ILA-Berlin: Tagesbericht 14. September 2012

Geschätzte Lesezeit: 15 Minuten

Eurocopter hat auf der ILA einen weiteren Verkaufserfolg bekanntgegeben. Die Firma EagleMed, einer der ältesten und erfahrensten Anbieter von medizinischen Patienten-Transportflügen im amerikanischen Mittelwesten, hat bei American zwei AS350-Hubschrauber in unterschiedlichen Versionen bestellt.

„Wir haben die Modellreihe zur Basis unserer Flotte gemacht, weil sie eine extreme Zuverlässigkeit bewiesen haben“, so EagleMed-Präsident Larry Bugg.

Solena baut Bio-Keros in-Raffinerie in Brandenburg

Die amerikanische Solena Fuels Corporation will für rund 350 Millionen Euro ihre erste deutsche Raffinerie zur Herstellung von Kraftstoffen aus Biomasse im PCK Industriepark im brandenburgischen Schwedt errichten. Dort sollen spätestens ab 2016 jährlich 525. 000 Tonnen Bioabfälle aus Haushalten, Industriebetrieben und Landwirtschaft in Deutschland und Polen zu mehr als 150 Millionen Litern synthetischem Kerosin und Dieselkraftstoff verarbeitet werden. Nach Angaben des Unternehmens handelt es sich um das erste derartige Projekt in Mitteleuropa. Mit der Lufthansa wurde auf der ILA eine Absichtserklärung über die Lieferung von Bio-Kerosin unter anderem zum künftigen Flughafen Brandenburg unterzeichnet. „Lufthansa freut sich, Solena bei der Einrichtung der ersten Fabrik in Deutschland zu unterstützen und arbeitet hin auf eine langfristige, bankfähige Abnahmevereinbarung“, sagte Joachim Buse, Leiter der Vorstandprojektes Biofuels bei Lufthansa.

13 Millionen Euro für Ordnung im Orbit

Wer von europäischer Raumfahrt spricht, meint immer auch Astrium. Denn ohne die 100-Prozent-Tochter von EADS geht so gut wie nichts im Weltraum: Astrium sorgt für den ins All, für die Kommunikation zwischen All und Erde, und nicht zuletzt auch für Ordnung im Orbit. Auf der ILA stellt die Nummer drei der Spezialisten für Weltraumsysteme und -technik ihr Leistungsportfolio vor. Künftig wird sich Astrium auch darum kümmern, dass vom Schrott im Weltraum keine Gefahr für die Erde ausgeht. Mit „Deos“ (Deutsche Orbitale Servicing Mission) wird ein Projekt entwickelt, an dessen Ende ein Satellit stehen soll, der seine ausgedienten Brüder und Schwestern sowie Raketenreste und anderen Müll aus der Umlaufbahn entfernt. Astrium hat jetzt auf der ILA einen 13-Millionen-Euro-Auftrag erhalten, um „Deos“ zu entwickeln.

Rolls-Royce beendet Tests mit neuem Demonstrator-Kerntriebwerk

Der Antriebshersteller Rolls-Royce hat die Erprobung seines neuesten Demonstrator-Kerntriebwerks Core 3/2d erfolgreich abgeschlossen, teilte das Unternehmen während der ILA mit. „Diese insgesamt 40 Stunden an Tests sind ein weiterer bedeutender Schritt in unserem fortwährenden Streben, umweltfreundliche Technologien zu entwickeln“, sagte Dr. Karsten Mühlenfeld, Geschäftsführer Corporate and Engineering von Rolls-Royce Deutschland. Der Versuch gehörte zum E3E (Efficiency, Environment, Economy)-Forschungsprojekt des Konzerns, bei dem Technologien als Basis des Advance2-Programms für künftige Zweiwellentriebwerke entwickelt werden, die 15 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen als derzeitige Modelle.

BDLI stellt auf der ILA neue Arbeitskräfte-Studie vor

Etwa 30 Prozent von 81 Unternehmen der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie wollen in nächster Zukunft zusätzliche Facharbeiter einstellen – ähnlich viele sehen jedoch zugleich Schwierigkeiten, diese auf dem Arbeitsmarkt zu finden. So lautet ein Ergebnis einer detaillierten Studie zur Arbeitskräfte-Entwicklung der Branche, die deren Bundesverband BDLI soeben auf der ILA veröffentlicht hat. Zudem werden jährlich rund 2.000 Ingenieure gesucht, und auch hierbei wird es schwierig sein, den Bedarf zielgenau zu decken.
Dies erklärt auch die verstärkten Bemühungen, junge Menschen frühzeitig für die verschiedenen Berufsbilder zu interessieren – dafür ist der Grundschulwettbewerb „Juri“ ein schönes Beispiel. Und das ILA CareerCenter ist ein heißer Tipp, um direkt mit einer Firma in Kontakt zu treten. Hier informieren am 14. Und 15. September über 70 Arbeitgeber aus der Luft- und Raumfahrt über Ausbildungs- und Berufschancen in der Branche.

