EADS mit solidem Ergebnis für die ersten neun Monate

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Der europäische Raumfahrts- und Rüstungskonzern (Börsenkürzel: EAD) wies in den ersten neun Monaten (9M) 2012 eine solide Ertragslage auf. Getragen von der robusten Auftragssituation bei , Astrium, Cassidian und Airbus Military sowie der anhaltenden Dynamik bei Airbus Commercial, verzeichnete in den ersten neun Monaten 2012 einen Auftragseingang5 von 50,4 Mrd. Euro.

Ende September erreichte der Auftragsbestand5 von EADS € 547,5 Mrd., was die Krisenfestigkeit des Konzerns belegt und im aktuellen gesamtwirtschaftlichen Umfeld Planungssicherheit bietet. Der Konzern erwirtschaftete einen Umsatz von € 37,3 Mrd. Das EBIT* vor Einmaleffekten von rund € 1,9 Mrd. profitierte von den guten Ergebnissen im operativen Geschäft. Das berichtete EBIT* belief sich auf € 1,6 Mrd. und lag damit weit über Vorjahresniveau. Die Nettoliquidität betrug € 8,1 Mrd.

„Unsere Performance der ersten neun Monate weist ein zweistelliges Umsatzwachstum sowie einen starken Rentabilitätsanstieg auf. Das belegt unseren klaren Fokus auf ergebnisorientiertes Programm-Management“, so EADS CEO Tom Enders. „Operative Herausforderungen bleiben uns jedoch erhalten, besonders bei und Airbus. Bis Ende des Jahres liegt unser Schwerpunkt auf Cash-Generierung. Dabei kommt es insbesondere auf Flugzeugauslieferungen an.“

Angetrieben durch das Wachstum in allen Divisionen stieg der Umsatz von EADS in den ersten neun Monaten 2012 um 14 Prozent auf € 37,3 Mrd. (9M 2011: € 32,7 Mrd.). Die 2011 neu erworbenen Unternehmen trugen zu diesem Wachstum rund € 1 Mrd. bei. In den ersten neun Monaten 2012 bewegten sich die Auslieferungszahlen weiterhin auf hohem Niveau – mit 405 Flugzeugen bei Airbus Commercial und 300 Hubschraubern bei Eurocopter. Im September absolvierte die Ariane-5-Rakete von Astrium ihren 51. erfolgreichen Start in Folge.

Das EBIT* vor Einmaleffekten – die Kennzahl zur Erfassung der operativen Gewinnspanne ohne Berücksichtigung einmaliger Effekte aus Rückstellungsveränderungen oder Währungsschwankungen – betrug rund € 1,9 Mrd. (9M 2011: rund € 1,1 Mrd.) für EADS sowie rund € 1,2 Mrd. (9M 2011: rund € 0,4 Mrd.) für Airbus. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geht auf Verbesserungen im operativen Geschäft von Airbus Commercial zurück; insbesondere die günstige Volumenentwicklung und eine bessere Preisgestaltung wirkten sich positiv aus. Das Wachstum bei Astrium ist vor allem auf eine verbesserte Produktivität und die Integration von Vizada zurückzuführen. Das EBIT* von Eurocopter blieb stabil – trotz eines ungünstigen Produktmix im dritten Quartal und höherer Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen. Cassidians Rentabilität ist 2012 erwartungsgemäß von der Transformation und der Internationalisierung des Geschäfts geprägt.

In den ersten neun Monaten 2012 verstärkte EADS die Hedging-Aktivitäten und schloss zum Durchschnittskurs von € 1 = $ 1,29 Kurssicherungen im Gesamtwert von $ 27 Mrd. ab; dies erhöht die Stabilität der Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Ende September belief sich das gesamte Kurssicherungs-Portfolio von EADS auf $ 86,4 Mrd.

Aufgrund des höheren EBIT* vor Einmaleffekten stieg das berichtete EBIT* von EADS um 82 Prozent auf € 1.615 Mio. (9M 2011: € 885 Mio.).

