Weitere Galileo-Satelliten an ESA geliefert

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Das europäische Raumfahrtunternehmen Astrium hat nach erfolgreicher Qualitätsprüfung den dritten und vierten Galileo IOV-Satelliten (In-Orbit Validation) an die Europäische Weltraumorganisation (ESA) in Kourou übergeben. Mit der Ankunft der beiden Satelliten am 07. und 17. August 2012 in Kourou (Französisch-Guayana) ist dies ein wichtiger Schritt für das bedeutende europäische Navigationssystem. Vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou sollen die beiden Satelliten mit einer Sojus-Trägerrakete starten und ergänzen die beiden bereits im Weltall befindlich Astrium IOV-Satelliten der Galileo-Konstellation.

„Das wichtige und hochleistungsfähige Galileo-Navigationssystem nimmt konkret Form an. Mit der erfolgreichen Inbetriebnahme der ersten beiden Satelliten und der Übergabe der nächsten beiden Satelliten hat Astrium einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht,“ sagte Evert Dudok, CEO von Astrium Satellites. „Die Astrium-Satelliten dienen als Vorlage bei allen weiteren in Europa gebauten Galileo-Satelliten. Wenn die IOV-Satelliten 3 und 4 wie geplant starten, schafft Astrium die Basis zum kompletten Aufbau des hochleistungsfähigen Galileo-Systems. Astrium und unsere am Galileo-Programm beteiligten Tochtergesellschaften haben 50 Prozent Arbeitsanteil am Galileo-System, leiten die Entwicklung des Bodenkontrollsegments und sind an Systemaktivitäten beteiligt. “

Die beiden Galileo-Satelliten wurden von einem Team unter der Leitung von Astrium in Ottobrunn als Hauptauftragnehmer entwickelt und gebaut. Astrium in Portsmouth war für die Entwicklung und Integration der hochmodernen Navigationsnutzlast verantwortlich. Die Satelliten wurden in Rom von Thales Alenia Space Italia montiert und getestet und anschließend mit einer Antonow An-124 nach Französisch-Guayana geflogen. Die beiden Satelliten sind die Nummer 3 und 4 von insgesamt vier IOV-Satelliten, die Astrium für das Galileo-System liefert. Galileo ist Europas erstes globales Satellitennavigationssystem unter ziviler Kontrolle, das weltweit zuverlässige und hochpräzise Daten zur Positionsbestimmung bereitstellen wird.

Sobald auch diese beiden Satelliten im Orbit positioniert sind, wird die Vierer-Konstellation zur Validierung des Galileo-Systemaufbaus in Betrieb genommen. Vier Satelliten sind die benötigte Mindestzahl für eine hochpräzise dreidimensionale Positionsbestimmung.

Neben der Verantwortung für die Entwicklung der Galileo-IOV-Satelliten ist Astrium als größter industrieller Partner maßgeblich am Galileo-Bodensegment (Galileo Ground Segment) und Systemsupport beteiligt. Astrium hat von der ESA im Auftrag der EU einen Vertrag im Wert von 73,5 Millionen Euro als Hauptauftragnehmer für das FOC-Bodenkontrollsegment (Full Operational Capability Ground Control Segment) erhalten. Die Lieferung von Ground Control Segment-Einrichtungen für den Betrieb der Galileo-Konstellation sind Teil des Ground-Control-Segment-Vertrags und stehen unter der Leitung von Astrium in Großbritannien. Im Februar 2012 hat Astrium zudem von der ESA den Auftrag erhalten, die Ariane 5 für eine Galileo-Mission mit dem gleichzeitigen Start von vier Satelliten anzupassen.

Die Definitions- sowie Entwicklungs- und In-Orbit-Validierungsphase des Galileo-Programms wurden von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) durchgeführt und gemeinsam von ESA und der Europäischen Kommission finanziert.

Die Phase der vollen Einsatzkapazität des Galileo-Programms wird von der Europäischen Kommission komplett finanziert und geleitet. EU-Kommission und ESA haben eine Übertragungsvereinbarung unterzeichnet, gemäß der die ESA im Auftrag der Kommission als die für den Entwurf und die Beschaffung verantwortliche Stelle handelt.

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