“Fluide Logistik”: Teststation für 5.000 Koffer am Flughafen Frankfurt

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Wer regelmäßig mit Koffer fliegt, kennt den Vorgang: Das Gepäckstück wird gewogen, erhält einen Aufkleber, der es eindeutig identifizierbar macht und entschwindet dann auf einem Förderband. Was danach passiert, bleibt für den Passagier verborgen.

Dennoch werden Logistik- oder Materialflussprozesse nicht nur am Frankfurter Flughafen immer anspruchsvoller. Einen neuen Weg geht die sogenannte "fluide Logistik".

Im Rahmen des Forschungsprojekts "fluid Sim – Simulation innovativer Fördertechnik" testet nun die FH Frankfurt die Möglichkeiten dieser Technologie gemeinsam mit der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, der benjamin Systems GmbH, der SimPlan AG sowie der Fraport AG.

"Fluide Logistik": Güter bewegen sich frei im Raum

Ziel der "fluiden Logistik" ist es, Transportwege vollautomatisch und ganz ohne Schienen oder baulich vorgegebene Vorrichtungen zu gestalten. Güter sollen frei im Raum bewegt werden können, egal ob im Verbund oder individuell. Gefördert wird das Projekt vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

"Die fluide Logistik ist eine hoch innovative, zukunftsträchtige Technologie", so Alexander Laukenmann, Leiter Unternehmensentwicklung, Umwelt und Nachhaltigkeit der Fraport AG. "Wir legen besonderen Wert darauf, solche innovativen Ansätze zu verfolgen und Forschungsprojekte durch unsere Mitwirkung zu unterstützen". Der Flughafen-Betreiber stellt neben seinem Know-how auch die Anwendungsdaten für die Simulation bereit.

Gepäckstücke verbleiben auf Parkflächen

Konkret simuliert wird die Technologie auf Basis der Gepäckförderanlage des Frankfurter Flughafens. "Aktuell wird ein früh abgegebener Koffer bis zur Verladung ins Flugzeug andauernd bewegt. Mit der fluiden Logistik würde er auf einer Fläche ‚geparkt‘ und nur im Bedarfsfall bewegt. Das spart Platz und Energie", zeigt Prof. Kai-Oliver Schocke, Professor für Produktionsmanagement und Logistik der FH Frankfurt, den möglichen Nutzen des Projekts auf.

Im Rahmen des Projekts testen die Wissenschaftler ab April 2014 im House of Logistics & Mobility (HOLM) nahe des Frankfurter Flughafens, ob die Algorithmen beispielsweise 5.000 Koffer gleichzeitig bewältigen können und welche Fläche dazu benötigt wird.

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