In den ersten neun Monaten 2012 wirkten sich die Währungsdifferenz von Dollar-Zu- und Abflüssen zu unterschiedlichen Zeitpunkten sowie bilanzielle Neubewertungen mit rund € 70 Mio. positiv auf das EBIT* aus.

Die Aufwendungen für das -XWB-Programm in Höhe von € 124 Mio. blieben gegenüber dem ersten Halbjahr 2012 unverändert, da Airbus gemäß dem im Juli kommunizierten angepassten Zeitplan Fortschritte macht. Das Programm bleibt dennoch herausfordernd.

Wie geplant, macht Airbus mit der technischen Lösung für die Verbindungsklammern zwischen Flügelhaut und innerer Flügelstruktur (wing rib feet) der A380 Fortschritte. Die Aufwendungen dafür beliefen sich in den ersten neun Monaten 2012 auf insgesamt € 0,2 Mrd. Da Airbus an seinem ursprünglichen Ziel von 30 A380-Auslieferungen festhält, werden die Aufwendungen für das Gesamtjahr 2012 weiterhin auf rund € 260 Mio. geschätzt.

Nach der Entscheidung von Hawker Beechcraft (HBC), seine gesamten Jetreihen einzustellen und trotz der Bemühungen von EADS, einen Käufer für HBC einschließlich dessen Jetsparte zu finden, schlägt sich die Beendigung des Programms im dritten Quartal 2012 in einer einmaligen Belastung von € 76 Mio. nieder.

Das Konzernergebnis stieg deutlich auf € 903 Mio. (9M 2011: € 421 Mio.). Dies entspricht einem Gewinn je Aktie von € 1,10 (9M 2011: € 0,52). Das Konzernergebnis* vor Einmaleffekten4 spiegelt die starken operativen Ergebnisse wider und erhöhte sich auf € 1,1 Mrd. (9M 2011: € 607 Mio.).

Das Finanzergebnis belief sich auf € -337 Mio. (9M 2011: € -212 Mio.). Das Zinsergebnis fiel gegenüber 2011 auf € -237 Mio. (9M 2011: € -9 Mio.), vor allem aufgrund gesunkener Zinserträge infolge der Entwicklung des allgemeinen Zinsniveaus. 2011 hatte das Zinsergebnis zudem von einem Einmaleffekt in Höhe von € 120 Mio. aufgrund der Beendigung des A340-Programms profitiert.

Das Übrige Finanzergebnis von € -100 Mio. (9M 2011: € -203 Mio.) beinhaltet im Vergleich den ersten neun Monaten 2011 einen höheren positiven Effekt aus wechselkursindizierten Neubewertungen. Dieser Posten umfasst auch die Aufzinsung diskontierter Rückstellungen.

Die Aufwendungen für eigenfinanzierte Forschung und Entwicklung (F&E) blieben mit € 2.145 Mio. (9M 2011: € 2.151 Mio.) weitgehend stabil.

Der Free Cash Flow vor Übernahmen belief sich auf € -3.235 Mio. (9M 2011: € 587 Mio.). Die operative Leistung verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum signifikant, wird jedoch durch eine erhebliche vorübergehende Verschlechterung des Nettoumlaufvermögens belastet. Dieses spiegelt Verschiebungen im Auslieferungsplan und den umfangreichen industriellen Hochlauf insbesondere von Airbus- und Eurocopter-Programmen wider. Auch Zahlungen von Regierungskunden und das Erreichen einiger Meilensteine erfolgen später im Jahr, vor allem bei Cassidian.

Für Kundenfinanzierungen wurden in den ersten neun Monaten 2012 lediglich € 97 Mio. aufgewandt. Dies belegt die anhaltende Nachfrage nach durch Aktiva gesicherten Finanzierungen, sowie die Absicherung der Auslieferungen durch Exportkreditversicherungen.

