsfähigkeit der in Russland gebauten MiG-29 auf nationalen und internationalen Air Shows. Seine Einheit ist die 23. Taktische Luftwaffenbasis der polnischen Luftwaffe, die sich in Minsk Mazowiecki östlich von Warschau befindet. Alle Flugzeuge der Truppe sind nach polnischen Militärpiloten benannt, die sich im Zweiten Weltkrieg besonders verdient gemacht haben, und tragen deren Portraits am Leitwerk.

Space Liner: In 90 Minuten von Europa nach Australien

Ingenieure des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben ein revolutionäres Flugkonzept entwickelt: Passagiere sollen in einigen Jahrzenten auf Langstrecken mit einem Hyperschallgleiter an der Grenze zum Weltraum fliegen. Im SpaceLiner wäre die Reise von Europa nach Australien nur noch ein Kurztrip von 90 Minuten. Das Konzept des SpaceLiner basiert auf einem umweltfreundlichen CO2-freien Raketentriebwerk, angetrieben mit flüssigem Wasserstoff und Sauerstoff. Das Triebwerk beschleunigt den Jet in unter zehn Minuten auf das etwa 25-fache der Schallgeschwindigkeit in 80 Kilometern Höhe. Nach Brennschluss wird der Raketenbooster abgetrennt und der SpaceLiner geht bis zu seinem Ziel in den Gleitflug über. Ein Modell sowie eine Video-Animation des SpaceLiner erlauben einen Blick auf das Fliegen von Übermorgen am Messestand des DLR. Kontakt: Falk Dambowsky,
Telefon: +49 (0) 173 5372666, E-Mail: Falk.Dambowsky@dlr.de, Ort: Halle 4, Stand 4301, Exponat 02

Thementag: Fliegen lernen auf dem roger Airfield

Selber Fliegen, einmal Pilot sein oder sogar beruflich ins Cockpit steigen – nur drei Facetten des heutigen Thementages auf dem “roger Airfield“. Egal ob das Ziel eine Fluglizenz für das schönste Hobby der Welt ist oder am Ende eine Berufspilotenlizenz für den Jumbo-Jet stehen soll: Jeder Pilot fängt klein an und lernt auf einem Privatflugzeug. Heute stehen explizit zwei Ausbildungsunternehmen für die Privat- und Berufspilotenlizenz auf dem “roger Airfield” für Gespräche zur Verfügung. Die beiden Firmen „Flugschule Ardex“ aus Brandenburg und „Verkehrspilotenschule VPS“ vom Flughafen Schönefeld präsentieren sich mit jeweils einem Ausbildungsflugzeug, das auch hautnah im Cockpit besichtigt werden kann. Beide Flugschulen freuen sich auf spannende Gespräche auf dem „roger Airfield“. Kontakt: Jens Rosenow, Telefon: 0172 3939 828, jr@rogerairfield.com, Bildmaterial ab morgen unter www.rogerairfield.com

Liebherr zeigt Modell des A350-Bugfahrwerks

Ein Modell des Bugfahrwerks für den neuen Airbus A350 XWB in Originalgröße beherrscht den Messestand des Flugzeugausrüsters Liebherr-Aerospace. Es ist das größte Fahrwerk, das die Firma jemals entwickelt und gebaut hat. Gezeigt werden ferner Komponenten für das Landeklappen-Vorflügelsystem des A350 und für das Triebwerk-Abzapfluftsystem der Boeing 747-8. Als Innovation präsentiert Liebherr einen motorgetriebenen Turbokompressor, der bei der Entwicklung künftiger Flugzeuge die Verwendung von Zapfluft aus den Triebwerken überflüssig macht. Kontakt: Ute Braam, Telefon: +49 (0) 8381 464403, E-Mail: ute.braam@Liebherr.com, Ort: Halle 2, Stand 2201

