Lufthansa Technik ist auf eine Hybrid-Cloud-Infrastruktur umgestiegen und arbeitet jetzt mit einer Enterprise-Open-Source-Technologie von Red Hat. Das System läuft unter Azure, der Public Cloud von Microsoft. Zusammen mit Red Hat entwickelte Lufthansa Technik auch schon Aviatar.
Während die Digitale Transformation in der Unternehmenswelt Einzug hält, steht auch die Luftfahrtindustrie vor beachtlichen Herausforderungen, angefangen von den größeren technischen Möglichkeiten moderner Flugzeuge bis hin zu immer komplexeren Kundenbedürfnissen. Um in diesem sich wandelnden Umfeld wettbewerbsfähig zu bleiben, suchte Lufthansa Technik nach Möglichkeiten, eine Vorreiterrolle im Bereich der digitalen Luftfahrttechnologien einzunehmen, die Customer Experience zu verbessern und neue Umsatzmöglichkeiten zu erschließen.
Offenheit für Standard-taugliche Lösungen
Die offene Plattform Aviatar ermöglicht es Unternehmen der Luftfahrtindustrie, besser zusammenzuarbeiten und digitale Angebote bereitzustellen, welche die Customer Experience verbessern. Mit den Linux-Container- und Automatisierungstechnologien von Red Hat – kombiniert mit DevOps-Prozessen – will Lufthansa Technik neue Applikationen schneller entwickeln und implementieren; gleichzeitig fördert dies die Integration zwischen interner Infrastruktur und Lösungen von Drittanbietern.
Dieses Ziel will das Unternehmen mit der neuen Product Division AVIATAR erreichen. AVIATAR stellt eine offene, kollaborative Plattform für Partner, Kunden und Entwickler bereit, die eine Vielzahl von digitalen Produkten und Dienstleistungen bietet, indem sie zahlreiche Anwendungen an einem Ort vereint. AVIATAR wurde entwickelt, um den Flugbetrieb sicherer und zuverlässiger zu machen, was zu weniger Verspätungen oder Annullierungen von Flügen, weniger technisch bedingten Umleitungen und einem reibungsloseren Reiseerlebnis für die Passagiere führt.
In der Hybrid-Cloud-Umgebung können die AVIATAR Application Services sowohl unter Azure als auch in einer On-Premise-Infrastruktur laufen. Dadurch kann das Unternehmen neue Komponenten schneller implementieren und AVIATAR-Anwendern eine Public-Cloud-Option anbieten. Zusammen mit dem Software-Stack von Red Hat setzt Lufthansa Technik auf eine offene und herstellerunabhängige Architektur mit einer Vision für ein Multi-Cloud-Szenario. Die AVIATAR-Plattform von Lufthansa Technik umfasst folgende Bausteine:
- Das flexible Betriebssystem Red Hat Enterprise Linux stellt eine zuverlässige Enterprise-Linux-Plattform für Unternehmen bereit.
- Red Hat OpenShift Container Platform läuft unter Azure und wurde entwickelt, um den agilen DevOps-Ansatz einer kontinuierlichen Verbesserung von AVIATAR zu fördern. Darüber hinaus unterstützt Red Hat OpenShift Container Platform Lufthansa Technik auch beim Aufbau, der Bereitstellung, dem Betrieb und der Integration von Komponenten der neuen Infrastruktur, einschließlich Cloud-nativer Anwendungen und Microservices.
- Container Native Storage von Red Hat basiert auf Red Hat Gluster Storage und bietet flexiblen, skalierbaren, Cluster-basierten und für Red Hat OpenShift Container Platform optimierten Software-Defined Storage, der mit minimalem manuellem Aufwand die Datenanforderungen effizienter erfüllt.
- Red Hat JBoss Enterprise Application Platform bildet die zentrale Backend-Basis für Applikationen, die Anwendern über die AVIATAR-Plattform zur Verfügung stehen, und unterstützt durch Standardisierung und benutzerfreundliche Funktionen die Entwicklung von Enterprise-Java-Anwendungen.
- Red Hat Data Grid ersetzt herkömmliche relationale Datenbanken, um Informationen schneller In-Memory zu speichern und abzurufen sowie gleichzeitig die Berechnung und Abfrage der Daten zu ermöglichen.
- Red Hat JBoss Fuse ermöglicht die Integration interner und externer Datenquellen.
- Red Hat 3scale API Management gibt Entwicklern die Möglichkeit, ihre Application Programming Interfaces (APIs) selbst zu verwalten.
- Red Hat Ansible Tower hilft bei der Erstellung und Ausführung von wiederverwendbarem Infrastrukturcode und der Automatisierung von Provisionierungsaufgaben für Azure, Red Hat Gluster Storage und anderen Infrastrukturkomponenten.
Red Hat folgt einem von der Community angetriebenen Ansatz bei der Entwicklung hochperformanter Cloud-, Linux-, Middleware-, Storage- und Virtualisierungstechnologien. Dabei ist Red Hat Spezialist für performante Unternehmenslösungen mit offenen Standards. Die Funktionen der Software von Red Hat – angefangen von der Automatisierung über Storage bis hin zu Self-Services – sollen auch die Entwicklungs- und Betriebsteams der Lufthansa Technik dabei unterstützen, effektiver zusammenzuarbeiten.
IT-Kompetenz Schlüssel für Vorreiterschaft
Data Scientists, Flugzeugingenieure und Entwickler können gemeinsam an internen und externen Applikationen für Materialplaner, Ingenieure und andere Anwender arbeiten, die diese dabei unterstützen, Events besser vorherzusagen und dadurch Zeit und Geld zu sparen. Die IT-Betriebs- und Entwicklerteams der Lufthansa Technik können nun moderne Verfahren und Prozesse, wie DevOps, Automatisierung sowie modulare und Microservices-basierte Infrastrukturkomponenten, nutzen, um neue Ideen schneller umzusetzen und Applikationen innerhalb von Wochen statt Monaten oder Jahren auf den Markt zu bringen. Die Erstellung neuer Anwendungen kann jetzt ohne Wartezeit auf einer bereitgestellten Infrastruktur erfolgen. Entwickler sind damit in der Lage, innerhalb weniger Tage wertschöpfende Applikationen auszuliefern.
Laut Matthew Hicks, Senior Vice President, Engineering, Red Hat, biete Lufthansa Technik eine offene Technologieplattform, die zur Zusammenarbeit einlade. Mit einer flexiblen Hybrid-Cloud-Infrastruktur kann sich das Unternehmen auf seine Kernkompetenz konzentrieren. Thorsten Pohl, Project Manager, Information Systems, Lufthansa Technik AG: „Unser Red Hat Stack hat uns geholfen, schneller und Cloud-unabhängig zu werden. Mit Red Hat OpenShift Container Platform beispielsweise können wir sofort mit der Implementierung einer neuen Anwendung beginnen, ohne auf die Bereitstellung der benötigten Infrastruktur warten zu müssen. Damit erzielen wir innerhalb weniger Tage erste Ergebnisse und verfügen nach wenigen Wochen über ein Minimum Viable Product.“