Die Investitionen stiegen weiterhin, insbesondere bei Airbus für das -XWB-Programm und die Produktionssteigerung bei Single-Aisle- und Langstreckenflugzeugen. Darin sind aktivierte Entwicklungskosten, hauptsächlich für die A350 XWB, bereits berücksichtigt.

Im Cashflow im vierten Quartal sollten sich die anstehenden Auslieferungen und Zahlungen institutioneller Kunden und die resultierende Trendwende beim Nettoumlaufvermögen niederschlagen.

Der Free Cash Flow nach Kundenfinanzierungen belief sich auf € -3.376 Mio. (9M 2011: € 155 Mio.).

Die Nettoliquidität von EADS betrug € 8,1 Mrd. (Jahresende 2011: € 11,7 Mrd.) und spiegelt einen Beitrag von € 331 Mio. zum Pensionsplanvermögen sowie eine Dividendenzahlung von rund € 370 Mio. wider.

Der Auftragseingang5 belief sich auf € 50,4 Mrd. (9M 2011: € 93,9 Mrd.) und fiel für alle Divisionen vielversprechend aus. Der Auftragseingang in den ersten neun Monaten 2011 beinhaltete die auf der Paris Air Show eingegangenen außergewöhnlich hohen Bestellungen, insbesondere für die A320neo.

Ende September 2012 lag der Auftragsbestand5 von EADS bei € 547,5 Mrd. (Jahresende 2011: € 541,0 Mrd.) und stellt somit eine gute Grundlage für künftiges Wachstum dar.

Der Auftragsbestand im Verteidigungsgeschäft belief sich auf € 51,1 Mrd. (Jahresende 2011: € 52,8 Mrd.).

Ende September 2012 beschäftigte EADS 137.415 Mitarbeiter (Jahresende 2011: 133.115).

Ausblick

Der Ausblick von EADS für das Geschäftsjahr 2012 basiert auf der Annahme, dass Weltwirtschaft und Luftverkehr gemäß der vorherrschenden unabhängigen Prognosen wachsen und dass die aktuelle Eurokrise zu keinen größeren Turbulenzen führt.

Die Neun-Monats-Ergebnisse bestätigen das Wachstum und den Aufwärtstrend des Konzerns; EADS bekräftigt deshalb seine Gewinnprognose für 2012 mit wachsender Zuversicht.

In diesem Jahr wird Airbus voraussichtlich rund 580 Zivilflugzeuge ausliefern, einschließlich der angestrebten Auslieferung von 30 A380.

Die Zahl der Bruttobestellungen sollte sich zwischen 600 und 650 Flugzeugen bewegen und somit die Zahl der Auslieferungen übersteigen.

Ausgehend von der Annahme eines Wechselkurses von € 1 = $ 1,30 dürfte der Konzernumsatz 2012 um mehr als zehn Prozent wachsen.

Angesichts der soliden operativen Leistung des Konzerns erwartet EADS 2012 ein EBIT* vor Einmaleffekten von rund € 2,7 Mrd.

Infolgedessen rechnet der Konzern für 2012 mit einem Gewinn je Aktie* vor Einmaleffekten4 von rund € 1,95 (2011: € 1,39) – bei einem erwarteten Steuersatz für das Gesamtjahr von knapp unter 30 Prozent.

Die künftige Entwicklung des berichteten EBIT* sowie des Gewinns je Aktie* von EADS wird davon abhängen, wie der Konzern komplexe Programme – wie Militärhubschrauber, A400M, A380 und A350 XWB – gemäß den Verpflichtungen gegenüber seinen Kunden managen kann. Zudem unterliegen das berichtete EBIT* und das Ergebnis je Aktie* Wechselkursschwankungen.

Basierend auf einer angestrebten Auslieferungszahl von 30 A380 und vorausgesetzt, das Zahlungsverhalten von Regierungskunden bleibt unverändert, strebt EADS einen Free Cash Flow Break Even nach Kundenfinanzierungen und vor Übernahmen an.