„Willfire 2012“ geht in die nächste Runde

Nach der erfolgreichen Premiere am vergangenen Donnerstag bereitet sich die Bundeswehr auf weitere, eindrucksvolle Flugvorführungen vor. So werden die Streitkräfte am Sonntag, neben täglichen Solo-Displays des Kampflugzeuges EADS Eurofighter und des Militärhubschraubers Sikorsky CH-53, in der gemeinsamen Fähigkeitsdarstellung „Willfire 2012“ das Zusammenspiel von militärischen Kräften demonstrieren. In der etwa 20-minütigen Vorführung wird die Anlandung und Aufnahme eines FAC (Forward Air Controller) sowie dessen Absicherung aus der Luft dargestellt. Beteiligt sind die Waffensysteme Eurofighter, Tornado, Phantom, CH-53, Transall und A310 MRTT (Multi Role Transport Tanker). Abgerundet wird die gemeinsame Fähigkeitsdarstellung durch eine simulierte Luftbetankung von Eurofighter und Tornado. Das Static Display der Bundeswehr wird ab heute durch einen Airbus A319 CJ der Flugbereitschaft BMVg ergänzt. Dieses Regierungsflugzeug nutzt die Luftwaffe zur Transportunterstützung im politisch-parlamentarischen Bereich. Kontakt: Oberstleutnant Kai Gudenoge, Telefon: +49 (0) 151 14626012, Pressezentrum Halle 5

IABG: streitkräfteübergreifendes Training mit Partnerland Polen

IABG, führendes europäisches Technologieunternehmen aus Ottobrunn, zeigt auf der ILA die Live-Vernetzung von Simulationen, die gemeinsames Training von verschiedenen Orten der Welt aus ermöglicht. Da weltweit immer häufiger multinationale Einsatzszenarien zum Tragen kommen, ist auch das gemeinsame Üben von Verfahren nötig. IABG zeigt seine Kompetenz live auf der ILA bei einer vernetzten Kampfflug-Simulation. Gemeinsam mit dem Air Force Institute of Technology (AFIT) aus Warschau wird dabei ein kompakter Simulator am Stand der IABG mit einem polnischen F-16-Simulator gekoppelt. Neben der möglichen Vernetzung zeigt die IABG auch Einsatzmöglichkeiten der präsentierten Systeme zum Beispiel zum Training von Piloten unbemannter Flugkörper. Kontakt: Monika Peters, Telefon: +49 (0) 171 735 95 65, E-Mail: peters@iabg.de, Ort: Halle 2, Stand 2403

SPACE hilft, die Lieferkette zu stärken

Der gewaltige Auftragsbestand zwingt die Hersteller Airbus und Boeing dazu, immer mehr Flugzeuge im Monat zu produzieren. Für die gesamte Lieferkette bedeutet das in den kommenden Jahren eine Erhöhung der Fertigungsraten um rund 40 Prozent. Gerade die kleinen und mittelständischen Unternehmen im zweiten und dritten Glied kommen da bisweilen an ihre Grenzen. Die großen Hersteller haben daher die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betrachtung der Wertschöpfungskette erkannt und die europäische Organisation SPACE (Supply Chain Progress towards Aeronautical Community Excellence) gegründet, die den Firmen mit internen und externer Experten zur Seite steht. Nachdem in Frankreich mit solchen Performance Projekten die Effizienz von mehr als 50 kleinen und mittleren Unternehmen bereits um bis zu 30 Prozent gesteigert werden konnte, hat man jetzt damit begonnen, mit Unterstützung des BDLI sowie der regionalen Luftfahrtverbände und -cluster auch in Deutschland eine SPACE Community aufzubauen, berichtete Norbert Schröder, SPACE-Repräsentant für die Bundesrepublik, auf der ILA. Kontakt: Norbert Schröder, Telefon: +49 (0) 176 56287688, E-Mail: norbert.schroeder@space-aero.org, Ort: Chalet West 18/19

Elektra One: Minimaler Energieeinsatz auch bei starkem Wind

Besondere ILA-Attraktionen im Bereich Ökoeffizienz sind die beiden elektrischen Leichtflugzeuge Elektra One Solar und Elias der Firma von PC-Aero und ihrer Kooperationspartner. Bei nur wenig über 100 Kilogramm Leermasse und maximal 16 kW Leistung des kleinen Elektroantriebs ist Anfälligkeit für starken Wind und bei Turbulenzen zu vermuten. Und doch flog Testpilot Norbert Lorenzen das Flugzeug am Freitag auch bei bis zu mehr als 50 Stundenkilometer starkem Wind. „Es ist faszinierend, wie wenig Leistung für sehr gute Flugleistungen erforderlich ist“, sagte Lorenzen, hauptberuflich Fluglehrer mit über 10.000 Flugstunden und Inhaber einer Flugschule im bayerischen Landshut. „Vor allem begeistert mich aber die große Laufruhe – es ist ähnlich wie bei einem Turbinenantrieb.“ Kontakt: Calin Gologan, Telefon: +49 (0) 176 234 114 91, E-Mail: calin.gologan@pc-aero.de, Ort: Display S 4

