SESAR: Airbus entlässt ersten A320 mit FANS-C Avionik

Geschätzte Lesedauer: 2 Minuten

easyJet hat von Airbus den ersten A320 Airliner mit FANS-C in der Avionik bekommen. Airbus startet damit das Projekt DIGITS (“Demonstration of air traffic management improvements Generated by 4D Initial Trajectory Information Sharing”). Dem Airbus für easyJet werden noch weitere bei sechs anderen Airlines folgen.

Damit beginnt ein Praxistest im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts SESAR (“Single European Sky ATM Research”) Air Traffic Management (ATM). Die EU-Kommission unterstützt die Vereinheitlichung und den Zusammenschluss der europäischen Lufträume.

Absprache zwischen Flugzeug und Flugsicherung

Die Fähigkeit FANS-C soll Passagierflugzeuge in die Lage versetzen, ihre Flugrouten noch weiter zu optimieren. Auch soll der gesamte Verkehrsstrom in der Luft flüssiger laufen und dafür die Geschwindigkeit der Luftfahrzeuge leichter anzupassen sein. Dies kommt auch dem Lärmausstoß und Spritverbrauch zugute. Entscheidend sind dabei die Funktionen zur automatischen abhängigen Luftraumüberwachung (Automatic Dependent Surveillance-Contract, ADS-C) und eine Technik zur die Kommunikation zwischen Fluglotse und Pilot (Controller Pilot Data Link Communication, CPDLC).

Das Flugzeug übermittelt dazu seine Flugroute in 4D, als in drei Koordinaten den Aufenthaltsort und die Zeit, an die Flugkontrollstelle. Durch diese Mitteilung des zu erwartenden Flugverlaufs an die Flugsicherung werden vorteilhafte Ressourcen gehoben, um Flugzeuge im Anflug besser zu sortieren in die Kontrollierten Lufträume um Flughäfen TMA (“Terminal Maneuvering Area”) einzuschleusen. Die deutsche Flugsicherung DFS hat bereits gezeigt, dass eine Anpassung der Fluggeschwindigkeit an eine Zielzeit am Flughafen Treibstoff und Zeit spart. Der Luftverkehr und die Passagiere würden also auch von zuverlässigeren Flugplänen profitieren.

Großer Feldversuch als globaler Vorreiter

Bis Mitte 2020 sollen sieben weitere Airlines bei DIGITS teilnehmen: Air France, British Airways, Iberia, Novair, Thomas Cook und Wizz Air. Dann sollen an die 100 Flugzeuge der Reihe Airbus A320 mit FANS-C ausgerüstet im Liniendienst fliegen. Dieser Großversuch VLD (“Very Large Demonstration”) soll über ein Jahr lang Daten zu 20.000 kommerziellen Flügen sammeln.

Der europäische Flugzeugbauer ebnete dem Projekt DIGITS dabei den Weg, indem er weltweit die erste Avionik mit CANS-C 4D zur Zulassung brachte. Derweil rüsten die Flugnavigationsdienstleister die Flugsicherungen mit der entsprechenden Technik am Boden aus. Die am häufigsten gebaute Familie der A320 ist dabei nur der Vorreiter. Das heute ausgelieferte Flugzeug erhielt für die Fähigkeit FANS-C einen Data Link Router (ATSU), ein Ugrade für das Flight Management System (FMS) und “DCDU”-Anzeigen, also Data Link-kompatible Cockpitdisplays. FANS-C soll dann schrittweise auf alle anderen Flugzeugprogramme von Airbus erweitert werden.

- Anzeige -