EADS-Divisionen

Starkes Zivilgeschäft bei Airbus, Projekte kommen voran

Der konsolidierte Umsatz von Airbus erhöhte sich um 14 Prozent auf € 25.621 Mio. (9M 2011: € 22.411 Mio.). Das konsolidierte Airbus-EBIT* stieg um 184 Prozent auf € 837 Mio. (9M 2011: € 295 Mio.).

Der Umsatz von Airbus Commercial belief sich auf € 24.725 Mio. (9M 2011: € 21.120 Mio.). Im Vergleich zum Vorjahr profitierte der Umsatz von Airbus Commercial von vorteilhaften Volumen-, Mix- und Preiseffekten. Es wurden insgesamt 403 Auslieferungen mit Umsatzrealisierung verbucht – gegenüber 405 physischen Auslieferungen, da zwei Flugzeuge unter Operating-Leasing ausgeliefert wurden.

Das EBIT* vor Einmaleffekten von Airbus Commercial stieg deutlich auf € 1,15 Mrd. (9M 2011: rund € 380 Mio.); es profitierte dabei von einer besseren operativen Performance mit günstigen Volumeneffekten und Nettopreissteigerungen nach Eskalation. Für leichten Rückenwind sorgte auch die Verbesserung des US-Dollar-Kurses vom bis Ende September fällig werdenden Kurssicherungen des Konzerns.

Das berichtete EBIT* von Airbus Commercial stieg ebenfalls deutlich auf € 816 Mio. (9M 2011: € 306 Mio.). Berücksichtigt sind dabei die im ersten Halbjahr 2012 verbuchte Aufwendung für die A350 XWB, die aktualisierte Rückstellung für die A380-Flügelreparatur und eine Aufwendung für die Einstellung des Hawker-Beechcraft-Programms. Günstig für das berichtete EBIT* wirkten sich positive Währungseffekte aus.

Der Umsatz von Airbus Military ging auf € 1.194 Mio. (9M 2011: € 1.747 Mio.) zurück, vor allem aufgrund einer geringeren Umsatzrealisierung im A400M-Programm sowie eines niedrigeren Umsatzes bei Tankflugzeugen.

Das EBIT* von Airbus Military stieg leicht auf € 8 Mio infolge geringerer Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen (9M 2011: € 5 Mio.).

In den ersten neun Monaten des Jahres 2012 verbuchte Airbus Commercial 382 Nettobestellungen für Verkehrsflugzeuge (9M 2011: 1.038 Netto-bestellungen). Die Verkaufsbilanz 2011 beinhaltete die auf der Paris Air Show bekanntgegebenen Flugzeugbestellungen, allen voran für die A320neo, mit denen Airbus einen noch immer unerreichten Branchenrekord erzielte.

Airbus verzeichnete weiterhin eine lebhafte Nachfrage nach Flugzeugen der A320- und A320neo-Familie. Im dritten Quartal 2012 gingen bedeutende Aufträge von der chinesischen Leasingfirma ICBC Financial Leasing Co. Ltd. und Philippine Airlines ein. Im Flugerprobungsprogramm für die A320-„Sharklets“ erzielte Airbus gute Fortschritte. Ende des Jahres soll das erste mit treibstoffsparenden Sharklet-Flügelspitzen ausgerüstete Flugzeug an AirAsia geliefert werden.

Im Anschluß an die Bestellung von Cathay Pacific für die , erklärte Singapore Airlines im Oktober die Absicht, 20 A350-900 und fünf A380 zu ordern. Thai Airways International nahm im September die erste A380 in Empfang und ist damit die weltweit neunte Fluggesellschaft, die diese Airbus-Maschine mit zwei Passagierdecks betreibt.