30 Millionen Euro locken 50 Deutsche auf den Mond

„Fly me to the moon“ können jene fünfzig Deutsche singen, wenn ihr Traum wahr wird: Die Reise zum Mond, mit der sie dreißig Millionen Euro gewinnen. So viel Geld hat Suchmaschinenbetreiber Google im Wettbewerb „Lunar X Prize“ für jenen All-Amateur ausgelobt, dem es gelingt, Bilder vom Mond zur Erde zu funken. Also haben sich vom Baumarktverkäufer bis zum Cern-Wissenschaftler Mondsüchtige zur Gruppe der „Part-Time-Scientists“ zusammengefunden, der noch weitere fünfzig Teilnehmer aus anderen Ländern angehören. Via Internet stimmen sie den Bau von Landefähre und Roboterfahrzeug ab, das die Bilder vom Mond zur Erde funken soll. Mit der russischen Raumfahrtagentur werde bereits über den Transport in einer Dnepr-Rakete verhandelt. Kosten der Mission: Mehr als zwanzig Millionen Euro, finanziert von bereits interessierten Unternehmen, die als Gegenleistung Werbung auf dem Mond machen dürfen. Angst vorm Scheitern haben die Teilzeit-Wissenschaftler nicht. Sie halten es mit Charles Lindbergh, der vor seinem Transatlantikflug gesagt haben soll: Unmögliches gibt es für mich nicht. Kontakt: Karsten Becker, Telefon: +49 (0)177 8453268, E-Mail kb@ptscientists.com; Ort: Halle 4, Stand 4407

Drohnen für den Hausgebrauch

Während auf dem Freigelände der ILA Drohnen gezeigt werden, die Millionen kosten, fliegt in Halle 3 die nur 800 Euro günstige Alternative: Eine metallbedampfte Plastikhülle, die an einen Kinderballon erinnert, gefüllt mit 100 Litern Helium und gesteuert von vier ferngelenkten Mini-Motoren, je zwei zum Heben und Senken sowie Fahren. Am Gestänge ist eine Kamera befestigt, die Bilder auf den Computerbildschirm überträgt. Ihre Erbauer, Studenten vom Institut für Luft- und Raumfahrtsysteme der TU Braunschweig, haben damit bei einem Wettbewerb für Fluggerätebau in den USA den ersten Preis gewonnen. Mit viertausend Euro immer noch ein Schnäppchen ist ihre Drohne mit Autopilot. Die Flugstrecke wird via Google-Maps und einer Open-Source-Software programmiert. Erste Kaufinteressenten gibt es bereits: Ein Forstwirt plant, mit der Drohne den Borkenkäfer zu jagen, ein Bauer möchte damit seine Felder abfliegen, um zu sehen, wo er wässern muss, und ein Viehzüchter aus Afrika will seine Herden mit der Drohne statt aus der Cessna überwachen. Kontakt: Lukas Riedel, Telefon: +49 (0)176 21854073, E-Mail info@akamav.de; Ort: Halle 3, Stand 3505e

DLR zeigt, wie Fliegen sparsamer wird

Sprit sparen im Luftverkehr ist das große Thema der Zukunft. Auf der ILA zeigt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), wohin die Reise geht. So wurde in einem Versuch auf dem Frankfurter Flughafen nachgewiesen, dass durch ein computergestütztes Vorfeld-Management die Flugzeug-Rollzeiten um fünf Minuten verkürzt werden können, was zu einer Kerosin-Einsparung von jährlich 30.000 Tonnen führt! Würden Brennstoffzellen in Flugzeugen eingebaut, könnten deren Sprit fressende und laute Turbinen zur Versorgung der Bordelektronik oder Klimaanlage am Boden abgeschaltet werden. Die Piloten würden erst kurz vor der Startbahn die Turbinen anschalten, was ebenfalls zu weniger Lärmbelastung rund um den Airport führen würde. Sogar in der Luft könnten Brennstoffzellen das Notstromaggregat des Flugzeugs ersetzen. Auch Lärm kann deutlich reduziert werden. Das DLR zeigt auf der ILA sogenannte Hochauftriebshilfen für Tragflächen, die Flugzeuge schneller abheben lassen und damit weniger Lärm erzeugen. Auch der Anflug könnte leiser werden. Durch eine Staffelung ähnlich dem Reißverschlussverfahren im Straßenverkehr, könnte das Landeverfahren optimiert und der Lärm für Anwohner reduziert werden. Wäre zudem der Anflugwinkel nur 0,5 Grad steiler als bisher, was kein Passagier merken würde, könnte ebenfalls Sprit gespart und weniger Lärm erzeugt werden, weil die Flugzeuge auf kürzeren Wegen ans Ziel gelangen. Kontakt: Andreas Schütz, Telefon: +49 (0)171 3126466, E-Mail andreas.schuetz@dlr.de; Ort: Halle 4, Stand 4000

