A321 XLR Langstreckenjet bekommt Teile von RUAG

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Der XLR ist der neueste Langstreckenjet von Airbus. Und an dem baut mit. Für den Überflieger liefern die drei -Standorte Oberpfaffenhofen (D), Emmen (CH) und Eger (HU) wesentliche Baugruppen, etwa Rumpfsektionen.

Airbus treibt trotz der aktuellen Luftfahrtkrise die Entwicklung des XLR voran. Der neue kompakte Langstreckenjet von Airbus soll Strecken von bis zu 4.700 nautischen Meilen (8.700 Kilometer) bewältigen können. Den Airlines soll er pünktlich bis 2023 zur Verfügung stehen. Im Rahmen eines Design & Build Auftrags (Entwicklung und Produktion) fertigt die unteren Seitenschalen mit Fahrwerksschacht und die Fußbodenstrukturen. Im Build to Print Paket (Fertigung nach Vorgabe) produziert die oberen Seitenschalen des Flugzeugrumpfes, die hintere Rumpf- und Bodenstruktur, die Druckkalotte sowie die Heckspitze für den neuen Langstreckenjet der A320-Familie. Ende März verlassen die ersten Baugruppen das Aerostructures Werk in Oberpfaffenhofen in Richtung Airbus.

XLR: Rumpf für größeren Tank angepasst

Die A321XLR ist eine Version des neuen Airbus A321neo. Für das Langstreckenflugzeug müssen einzelne Bauteile modifiziert werden. Dies ist aufgrund der höheren Belastung und dem zusätzlichen Gewicht der A321XLR notwendig. Besonders der zusätzliche Tank für Langstrecken bedingt eine Reihe von Anpassungen in der Konstruktion, für deren Entwicklung Aerostructures in Zusammenarbeit mit Airbus verantwortlich zeichnet. Das jahrelang erworbene Know-how des Teams von Aerostructures über die Baugruppen hilft beim Finden einer zuverlässigen Design-Lösung.

Alle drei Standorte von Aerostructures sind in die Produktion der Großbaugruppen für den Airbus XLR involviert. Einzelne Kleinbauteile werden in Emmen, Schweiz, gefertigt. Im Werk in Eger, Ungarn, das vor kurzen die EASA Part-21-Zertifizierung erhielt, werden die Fußbodenstrukturen sowie die unteren Seitenschalen inklusive Fahrwerkschacht hergestellt. In Oberpfaffenhofen werden die oberen Seitenschalen des Flugzeugrumpfes, die hintere Rumpf- und Bodenstruktur, die Heckspitze sowie die Druckkalotte produziert.

Longhaul-: Serienproduktion ab 2022

Nach der Erstauslieferung der Großbaugruppen an Airbus werden bis Ende des Jahres weitere Baugruppen für Flug- und Belastungstests geliefert. Der Start der Serienproduktion der Sektionen für den XLR ist für Anfang 2022 geplant. Seit der Ankündigung des neuen Langstreckenjets gingen bereits hunderte Bestellungen bei Airbus ein, weshalb für das gute Raten zu erwarten sind.

Ralf Drees, der neue Executive Vice President von Aerostructures, freut sich: „Die erfolgreiche Auslieferung der ersten Bauteile ist für uns ein wichtiger Meilenstein. Trotz der Pandemie und den dadurch eingeschränkten physischen Kontakt zwischen den Standorten ist es uns gelungen, die komplexen Aufgaben professionell zu lösen. Aerostructures konnte sich erneut als zuverlässiger Partner und Zulieferer unter Beweis stellen.“