Das anspruchsvolle A350-XWB-Programm schreitet weiter voran. Sowohl das Statik-Testflugzeug als auch die erste flugfähige Maschine MSN 1 befinden sich in der Montage; die Cockpitsysteme wurden erfolgreich gestartet, die Bohrungen an den Flügeln liegen jetzt im Plan. Airbus hält weiterhin am Erstflug für Mitte 2013 sowie an der Indienststellung für das zweite Halbjahr 2014 fest. Eine Herausforderung ist nach wie vor die Leistungsfähigkeit der Lieferkette.

In den ersten neun Monaten 2012 nahm Airbus Military 30 Aufträge entgegen und lieferte 11 Maschinen aus. Aufgrund des Wachstums in den Exportmärkten erreichte Airbus Military in den ersten neun Monaten ein Book-to-Bill-Verhältnis von über 1.

Das A400M-Flugtestprogramm läuft weiter; Ende September waren bereits über 3.800 Flugstunden absolviert. Die technische Ursache für die kürzlich festgestellten Triebwerksprobleme wurde identifiziert. Die vorläufige Einsatzfähigkeit (Initial Operating Capability – IOC) der A400M in einer mit der OCCAR abzustimmenden Konfiguration soll im ersten Quartal 2013 erreicht werden. Anschließend ist im zweiten Quartal 2013 die Lieferung der ersten A400M an Frankreich vorgesehen; im Jahresverlauf sollen drei weitere Auslieferungen folgen.

Ende September 2012 verzeichnete Airbus einen konsolidierten Auftragsbestand in Höhe von € 502,7 Mrd. (Jahresende 2011: € 495,5 Mrd.). Davon entfielen € 482,0 Mrd. (Jahresende 2011: € 475,5 Mrd.) auf Airbus Commercial; dies entspricht 4.414 Flugzeugen (Jahresende 2011: 4.437 Maschinen) oder rund sieben Jahren voller Produktionsauslastung.

Der Auftragsbestand von Airbus Military belief sich auf 236 Flugzeuge im Gesamtwert von € 21,8 Mrd. (Jahresende 2011: € 21,3 Mrd.).

Solider Auftragseingang bei Eurocopter

Eurocopter konnte seinen Umsatz um 19 Prozent auf € 4.116 Mio. (9M 2011: € 3.458 Mio.) steigern. Der Anstieg geht hauptsächlich auf verstärkte Super-Puma-Auslieferungen, höhere Aktivitäten bei Wartung und Instandsetzung sowie auf die Vollkonsolidierung von Vector Aerospace im gesamten Berichtszeitraum zurück.

In diesem Quartal wurden die ersten vier -Hubschrauber in der ASGARD-Konfiguration für den Einsatz in Afghanistan termingerecht an die deutsche Bundesregierung übergeben. Die Division lieferte 300 Hubschrauber aus (9M 2011: 323 Hubschrauber).

Das EBIT* von Eurocopter stieg signifikant um 76 Prozent auf € 277 Mio. (9M 2011: € 157 Mio.). Im Vorjahreszeitraum enthielt das EBIT* eine Nettoaufwendung in Höhe von € 120 Mio. Daher blieb das EBIT* vor Einmaleffekten von Eurocopter stabil auf Vorjahresniveau, da die positiven Effekte aus dem günstigen Zivilhubschrauber- und Servicegeschäftsmix – einschließlich Vector – durch höhere Umsätze im Militärgeschäft und höhere Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen aufgezehrt wurden.

Eurocopter verhandelt weiter mit diversen NH90- und Tigerkunden, die eine Reduzierung der Anzahl der bestellten Hubschrauber erreichen wollen. Das Ergebnis dieser entscheidenden Gespräche ist noch offen.

In enger Zusammenarbeit mit den Untersuchungsbehörden setzt Eurocopter alles daran, die Ursachen für die Vorfälle mit Super-Puma- und Ecureuil B3e- Hubschraubern zu analysieren und zu beheben.

Der Netto-Auftragseingang in den ersten neun Monaten 2012 fiel mit 286 Bestellungen höher aus als im Vorjahreszeitraum (259 Nettobestellungen). Der Auftragswert stieg im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Dies ist insbesondere auf einen günstigen Mix von EC175- und Super-Puma-Bestellungen sowie auf die Konsolidierung von Vector Aerospace zurückzuführen.