Fraunhofer-Flugzeugsitz sorgt für individuelles Klima an Bord

Ein Flugzeug, in dem jeder Passagier Temperatur und Luftzufuhr an seinem Platz selbst bestimmt, ist keine Utopie mehr. Auf der ILA präsentieren die Forscher des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik in Valley einen Flugzeugsitz, der das ermöglicht. Gemeinsam mit neun Partnern aus Hochschule und Luftfahrtindustrie arbeiten sie derzeit im Rahmen des EU-finanzierten Forschungsprojektes iSPACE an den entsprechenden Technologien. Dazu gehören in Arm- und Rückenlehnen integrierte Lufteinlässe, Befeuchtereinheiten sowie Sitzheizung und -ventilation. Halle 3, Stand 3221, Kontakt: Janis Eitner, Telefon: 49 (0) 8024 643203, E-Mail: janis.eitne@ibp.fraunhofer.de

Recaro und Air Berlin beschließen langfristige Partnerschaft

Recaro Aircraft Seating und Air Berlin haben eine langfristige Partnerschaft beschlossen. Danach wird der Hersteller Kurz- und Mittelstreckenflotte der Typen Airbus A320 und Boeing 737 bis Ende 2014 mit ergonomischen Leichtbau-Economy-Sitzen des Modells BL3510 ausstatten. Der Abschluss eines entsprechenden Vertrages wurde auf der ILA bekanntgegeben. „Mit Recaro Aircraft Seating haben wir einen Partner an unserer Seite, der sich durch seine innovativen und komfortablen Sitze auszeichnet“, sagte Thomas Ney, Executive Vice President Guest Experience der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft. „Eine Ausdehnung der Partnerschaft ist auch im Zusammenhang mit den folgenden Flugzeugmodellen Airbus A320 neo und Boeing 737-900 angedacht“, so Recaro-Geschäftsführer Andreas Lindemann. Kontakt: Tanja Cukalac, Telefon: +49 (0) 7071 15652, E-Mail: cukalac@wortwerkstatt.de, Halle 2, Stand 2323

Bundespolizei: Spende für Christiane Herzog-Stiftung

Einen Spendenscheck in Höhe von 2.500 Euro überreichte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, Dr. Ole Schröder, am Stand der Bundespolizei-Fliegergruppe im Heli-Center der ILA an Anne von Fallois vom Vorstand der Christiane Herzog-Stiftung, die sich um die Belange an Mukoviszidose erkrankter Kinder und Jugendlicher kümmert. Es handelt sich um den Erlös einer Holzskulptur von Tobias Koch, die von Eurocopter erworben wurde. Seit zehn Jahren stellt der Nieheimer Objektkünstler der Bundespolizei zu jeder ILA ein Kunstwerk für deren Aktion zur Unterstützung der Stiftung zur Verfügung. Darüber hinaus sammeln die Bundespolizei-Flieger an ihrem Stand für die Stiftung und verkaufen Souvenirs zugunsten des guten Zweckes. Kontakt: Markus Beyer-Pollok, Telefon: +49 (0) 30 18681 1072, E-Mail: Markus.BeyerPollok@bmi.bund.de, Ort: Halle 3

