Klimafaktor Ruß aus Triebwerken macht wärmende Wolken

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Weniger Rußpartikel im Abgasstrahl der verringern die Eiskristallbildung und damit die der resultierenden Kondensstreifen-Zirren. Eine Halbierung der sich im Kondensstreifen bildenden Eiskristalle wiederum schmälere die klimawärmende Wirkung der Kondensstreifenzirren um 20 Prozent, so das .

Flugzeugtriebwerke stoßen Rußpartikel aus. Diese wirken als Kondensationskeime für kleine unterkühlte Wassertropfen, die sofort zu Eiskristallen gefrieren und als Kondensstreifen am Himmel sichtbar werden. Deren Halbierung klappt bei 80 Prozent weniger Eiskristallen. Dies zeigt eine Studie des (Deutschen Zentrums für – und ). „In unseren theoretischen Abschätzungen konnten wir feststellen, dass es einer starken Einschränkung der Ruß bedarf, um wirkungsvoll die von Kondensstreifen zu verringern“, sagt Dr. Ulrike Burkhardt vom -Institut für der Atmosphäre in Oberpfaffenhofen.

Zirren so schädlich wie Luftfahrtgeschichte

„Es lohnt sich an rußarmen Triebwerken und alternativen Kraftstoffen zu forschen, um der des Luftverkehrs entgegenzuwirken, denn Kondensstreifen-Zirren haben heute eine ähnlich große wie alle über mehr als 100 Jahre in der Atmosphäre gesammelten Kohlendioxid- des Luftverkehrs zusammen.“

Die Eiskristalle der Kondensstreifen können bei feucht-kalten Bedingungen in Höhen von etwa acht bis 12 Kilometern mehrere Stunden bestehen und hohe Wolken, sogenannte Kondensstreifen-Zirren bilden. Diese Wolken können je nach Sonnenstand und Untergrund lokal eine wärmende oder kühlende Wirkung entfalten, wobei Forschungsarbeiten zeigen, dass global die wärmende Wirkung überwiegt. Das Auftreten dieser Wolken ist zeitlich und räumlich äußerst variabel, so dass einige wenige Kondensstreifen-Zirren-Ausbrüche für einen großen Teil der wärmenden Wirkung verantwortlich sind.

Kondensstreifen mit Klimaeffekt

„Anhand unserer theoretischen Modellrechnungen konnten wir sehen, wie weniger Eiskristalle aufgrund von reduzierten Rußpartikelanzahlen einerseits die optische Dicke der Kondensstreifen-Zirren reduzieren und andererseits auch deren Lebensdauer verringern“, erklärt Burkhardt. „Insgesamt ergeben sich damit geringere Bedeckungsgrade durch kondensstreifeninduzierte Wolken und eine geringere . Eine Reduktion der emittierten Rußpartikel ist während großer Kondensstreifen-Zirren-Ausbrüche besonders wirksam.“

Entscheidend für die Verringerung der Ruß im ist das Zusammenspiel von Kraftstoffauswahl und Verbrennung im Triebwerk. Neue Triebwerkstechnologien ermöglichen beispielsweise durch die Verbrennung bei höheren Temperaturen auch bei konventionellen Kraftstoffen, die Ruß zu senken.

Intensiv wird an der Verringerung von Ruß durch alternative Treibstoffe mit geringerem Anteil an zyklischen Kohlenwasserstoffen geforscht, die einen wesentlichen Anteil bei der Rußbildung im Verbrennungsprozess haben. So führten DLR und NASA im Januar 2018 gemeinsame Forschungsflüge auch über Deutschland durch, um den Einfluss verschiedener Treibstoffmischungen auf die Ruß und die einhergehende Eiskristallbildung zu untersuchen. Die Forscher erhoffen sich anhand der Daten der Forschungsflüge die nun theoretisch abgeschätzte Verringerung der Eiskristallbildung durch weniger Ruß auch praktisch zu belegen und im Detail nachzuweisen. Die Ergebnisse werden für den Sommer 2019 erwartet.

Zirren aus Kondensstreifen in Bildern

Kondensstreifen-Zirren am Himmel: Flugzeugtriebwerke stoßen Rußpartikel aus. Diese wirken als Kondensationskeime für kleine unterkühlte Wassertropfen, die sofort zu Eiskristallen gefrieren und als Kondensstreifen am Himmel sichtbar werden.

Reduzierte von Kondensstreifen-Zirren: Reduktion der wärmenden Wirkung von Kondensstreifenzirren (in mWm-2) aufgrund einer Verringerung der Eiskristallbildung in Kondensstreifen um 80 Prozent. Schraffierte Gebiete zeigen statistisch signifikante Änderungen bei Verwendung eines 95 Prozentigen Signifikanz-Levels.