Im dritten Quartal sicherte sich Eurocopter mit Bestellungen der Med-Trans Corporation und der kasachischen Regierung wichtige Aufträge im Rettungs- und Zivilschutz-Hubschraubergeschäft.

Der Auftragsbestand von Eurocopter sank leicht auf 1.062 Helikopter (Jahresende 2011: 1.076 Hubschrauber) im Wert von € 13,3 Mrd. (Jahresende 2011: € 13,8 Mrd.).

Astriums Servicegeschäft entwickelt sich stark

Astriums Umsatz stieg in den ersten neun Monaten 2012 um 14 Prozent auf € 3.934 Mio. (9M 2011: € 3.440 Mio.), hauptsächlich aufgrund der Konsolidierung der übernommenen Vizada-Gruppe.

Das EBIT* der Division wuchs trotz höherer F&E-Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 Prozent auf € 191 Mio. (9M 2011: € 165 Mio.). Der EBIT*-Anstieg ist zurückzuführen auf den positiven Beitrag von Vizada sowie auf Margenverbesserungen infolge des AGILE-Trans-formationsprogramms zur Steigerung von Effizienz und Produktivität.

Astriums Auftragseingang lag in den ersten neun Monaten 2012 bei € 2,9 Mrd. (9M 2011: € 2,3 Mrd.); dies entspricht einem Anstieg um 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Grundlage für diese Performance bildete das solide Servicegeschäft.

Astrium überzeugte im dritten Quartal durch erfolgreiches Programm-Management: Mit drei Ariane-5-Starts wurde der 51. erfolgreiche Start in Serie verzeichnet, zudem wurden im dritten Quartal drei von Astrium gebaute Satelliten ins All transportiert. Auch die dritte Mission des unbemannten ISS-Versorgungstransporters (Automated Transfer Vehicle – ATV) war erfolgreich.

Vom Ministerrat der Europäischen Weltraumorganisation ESA, der am 20./21. November in Neapel zusammentreten soll, werden klare Perspektiven für die künftige Ausrichtung der europäischen -programme erwartet. Ende September 2012 belief sich der Auftragsbestand von Astrium auf 13,8 Mrd. (Jahresende 2011: € 14,7 Mrd.).

Cassidian auf stabilem Niveau

Cassidians Umsatz liegt mit € 3.484 Mio. (9M 2011: € 3.419 Mio.) in etwa auf Vorjahresniveau; das EBIT* ging hingegen erwartungsgemäß auf€ 156 Mio. zurück (9M 2011: € 170 Mio.). Die gesunkenen Aufwendungen für eigenfinanzierte Forschung und Entwicklung wurden durch die anhaltenden Investitionen in Internationalisierung und Transformation aufgewogen.

Das im September neu ernannte Management-Team hat sich zum Ziel gesetzt, Strukturen zu vereinfachen, Gewinnspannen zu verbessern und die Internationalisierung voranzutreiben. Eine umfassende Analyse von Kostenstruktur und Verbesserungspotenzialen bei der Vertragsabwicklung wurde gestartet und soll bis Ende des Jahres Ergebnisse liefern.

Cassidians Auftragseingang von € 3,4 Mrd. in den ersten neun Monaten 2012 liegt vor allem dank des rentablen Eurofighter- und MBDA-Geschäfts deutlich über dem Vorjahreswert (9M 2011: € 2,6 Mrd.) und trotzt damit dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld.

Cassidian sondiert weiterhin die Exportchancen für den Eurofighter im Nahen Osten sowie in Asien.

Im dritten Quartal 2012 übernahm Cassidian Rheinmetall Airborne Systems. Zudem erwarb die Division im Oktober 75,1 Prozent der Anteile an Carl Zeiss Optronics.