Raus auf die Nordsee, rauf in die Schwerelosigkeit

Die ILA erweitert ihr Messegelände – zumindest für kurze Zeit. Dann fliegt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hinaus auf die Nordsee, um ILA-Besuchern dort das Gefühl der Schwerelosigkeit zu vermitteln. In einem umgebauten Airbus A300-ZERO G fliegt der Pilot bis zu einem Winkel von fünfzig Grad eine zur Erdoberfläche geöffnete Parabel. Wird dann die Schubkraft reduziert, herrscht im Flugzeuginneren für 22 Sekunden nahezu Schwerelosigkeit – und die Passagiere schweben wie Astronauten durch die Kabine. Beim Abfangen der Maschine wird die Erdanziehungskraft fast verdoppelt. – Das DLR nutzt diese Parabelflüge für biologische, medizinische und technische Versuche, etwa um zu ergründen, wie unser Gehirn in der Schwerelosigkeit reagiert. Wer keinen der raren vierzig Plätze an Bord des Airbus ergattert, kann den A300-ZERO G am Nachmittag auf dem ILA-Gelände besichtigen. Kontakt: Elisabeth Mittelbach, Telefon: +49 (0)172 2003338, E-Mail elisabeth.mittelbach@dlr.de; Ort: Display S 1

„Studierende müssen ihre Nische entwickeln“

Gut besucht waren die Foren im CareerCenter auf der ILA. So verfolgten zahlreiche interessierte junge Menschen am Freitag eine Podiumsveranstaltung zu den Unterschieden der Studiengänge für Luft- und Raumfahrttechnik an deutschen Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen. Während etwa an den Fachhochschulen stärker praxisbezogen und anwendungsorientiert gelehrt wird, finden Absolventen der eher theoretischen Studiengänge an Universitäten oft Anstellungen in der Grundlagenforschung und Entwicklung. „Wichtig ist es vor allem, dass die Studierenden ihre Nische entwickeln, Erfahrung sammeln und sich spezialisieren“, betonte Testpilot Haakon Schrader, der an der Hochschule Osnabrück als Lehrkraft für besondere Aufgaben tätig ist. Prof. Dr. Richard Degenhardt von der PFH Göttingen verwies darauf, dass es immer besser sei, sich dabei von den eigenen Interessen leiten zu lassen und sich nicht primär an Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt zu orientieren. Der Bedarf an qualifizierten Ingenieuren für Luft- und Raumfahrttechnik, darin waren sich die Vortragenden allesamt einig, ist langfristig groß und die Berufsaussichten sind für junge Menschen mit entsprechenden Abschlüssen sehr gut. Ort: ILA CareerCenter, Halle 7

Interaktives WC-Terminal

Wer schon einmal Langstrecke geflogen ist, kennt diese unangenehme Situation: Schon nach wenigen Stunden nutzt man nur noch ungern die Waschräume. Der BDLI stellt nun auf der ILA eine Studie vor, in der unter anderem dargestellt wird, wie die Sanitärräume der Zukunft aussehen könnten: Ohne Kanten, in denen sich Schmutz festsetzen könnte, mit selbstreinigenden Oberflächen und einem WC-Terminal, das sich automatisch auf die Größe des Nutzers einstellt, weil es erkennt, ob ein Mann oder eine Frau, ein Europäer oder Asiate zum Austreten eintreten. In der Studie über die Zukunft von Fluggastkabinen geht es außerdem um innovative Konzepte für die Bestuhlung, das Gepäck-Management und Kommunikationssysteme. Die am Netzwerk Cabin/Cargo beteiligten Zuliefererfirmen wollen damit ihre Kompetenzen herausstellen und zugleich für Deutschland als Innovationsstandort der Luftfahrtindustrie werben. Kontakt: Christopher Bach, Telefon: +49 (0)30 20614014, E-Mail bach@bdli.de; Ort: Halle 5 Pressezentrum

Mayday steht Flugzeugbesatzungen zur Seite

Hilfe für traumatisierte Flugzeugbesatzungen und deren Angehörige bietet die Stiftung Mayday. Gerade nach Unfällen und kritischen Erlebnissen sind Spezialisten gefragt, die Betroffenen rasche und fachlich hochwertige Unterstützung bieten, wie zum Beispiel psychischen Beistand. Diese Aufgaben werden von der gemeinnützigen Stiftung finanziert. Darum sucht Mayday auch auf der ILA 2012 den Kontakt zu Förderern und Multiplikatoren. „Friend-Raising“ nennt das die Stiftung. Anlass für deren Gründung war der Absturz des sowjetischen Testpiloten Alexander Wjatkin bei einem Abnahmeflug vor der Eröffnung der ILA 1994. Spontan hatten damals Piloten weltweit Spenden für die Hinterbliebenen gesammelt. Kontakt: Hans Rahmann, Telefon: +49 (0)700 77007701, E-Mail info@stiftung-mayday.de, Ort: Halle 3, Stand 3101