Unbemannte Katastrophenhelfer

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zeigt auf der ILA 2012 Bilder eines Katastropheneinsatzes auf Zypern. Bei diesem erkundeten DLR-Wissenschaftler mit einem unbemannten Octocopter ein stark beschädigtes Kraftwerk. Da insbesondere die Turbinenhallen als stark einsturzgefährdet galten, konnten Menschen die Lage nicht selbst untersuchen. Die kleinen Drehflügler helfen mit ihrer optischen Erfassung auch in anderen Situationen, wie beispielsweise bei der Rehkitzrettung. Ein Quadrocopter-Parcours der DLR_School_Labs lädt die Besucher der ILA ein, die unbemannten Luftfahrzeuge einmal selbst zu steuern.

US-Hubschrauberhersteller Sikorsky bereit für Zusammenarbeit mit Europa

Für das US Marine Corps hat der amerikanische Hersteller Sikorsky den Schwerlasthubschrauber CH-53K entwickelt, von dem 200 Exemplare bestellt wurden und der voraussichtlich 2014 zum Erstflug starten soll. Auf der ILA wurde anlässlich einer gemeinsamen Presseveranstaltung von Hersteller und Auftraggeber aus erster Hand vom aktuellen Stand des Programms berichtet. Bereits in wenigen Tagen soll das so genannte Ground Test Vehicle für erste Versuche am Boden zur Verfügung stehen. Gleichzeitig wurde auf der Veranstaltung betont, dass die dynamischen Komponenten des Hubschraubers sich auch mit einem veränderten Rumpf kombinieren lassen, wodurch ein zukünftiger Transporthubschrauber speziell für europäische Belange maßgeschneidert werden könne. Unter anderem verhandle man auch mit der deutschen Bundesregierung, hieß es bei Sikorsky.

Flugsicherung auf der ILA 2012

Am heutigen Freitag hat die DFS Deutsche Flugsicherung als weiterer ILA-Aussteller auf dem „roger Airfield“ ihren Stand bezogen. Speziell zu den beiden Karriere-Tagen der ILA Air Show präsentiert sich die DFS mit einem Infocounter und informiert über das Berufsbild des Fluglotsen. Ein Controller des Towers am Flughafen Berlin-Tegel steht interessierten Besuchern am „roger Airfield“ für Gespräche zur Verfügung und gibt einen interessanten Einblick in den Job auf einer Towerkanzel, in die verantwortungsvolle Arbeit der Controller sowie in die Voraussetzungen für den Einstieg in den Beruf „Fluglotse“. Sie finden das „roger Airfield“ auf dem ILA-Freigelände, am Westende unter der Display-Nr. 605. Kontakt: Jens Rosenow, Telefon: 0172 3939 828, jr@rogerairfield.com, Ort: roger Airfield

Piloten des X3 sind begeistert

Ein Highlight der ILA 2012 ist der innovative Helicopter-Demonstrator X3 von Eurocopter, der durch seine einzigartigen Flugeigenschaften das interessierte Publikum bei den täglichen Vorführungen begeistert. Der neue Hubschraubertyp mit kombiniertem Rotor- und Propellerantrieb startet, landet und schwebt wie ein Hubschrauber, kann zugleich aber die Reisegeschwindigkeit eines Turbopropflugzeugs erreichen – bis zu 430 Stundenkilometer. Souverän vorgeflogen wird der X3 vom Testpiloten Hervé Jammayrac, 49, und dem Testingenieur Dominique Fournier, 52. Vor den ersten echten Flügen hatten die beiden zahlreiche Stunden im Simulator absolviert. „Es gab nur positive Überraschungen bei den bis heute 120 Testflugstunden“, sagt Fournier, der bislang mehr als 2.000 Stunden Flugerfahrung auf fast allen Typen der Eurocopter-Produktpalette hat. „Die Beschleunigung ist enorm, und das Startverhalten ist anders als beim Hubschrauber, der die Nase senkt, komplett waagerecht.“ Gefragt, welcher Hubschraubertyp sie in ihrer Laufbahn am meisten begeistert hat, antworten die beiden lächelnd: „Natürlich dieser hier“, und zeigen auf den silberglänzenden X3.