Ende September 2012 stieg der Auftragsbestand von Cassidian auf€ 15,9 Mrd. (Jahresende 2011: € 15,5 Mrd.).

EADS-Zentrale und Übrige Aktivitäten (ohne Divisions-Zugehörigkeit)

Der Umsatz der Übrigen Aktivitäten stieg um 28 Prozent auf € 1.067 Mio. (9M 2011: € 833 Mio.); er profitierte insbesondere von höheren Volumina bei EADS North America und ATR.

Das EBIT* der Übrigen Aktivitäten sank auf € 15 Mio. (9M 2011: € 20 Mio.). Das EBIT* in den ersten neun Monaten 2011 hatte einen Gewinn von € 10 Mio. aus dem Verkauf von Defense Security and Systems Solutions (DS3) bei EADS North America enthalten.

Daher verbesserte sich das EBIT* vor Einmaleffekten um € 5 Mio. dank Rentabilitätssteigerungen im Kabinenausstattungsgeschäft von Sogerma sowie dank eines Anstiegs der Profitabilität bei EADS North America.

ATR verzeichnete in den ersten neun Monaten 2012 insgesamt 15 Nettobestellungen (9M 2011: 145, inklusive der Rekordbestellungen auf der Paris Air Show) und lieferte 37 Maschinen aus (9M 2011: 30). Ende September lag der Auftragsbestand von ATR bei 202 Flugzeugen.

EADS North America begann mit einer Flugvorführung für das „Armed Aerial Scout“-Programm der US-Armee.

Ende September 2012 sank der Auftragsbestand der Übrigen Aktivitäten auf € 2,7 Mrd. (Jahresende 2011: € 3,0 Mrd.).

* EADS verwendet das EBIT vor Goodwill-Wertminderungen und außerordentlichen Posten als Schlüsselindikator für die wirtschaftliche Leistung. Der Terminus „außerordentliche Posten“ bezieht sich auf Sachverhalte wie Aufwendungen aus Abschreibungen der aufgedeckten stillen Reserven aus der Gründung von EADS, dem Airbus-Unternehmens-Zusammenschluss, der Gründung von MBDA sowie in diesem Zusammenhang stehende Wertminderungen aufgrund von Werthaltigkeitstests.

EADS ist ein weltweit führendes Unternehmen der Luft- und Raumfahrt, im Verteidigungsgeschäft und den dazugehörigen Dienstleistungen mit einem Umsatz von € 49,1 Mrd. im Jahr 2011 und mehr als 133.000 Mitarbeitern. Zu EADS gehören die Divisionen Airbus, Astrium, Cassidian und Eurocopter.

Der Umsatz im dritten Quartal 2012 stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 15 Prozent, vor allem aufgrund höherer Volumina und eines günstigen Wechselkurseffekts bei Airbus Commercial sowie infolge der Integration von Vizada bei Astrium.

Das EBIT* im dritten Quartal 2012 erhöhte sich um 67 Prozent auf € 537 Mio., hauptsächlich getrieben durch Airbus Commercial und Eurocopter.

Bei Airbus Commercial glichen die starken operativen Ergebnisse sowie ein positiver Effekt aus der Verbesserung der Hedging-Raten die Belastungen durch die Beendigung des Hawker Beechcraft Programms von € 76 Mio. mehr als aus.

Fußnoten:

1 Gewinn vor Zinsen, Steuern, Wertminderungen, Abschreibungen und außerordentlichen Posten.

2 Gewinn vor Zinsen und Steuern, vor Goodwill-Wertminderungen und außerordentlichen Posten.

3 EADS verwendet weiterhin den Terminus Konzernergebnis. Das Konzernergebnis ist identisch mit dem Ergebnis, das den Eigentümern des Mutterunternehmens gemäß den IFRS-Regeln zusteht.

