“Christoph 11” beginnt mit Nachtflügen – in ganz Deutschland

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Ab Sonntag fliegt an der Station der DRK Rettungsdienst Schwarzwald Baar gGmbH der Villingen-Schwenninger Hubschrauber der DRF Luftrettung im 24-Stunden-Betrieb. Bislang konnte “Christoph 11” von 07:00 Uhr bis Sonnenuntergang für Notfälle und Intensivtransporte zwischen Kliniken alarmiert werden.

Die Dienstzeitenerweiterung markiert den Startschuss für den Nachtflug in Baden-Württemberg. Davon profitieren nicht nur die Regionen Südbaden und Südwürttemberg, sondern auch ganz Baden-Württemberg.

Einsatz in ganz Deutschland

Bislang wurden bei nächtlichen Notfällen und für dringende Intensivtransporte zwischen Klinken Hubschrauber aus der Schweiz oder Bayern angefordert. Dies erforderte je nach Einsatzort in Baden-Württemberg lange Anflug- und Umlaufzeiten. Die Ertüchtigung des Innenministeriums und die Zusage der Kostenträger, “Christoph 11” künftig auch nachts einzusetzen, ebnen den Weg für eine bessere nächtliche Patientenversorgung in Baden-Württemberg – in medizinischer und wirtschaftlicher Hinsicht.

Schon seit Jahren hatten sich die Luftretter für eine Einführung des Nachtflugs in ihrem Bundesland eingesetzt. Jetzt ist die Entscheidung zum Wohle der Patienten gefallen, diese wichtige Aufgabe mit ‚Christoph 11‘ auszufüllen Neben seinen regionalen Einsatzschwerpunkten wird der Hubschrauber aufgrund seines Alleinstellungsmerkmals auch im gesamten Bundesland für nächtliche Intensivtransporte zur Verfügung stehen. Damit können beispielsweise schwerkranke Kinder, die in den Kinderkliniken in Tübingen/Stuttgart oder anderen intensivmedizinischen Zentren dringend behandelt werden müssen, schnell und schonend in diese Spezialkliniken geflogen werden.

Modernster Hubschraubertyp und erfahrene Besatzung

Seit Juli 2017 kommt an der Station in Villingen-Schwenningen ein neuer Hubschrauber des Typs H145 zum Einsatz, der sich durch seine Leistungsstärke, sein hochmodernes digitales Cockpit und die neue Medizintechnik auszeichnet. Für die Luftrettung rund um die Uhr ist dieser dank seiner Nachtflugausstattung und der Ausrüstung mit Nachtsichtgeräten optimal geeignet. Um für eine größtmögliche Sicherheit an Bord zu sorgen, besteht bei der DRF Luftrettung – im Gegensatz zu anderen gängigen Nachtflugkonzepten – nachts die Hubschrauberbesatzung aus vier Personen: Zwei Piloten, einem Notarzt und einem Notfallsanitäter.

Villingen-Schwenningen gewinnt an Bedeutung

“Die Dienstzeitenerweiterung an der Luftrettungsstation in Villingen-Schwenningen bedeutet eine Stärkung des Standorts und eine Verbesserung der medizinischen Versorgungsstrukturen vor allem im Schwarzwald-Baar-Kreis. Passiert beispielsweise nachts ein Unfall in einem abgelegenen Tal des Schwarzwalds, kann der bodengebundene Rettungsdienst den Hubschrauber für die Weiterführung der notärztlichen Versorgung und den anschließenden Transport in eine Klinik nachfordern. Dank der kürzeren Flugzeiten können so die regionalen bodengebundenen Rettungsdienststrukturen in der Nacht entlastet werden”, erklärt Winfried Baumann, Geschäftsführer der DRK Rettungsdienst Schwarzwald Baar gGmbH.

Träger der Luftrettungsstation Villingen-Schwenningen ist seit 1975 die DRK Rettungsdienst Schwarzwald Baar gGmbH. Ihr Partner ist die DRF Luftrettung, die seit 1996 für den Flugbetrieb verantwortlich zeichnet.

Die DRF Luftrettung

Die DRF Luftrettung setzt an 29 Luftrettungsstationen in Deutschland und an zwei Stationen in Österreich Hubschrauber für die schnelle Notfallrettung und dringende Transporte von Intensivpatienten zwischen Kliniken ein. Die DRF Luftrettung betreibt neben Villingen-Schwenningen acht 24-h-Standorte, an denen allein im vergangenen Jahr rund 2.100 Nachteinsätze geleistet wurden. Im Jahr 2015 hatte sie den Hubschrauber des Typs H145 als weltweit erste Luftrettungsorganisation in Dienst gestellt, mittlerweile betreibt sie fünf H145-Stationen bundesweit. Zur weltweiten Rückholung von Patienten setzt die DRF Luftrettung eigene Ambulanzflugzeuge ein. Insgesamt leistete die DRF Luftrettung im vergangenen Jahr 38.015 Einsätze.

Um die hohe Qualität ihrer Arbeit sicherzustellen, investiert die DRF Luftrettung kontinuierlich in die Fortbildung ihrer Mitarbeiter und in die Modernisierung ihrer Flotte. Diese Kosten trägt sie teils selbst, teils tritt sie dafür in teure finanzielle Vorleistung. Daher ist die gemeinnützig tätige Luftrettungsorganisation auf die Unterstützung von Förderern und Spendern angewiesen, Infotelefon montags bis freitags von 08:00 bis 20:00 Uhr: 0711-70072211.

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