Peggy turnt in 300 Metern Flughöhe auf der Tragfläche

Auch in diesem Jahr wird Peggy Krainz den ILA-Besuchern wieder den Atem verschlagen. Sie ist die einzige Wing-Walkerin in Kontinentaleuropa, nur in Großbritannien gibt es ein weiteres Team sowie einige in den USA. Bereits zwei Jahre nach dem Erwerb der Fluglizenz wurde es der Pilotin 1999 zu langweilig, hinter dem Steuerknüppel zu sitzen. Seitdem turnt sie lieber – nur durch eine Leine gesichert – in 100 bis 300 Metern Flughöhe auf den Tragflächen eines Doppeldeckers herum. Die 1942 gebaute Boeing Stearman E75 mit ihrem 450 PS starken Neun-Zylinder-Sternmotor hat für die luftigen Klettereien der 41-jährigen Stuntfrau ein spezielles Gestell auf der oberen Tragfläche erhalten. Am Steuer der Maschine sitzt Friedrich „Friedel“ Walentin, der Lebensgefährte der Luftartistin, die sich mit ihm während des Fluges nur per Zeichensprache verständigen kann. 2006 gründete Peggy ihre eigene Firma, die Wing Walkers Aerobatics Show. Ihre Künste zeigte sie in mehr als 600 Shows selbst in Neuseeland, auf der ILA gibt es ein verkürztes, achtminütiges Programm. In ihrer Freizeit setzt sich Peggy dann gerne wieder selbst ins und geht mit Tochter Julia in die Luft.

Entwicklungsarbeit an amphibischem Leichtflugzeug soll Standorte verbinden

Assystem heißt ein innovatives Engineering- und Consultingunternehmen mit verschiedenen Standorten in ganz Europa. Internationale Zusammenarbeit und Transfer von Know-how steht daher auch hinter der Idee der Standort-übergreifenden gemeinsamen Entwicklung eines amphibischen Ultraleichtflugzeugs, das leer nur 245 Kilogramm wiegen, aber immerhin 250 Kilogramm zuladen können soll. Vor allem junge Ingenieure aus Bristol, München und Toulouse teilen sich die anspruchsvollen Arbeiten, die von der französischen Regierung gefördert werden. Das Projekt umfasst dabei unter der Anleitung eines Projektmanagements alle Kompetenzen des Unternehmens Assystem: Konstruktion und Entwicklung von Flugzeugstrukturen, Systemintegration, Test und Validierung und Steuerung der Zulieferkette.

ELIAS‘ erste Schritte

ACENTISS, die Engineering-Tochter des Technologie-Unternehmens IABG aus Ottobrunn, stellt auf der ILA erstmals ihren Technologieträger ELIAS vor, ein einsitziges, elektrisch angetriebenes Ultraleichtflugzeug, das als erster Schritt in eine zukünftig elektrisch angetriebene Fliegerei zu verstehen ist. Damit sollen Funktionen und Anwendungen eines zukünftigen vollelektrischen Aufklärungssystems getestet werden. Das extrem leise und umweltfreundliche Flugzeug verfügt über schwenkbare elektronische Sensoren, ein GPS-gesteuertes Trägheits-Navigationssystem und ein Datenmanagement-System. Vom Boden aus erfolgt die Sensorsteuerung manuell oder nach programmierten Daten. Mit ELIAS werden in der auf der ILA gezeigten Konfiguration erste Ausrüstungsgeräte getestet.

Stemme präsentiert Condor II und Patroller

Die Strausberger Firma Stemme, die sich ursprünglich mit dem Bau revolutionärer Motorsegler einen Namen machte, baut den Bereich Überwachungsflugzeuge immer weiter aus. Auf der ILA zeigt man gleich drei in diese Richtung gehende Entwicklungen. Gezeigt wird unter anderem eine S15, die mit dem gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin entwickelten LAPAZ-System für automatische Landungen ausgestattet ist. Ebenfalls gezeigt wird die für OHB Systems als Sensorik-Plattform für Überwachung- und Aufklärung aus der S15 entwickelte Condor II. Gezeigt wird auch die mit der französischen Firma Sagem entwickelte, unbemannte, ferngesteuerte Aufklärungsmaschine Patroller.