4 Das Konzernergebnis vor Einmaleffekten entspricht dem Konzernergebnis bereinigt um Einmaleffekte im EBIT*. Es beinhaltet nicht das Übrige Finanzergebnis (außer der Aufzinsung diskontierter Rückstellungen) und keine steuerlichen Effekte der genannten Sachverhalte. Das Konzernergebnis* vor Einmaleffekten ist das Konzernergebnis vor Einmaleffekten, vor Goodwill-Wertminderungen, außerordentlichen Posten und darauf entfallenden Steuern. Folglich entspricht der Gewinn je Aktie* vor Einmaleffekten dem Gewinn je Aktie basierend auf dem Konzernergebnis* vor Einmaleffekten.

5 Beiträge und Bestände aus dem zivilen Flugzeuggeschäft zum Auftragseingang bzw. Auftragsbestand von EADS basieren auf Listenpreisen.

6 Die berichtspflichtigen Segmente Airbus Commercial und Airbus Military sind Teil der Airbus-Division. Eliminierungen werden auf Divisionsebene vorgenommen.

Sicherheitshinweis zu den Prognosen über die Geschäftsentwicklung (Safe Harbour Statement):

Bestimmte Aussagen dieser Mitteilung geben keine historischen Fakten wieder, sondern sind vorausschauende Aussagen und Erwartungen, die sich auf die Überzeugungen der Geschäftsleitung stützen. Diese Aussagen entsprechen den zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung aktuellen Ansichten und Einschätzungen von EADS. Sie unterliegen bekannten und unbekannten Risiken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass tatsächliche Ergebnisse, Leistungsdaten oder Ereignisse von den in solchen Mitteilungen explizit oder implizit ausgewiesenen maßgeblich abweichen können.

In dieser Mitteilung sind vorausschauende Aussagen durch Formulierungen wie „rechnen mit“, „glauben“, „schätzen“, „erwarten“, „beabsichtigen“, „planen“ oder „möglicherweise“ gekennzeichnet.
Zu den Prämissen, auf denen diese vorausschauenden Angaben beruhen, zählen unter anderem, aber nicht ausschließlich: Erwartungen zur Nachfrage, zu gegenwärtigen oder künftigen Absatzmärkten für die Produkte und Dienstleistungen von EADS, zur internen Performance, zu Kundenfinanzierungen, zur Performance von Kunden, Zulieferern und Unterauftragnehmern, zu Vertragsverhandlungen oder zu den positiven Ergebnissen bestimmter laufender Vertriebskampagnen.

Vorausschauende Aussagen bergen Unsicherheiten, und die tatsächlichen Ergebnisse und Trends können deutlich von ihnen abweichen – unter anderem, jedoch nicht ausschließlich, aus folgenden Gründen: allgemeine wirtschaftliche und arbeitsmarkttechnische Umstände, wie besonders die konjunkturelle Lage in Europa, und Asien; rechtliche, finanzielle und zwischenstaatliche Risiken im Zusammenhang mit internationalen Geschäftsabschlüssen; die Konjunkturabhängigkeit einzelner Geschäftseinheiten von EADS; die Volatilität der Märkte für bestimmte Produkte und Dienstleistungen; Risiken im Zusammenhang mit den Leistungen unserer Produkte; Arbeitskämpfe im Rahmen von Tarifverhandlungen; Faktoren, die eine dauerhafte, signifikante Einschränkung des weltweiten Luftverkehrs bedingen; der Ausgang politischer und rechtlicher Prozesse, einschließlich der nicht gesicherten staatlichen Finanzierung bestimmter Programme; die Konsolidierung des Wettbewerbs in der Luft- und Raumfahrtindustrie; Entwicklungskosten für neue Produkte und deren Vertriebserfolg; Wechselkurs- und Zinsschwankungen zwischen Euro, US-Dollar und anderen Währungen; Rechtsstreitigkeiten sowie andere wirtschaftliche, politische und technologische Risiken und Unsicherheiten. Weiterführende Informationen zu diesen Faktoren können dem Registrierungsdokument des Unternehmens vom 12. April 2012 entnommen werden. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserer Webseite eads.com.