Krassnitzer: „AMREF weiß, wie es geht!“

Harald Krassnitzer, österreichischer Schauspieler und bekannt als Wiener Tatort-Kommissar, ist seit Jahren ehrenamtlicher Botschafter der African Medical and Research Foundation (AMREF) und konnte in dieser Funktion auf der ILA am Freitag vom Afrikabeauftragten der Bundeskanzlerin, Günther Nooke, einen 200.000 Euro-Scheck entgegen nehmen. Das Geld stammt aus einer Spendenaktion des Bayerischen Rundfunks. „Ich bin von Afrika infiziert“, bekannte Krassnitzer. Besonders die große Gastfreundschaft der Menschen begeistere ihn bei jedem Besuch. Viel Hilfsarbeit sei hier jedoch noch zu tun, die sich lohne. „Bei AMREF weiß man, wie es geht“, betonte Krassnitzer auf der Veranstaltung. Geholfen werden müsse nicht nur wegen der historischen Verantwortung, sondern auch wegen der Bedeutung des Kontinents für die Zukunft. Dies unterstrich auch Günther Nooke und sagte: „Das Interesse der deutschen Wirtschaft an Afrika könnte noch größer sein, aber die Tendenz ist gut, das Wachstum groß, wenn auch auf niedrigem Niveau.“ Die „Flying Doctors“ von AMREF engagieren sich seit 1957 für eine bessere medizinische Versorgung in Afrika. Dabei arbeitet die Organisation besonders nachhaltig: Weit über 90 Prozent der rund 800 Mitarbeiter sind Einheimische. Kontakt: Barbara Hohl, Telefon: +49 (0)178 6325566, E-Mail b.hohl@amrefgermany.de; Ort: Halle 1, Stand 1201

Insektenjäger säubern Luftraum jetzt auch tagsüber

Speziell für die ILA 2012 legen die Insektenjäger vom Fledermausgeschwader jetzt offensichtlich auch Tagschichten ein, um den Luftraum der stark frequentierten Messehalle 2 insektenfrei zu halten. So wurde am Freitag eine der sonst nur nachtaktiven Fledermäuse mal hoch unter dem Hallendach, mal im halsbrecherisch tiefen Überflug über die Messestände gesichtet. Ob es sich dabei nur um eine Promotion-Aktion oder eine künftig regelmäßig angebotene Dienstleistung handelt, konnte bislang nicht in Erfahrung gebracht werden. Ungewöhnlich gut informierte Greise zerstreuten jedoch umgehend das Gerücht, dass ein originell getarnter ferngelenkter Flugkörper (Drohne) zur Aufklärung in geschlossenen Räumen sein Unwesen treibt.
Ort: Halle 2, ganzer Luftraum

Das ILA-Wetter für Sonntag, den 16. September 2012

Es herrscht Hochdruckeinfluss. Nach Auflösung örtlicher, zumeist flacher Bodennebelfelder freundlicher Wechsel zwischen Sonnenschein und lockerer Quellbewölkung. Es bleibt trocken. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Südwest. Es werden 22 bis 23°C erreicht.
Vorschau: Highlights Fluggeräte und Flugprogramm 16. September 2012
(das komplette, tagesaktuelle Flugprogramm erscheint gegen 8.00 Uhr morgens)

10.30 h
Beginn der Flugvorführungen mit kleineren Fluggeräten der Aussteller

11.10 h
Fähigkeitsdemonstration der Luftwaffe „Willfire 2012“: Zwanzigminütige Einsatzvorführung der Bundeswehr mit Eurofighter, Tornado, Phantom, CH-53, Transall und A310 MRTT (Multi Role Transport Tanker), mit dem eine Luftbetankung von Eurofighter und Tornado simuliert wird.

Ab 11.40 h
Airbus A320: Mittelstreckenflugzeug mit markanten, nach oben gebogenen Enden der Tragflächen, die besonders energiesparendes Fliegen ermöglichen.