Europas Verteidigungs-Agentur EDA will Kräfte bündeln

Claude-France Arnould, Geschäftsführerin der Europäischen Verteidigungsagentur (EDA), hat auf einer Konferenz am Donnerstag zu verstärkten Anstrengungen der EU-Mitgliedsländer aufgerufen, gemeinsam den Luftverteidigungssektor zu stärken. „Europa hat bereits erfolgreich auf zwei Gebieten seine Kräfte gebündelt, die eng mit der Militärluftfahrt in Verbindung stehen: bei der Raumfahrt und der zivilen Luftfahrt“, sagte Arnould. „Wenn wir einen ähnlich starken und unabhängigen Luftverteidigungssektor haben wollen, müssen wir jetzt die Richtung bestimmen.“ Weil die Verteidigungsbudgets der Staaten schrumpfen und immer öfter gemeinsame Operationen durchgeführt werden, spielt immer öfter die EDA eine Schlüsselrolle bei der Aufteilung vitaler Verteidigungsressourcen in Europa. Als Beispiele für eine künftige Strategie nannte Arnould gemeinsame Luftbetankungsoperationen, den Einsatz von unbemannten Flugsystemen oder die Ausbildung von Hubschrauberpiloten.

200.000 Euro für die Flying Doctors

Einen Scheck über 200.000 Euro haben die „Flying Doctors“ der African Medical and Research Foundation (AMREF) erhalten. Günter Nooke, der Afrikabeauftragte der Bundeskanzlerin, übergab auf der ILA den Scheck an den Schauspieler Harald Krassnitzer („Tatort“ Wien). Das Geld stammt aus einer Spendenaktion des Bayerischen Rundfunks. Nooke ist zugleich AMREF-Kuratoriumsmitglied, Krassnitzer fungiert als AMREF-Botschafter. Auf der ILA wirbt die Hilfsorganisation um Unterstützung beim Kauf eines neuen Flugzeugs, einer Beachcraft King Air (Wert 1,5 Mio. Euro). Für eine Spende von fünf Euro können Besucher am Stand in Halle 1 Flugzeug-Puzzle-Teile auf einer Großleinwand einfügen und damit zur Anschaffung beitragen. Die AMREF und ihre „Flying Doctors“ engagieren sich seit 1957 für eine bessere medizinische Versorgung in Afrika. Mit ihren Flugzeugen werden jährlich auf mehr als 6.000 Flügen Ärzte in 120 Buschkrankenhäuser und unterversorgte Regionen des Kontinents transportiert oder medizinische Notfälle evakuiert. Auch Touristen, die AMREF-Mitglied sind, werden in Notfällen mit den Flugzeugen nach Hause geholt.

MBDA testet Hochleistungslaser

Vierzig Millimeter dicke Stahlplatten über eine Distanz von mehr als 2300 Metern in nur drei Sekunden chirurgisch präzise durchstoßen – das schaffen nur Hochleistungslaser, wie sie MBDA Deutschland testet. Auf der ILA hat das Unternehmen den Stand seiner Laser-Entwicklungen präsentiert und verdeutlicht, dass es eigentlich vor allem ein Energie-Problem ist, taktische Waffen dieser Qualität zur Serienreife zu bringen. „Was wir brauchen, ist Energie“, sagte Dr. Walter Stammler, Leiter Forschung und Entwicklung. Darum konzentriere sich sein Unternehmen zunächst auf die Konstruktion von Laser-Waffen für Marine und Heer. An Bord eines Kampfjets könnte wohl der Energiebedarf einer Laserwaffe zu leicht zum Elektronikausfall führen. Als nächstes werde MBDA Tests mit fliegenden Zielen durchführen. Die Finanzierung erfolge weitgehend aus eigenen Mitteln, in Teilen aber auch durch das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung.

LBAS spendet für Schönefelder Jugendfeuerwehr

Als Dank für die erfolgreiche Entwicklung am Standort Schönefeld hat Christoph Meyerrose, Geschäftsführer des Wartungsunternehmens Lufthansa Bombardier Services (LBAS) auf der ILA einen vierstelligen Spendenbetrag an die Jugendfeuerwehr der Gemeinde übergeben. ILA-Besucher konnten sich an der Spende durch Erwerb eines Posters mit den Abbildungen und Spezifikationen von Bombardier Business-Jets beteiligen. Die Übergabe des Schecks erfolgte in Anwesenheit von Schönefelds Bürgermeister Dr. Udo Haase und Stefan Grave, ILA-Projektdirektor der Messe Berlin.

Große Projekte von kleinen Piloten

Sie haben Raketenrucksäcke, Düsenantriebe und Flugsamen gebaut, die Gleiteigenschaften von Styroporflugzeugen erforscht, Gasluftballons steigen lassen, Lufthansa-Piloten interviewt, das Leben von Astronauten ergründet und mit Büchern, Filmen und Hörspielen Reisen ins All unternommen: Die Ideen der Schüler von dritten und vierten Grundschulklassen waren schier unerschöpflich, als es darum ging, sich am „juri“-Wettbewerb des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie zu beteiligen. Auf der ILA wurden jetzt die ersten drei Preise sowie ein Sonderpreis verliehen. Sie gingen an die Schüler von vierten Klassen der Grundschule Greiz-Pohlitz in Thüringen und der Bodelschwinghschule in Münster sowie an die 3 b der Gründerrode-Schule in Frankfurt am Main. Den Sonderpreis „Eigeninitiative“ erhielt die vierte Klasse der Propsteischule aus Westhausen in Baden-Württemberg. Unter www.skyfuture.de/juri werden die Preisträger und ihre Einsendungen vorgestellt. Dort finden sich auch die Teilnahmebedingungen für den „juri“ Wettbewerb 2012/13.

Meteor auf dem Weg ins Ziel

Raketen auch unter schwierigen Bedingungen ins Ziel zu bringen, ist für die Konstrukteure und Entwickler der Militärindustrie immer wieder eine Herausforderung. MBDA hat auf der ILA über den Status seines Meteor-Programms für Luft-Luft-Raketen (BVRAAM) informiert. Die Flugtests seien erfolgreich abgeschlossen, nun sei die Integration im Gange. An den Raketen gebe es inzwischen ein sehr großes Interesse von Staaten außerhalb der Sechs-Länder-Gemeinschaft, die Meteor auf den Weg gebracht haben (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Schweden und Spanien). Noch in diesem Jahr erwarte man eine Entscheidung über den Abschluss eines Produktionsvertrages mit Deutschland.

Paul hilft Lions helfen

Flugzeuge sind unentbehrlich, wenn es darum geht, Hilfsgüter in Katastrophengebiete zu transportieren. Das haben auch die Mitglieder vom Lions Club Berlin Airport erkannt und präsentieren Paul auf der ILA 2012. Paul ist ein Wasserfilter (Portable Aqua Unit for Lifesaving), der an der Uni Koblenz entwickelt wurde, und mit dem Trinkwasser aufbereitet werden kann. Er wird mit Hilfsflügen in Katastrophengebiete gebracht. Den Einsatz von Paul finanzieren die weltweit mehr als 1,4 Millionen Mitglieder der Lions Clubs durch Spenden. Und so werben auch die Berliner Lions bei den Besuchern auf der ILA um Unterstützung: Täglich zwischen 12.30 und 14.30 Uhr gibt es am Stand in Halle 3 Mineralwasser, Kaffee und Speisen. Mit dem Erlös werden Anschaffung und Einsatz vieler weiterer „Brüder“ von Paul finanziert. Auch wer nicht zu den Lions findet, kann helfen. Einfach während der ILA 2012 eine SMS mit dem Stichwort „Lions Wasser“ an die Mobilfunknummer 81190 schicken und fünf Euro werden als Spende für Paul und seine „Brüder“ verbucht.

Das ILA-Wetter für Samstag, den 15. September 2012

Langsam wieder zunehmender Hochdruckeinfluss. In der nachts zuvor eingeflossenen, feuchten Meeresluft überwiegen aber ganztags teils kompakte Wolkenfelder, die Sonne zeigt sich nur zeitweise. Es bleibt aber trocken. Die Höchstwerte erreichen bei einem schwachen bis mäßigen Westnordwestwind Werte um 18°C.

Vorschau: Highlights Fluggeräte und Flugprogramm 15. September 2012
(das komplette, tagesaktuelle Flugprogramm erscheint gegen 08:00 Uhr morgens)

10:00 h,
Ankunft der fliegenden Besucher

10:30 h
Beginn der Flugvorführungen mit kleineren Fluggeräten der Aussteller

11:10 h,
Fähigkeitsdemonstration der Luftwaffe „Willfire 2012“: Simulierter Truppeneinsatz der Bundeswehr

11:40 h,
Airbus A320: Mittelstreckenflugzeug mit markanten, nach oben gebogenen Enden der Tragflächen, die besonders energiesparendes Fliegen ermöglichen.