Eurocopter Tiger: Gepanzerter Kampfhubschrauber; ausgestattet mit einem Filtersystem zum Schutz vor biologischen und chemischen Waffen
Eurocopter X-3: Hybrides Fluggerät aus Hubschrauber und Propellerflugzeug, das sowohl senkrecht starten als auch landen kann und durch die kleineren Rotorblätter besonders schnell ist und wenig Treibstoff verbraucht.
Sikorsky CH-53 G: Vielzweck-Hubschrauber der Bundeswehr für den Transport von Soldaten und Geräten.
Eurofighter Typhoon: Zweistrahliges Kampfflugzeug, sehr manövrierfähig, das auch ohne Nachbrenner Überschallgeschwindigkeit erreicht.
Elektra One Solar und Elektra One Solar elias: ILA-Premiere eines Solarflugzeuges, das seine Antriebsenergie über Solarpanele auf Tragflächen und Rumpf bezieht und mit einem Solarstromakku zur Energieabsicherung bei nicht ausreichender Sonnenstrahlung ausgestattet ist.
S-70i Black Hawk: Transporthubschrauber vom polnischen Sikorsky-Tochterunternehmen PZL Milec; „Hauptdarsteller“ im Film „Black Hawk Down“.
Dornier 228 NG: Zweimotorige Fünf-Blatt-Propeller-Maschine, die auch auf kurzen Pisten starten und landen kann.
Carbon Cub SS: Sportflugzeug aus Carbonfaser mit geringem Abfluggewicht und Treibstoffverbrauch.
Gyrocopter Cavalon: Zweisitziger Tragschrauber mit großer Rundumsicht und bis zu fünf Flugstunden Tankkapazität.

Showgruppen mit historischen Flugzeugen, darunter u.a. zwei Messerschmitt Me 108 (einmotoriges Leichtflugzeug von 1934, für Schulungen und Kurierflüge eingesetzt), Me 109 (einsitziges Tiefdecker-Jagdflugzeug von 1937) und Me 262 (erstes serienmäßiges Düsenkampfflugzeug von 1944), eine North American T-6 Formation (einmotoriges Trainingsflugzeug für Jagdpiloten von 1939), De Havilland DH 84 (zweimotoriger Zivil- und Militärtransporter von 1933), PZL-106 Kruk (einsitziger Agrar-Tiefdecker von 1973), Extra 330 SC (Einmotoriges Kunstflugzeuge von 2010), Dassault Flamant (zweimotoriges Militär- und Schulungsflugzeug von 1948), Giles GB202 (einmotorige Kunstflugmaschine, die als Bausatz ausgeliefert wird), Fouga Magister C (zweistrahliges Schulungsflugzeug von 1952), F4U Corsair (einmotoriges Kampfflugzeug von 1942), Cessna 337 (zweimotoriger Propeller-Schulterdecker von 1963), Douglas DC-6B (viermotoriges Verkehrsflugzeug von 1947),T-28 Trojan (einmototiges Trainingsflugzeug von 1950), Saab Safir (einmotoriger Tiefdecker von 1945).
Kunstflugvorführungen mit Hubschrauber MBB BO 105 (leichter Hubschrauber für Polizei, Militär- und Rettungsdienste von 1970), Christen Egale II (kunstflugfähiges Leichtflugzeug von 1977), Microlight Texan (zweisitziges Ultraleichtflugzeug für Kunstflüge) und den Fallschirmspringern von der European Aeronautic Defence and Space Company (EADS) sowie mit Lady Wing Walker, der 41jährigen deutschen Stuntfrau Peggy Krainz, die als einzige Luftartistin in Kontinentaleuropa auf den Tragflächen eines Doppeldeckers turnt, einer Boeing Stearman E75, die von ihrem Mann gesteuert wird.

15.00 h
Kunstflugvorführung der türkischen Luftwaffe mit der Nationalstaffel Turkish Stars.
F-18: Zweisitziges Kampfflugzeug von Boeing, vorgeflogen von der finnischen Luftwaffe.
MiG-29: Zweisitziges sowjetisches Kampfflugzeug, vorgeflogen von der polnischen Luftwaffe.
Kunstflugvorführungen der zivilen polnischen Grupa Zelazny: Die Piloten fliegen spezielle einmotorige Kunstflugmaschinen des tschechischen Typs Zlin Z-526AFS bzw. Zlin Z-50L.

17.30
Abflug der fliegenden ILA-Besucher

- Anzeige -