13:00 h,
Eurocopter Tiger: Gepanzerter Kampfhubschrauber; ausgestattet mit einem Filtersystem zum Schutz vor biologischen und chemischen Waffen

13:08 h,
Eurocopter X-3: Hybrides Fluggerät aus Hubschrauber und Propellerflugzeug, das sowohl senkrecht starten als auch landen kann und durch die kleineren Rotorblätter besonders schnell ist und wenig Treibstoff verbraucht.

14:10 h,
Sikorsky CH-53 G: Vielzweck-Hubschrauber der Bundeswehr für den von Soldaten und Geräten.

Ab 14:30 h,
Eurofighter Typhoon: Zweistrahliges Kampfflugzeug, sehr manövrierfähig, das auch ohne Nachbrenner Überschallgeschwindigkeit erreicht.
Elektra One Solar und Elektra One Solar elias: ILA-Premiere eines Solarflugzeuges, das seine Antriebsenergie über Solarpanele auf Tragflächen und Rumpf bezieht und mit einem Solarstromakku zur Energieabsicherung bei nicht ausreichender Sonnenstrahlung ausgestattet ist.
S-70i Black Hawk: Transporthubschrauber vom polnischen Sikorsky-Tochterunternehmen PZL Milec; „Hauptdarsteller“ im Film „Black Hawk Down“.
Dornier 228 NG: Zweimotorige Fünf-Blatt-Propeller-Maschine, die auch auf kurzen Pisten starten und landen kann.
Carbon Cub SS: Sportflugzeug aus Carbonfaser mit geringem Abfluggewicht und Treibstoffverbrauch.
Gyrocopter Cavalon: Zweisitziger Tragschrauber mit großer Rundumsicht und bis zu fünf Flugstunden Tankkapazität.

Showgruppen mit historischen Flugzeugen, darunter u.a. zwei Messerschmitt Me 108 (einmotoriges Leichtflugzeug von 1934, für Schulungen und Kurierflüge eingesetzt), Me 109 (einsitziges Tiefdecker-Jagdflugzeug von 1937) und Me 262 (erstes serienmäßiges Düsenkampfflugzeug von 1944), eine North American T-6 Formation (einmotoriges Trainingsflugzeug für Jagdpiloten von 1939), De Havilland DH 84 (zweimotoriger Zivil- und Militärtransporter von 1933), PZL-106 Kruk (einsitziger Agrar-Tiefdecker von 1973).
Lady Wing Walker ist die 41jährige Deutsche Peggy Krainz, die als einzige Luftartistin in Kontinentaleuropa auf den Tragflächen eines Doppeldeckers turnt, einer Boeing Stearman E75, und sich dabei von ihrem Mann durch die Lüfte steuern lässt.
Extra 330 SC (Einmotoriges Kunstflugzeuge von 2010), Dassault Flamant (zweimotoriges Militär- und Schulungsflugzeug von 1948), Giles GB202 (einmotorige Kunstflugmaschine, die als Bausatz ausgeliefert wird), Fouga Magister C (zweistrahliges Schulungsflugzeug von 1952), F4U Corsair (einmotoriges Kampfflugzeug von 1942), 337 (zweimotoriger Propeller-Schulterdecker von 1963), Douglas DC-6B (viermotoriges Verkehrsflugzeug von 1947), T-28 Trojan (einmototiges Trainingsflugzeug von 1950), Saab Safir (einmotoriger Tiefdecker von 1945).
Kunstflugvorführungen mit Hubschrauber MBB BO 105 (leichter Hubschrauber für Polizei, Militär- und Rettungsdienste von 1970), Schlacro (zweisitziges Kunstflugzeug von 2000), Christen Egale II (kunstflugfähiges Leichtflugzeug von 1977), Microlight Texan (zweisitziges Ultraleichtflugzeug für Kunstflüge) und den Fallschirmspringern von der European Aeronautic Defence and Space Company (EADS)

14:55 h,
Kunstflugvorführung der türkischen Luftwaffe mit der Nationalstaffel Turkish Stars. F-18: Zweisitziges Kampfflugzeug von Boeing, vorgeflogen von der finnischen Luftwaffe. MiG-29: Zweisitziges sowjetisches Kampfflugzeug, vorgeflogen von der polnischen Luftwaffe.
Kunstflugvorführungen der zivilen polnischen Grupa Zelazny: Die Piloten fliegen spezielle einmotorige Kunstflugmaschinen des tschechischen Typs Zlin Z-526AFS bzw. Zlin Z-50L.

17:30,
Abflug der fliegenden ILA-Besucher