ADV-Chef Michael Gar­vens: Luftfahrt noch nicht am Ziel

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Der neue Prä­si­dent des Flug­ha­fen­ver­ban­des ADV, Michael Gar­vens, hat sich für eine deut­li­che Stär­kung der Inves­ti­ti­ons­kraft der deut­schen Flug­hä­fen und den Abbau von Wett­be­werbs­hür­den aus­ge­spro­chen. Damit Flug­hä­fen ihre Schlüs­sel­funk­tion wei­ter­hin erfül­len kön­nen, müs­sten finan­zi­elle Belastun­gen redu­ziert und die Infra­struk­tur den Erfor­der­nis­sen des weltweit wach­sen­den Luft­ver­kehrs ange­passt wer­den, erläuterte Gar­vens, der am 01. Januar die­ses Jah­res die ADV-Präsidentschaft über­nom­men hat, in Ber­lin.

Son­der­las­ten wie die Luft­ver­kehrs­steuer, die ste­tig stei­gen­den Luftsicherheits­kos­ten oder Beschrän­kun­gen bei den Betriebs­zei­ten stellten eine Benachteiligung der deut­schen Flug­hä­fen im inter­na­tio­na­len Ver­gleich dar. “Das gefähr­det den Wirt­schafts­stand­ort Deutsch­land. Der Bund muss die finan­zi­el­len Spiel­räume im Haus­halt nut­zen, um faire Rah­men­be­din­gun­gen zu schaf­fen und die Bran­che spür­bar zu ent­las­ten”, sagte Gar­vens. Fort­schritte bei den The­men Lärm- und Kli­ma­schutz sowie Ener­gie­ef­fi­zi­enz lie­ßen sich nur rea­li­sie­ren, wenn die Inves­ti­ti­ons­kraft der Luft­ver­kehrs­wirt­chaft gestärkt werde. “Dafür werde ich mich in Ber­lin und Brüs­sel ein­set­zen”, so der ADV-Präsident.

2016 ver­zeich­ne­ten die deut­schen Ver­kehrs­flug­hä­fen über 220 Mil­lio­nen Pas­sa­giere und rund 4,5 Mil­lio­nen Ton­nen Luft­fracht. 800.000 inter­na­tio­nale Flüge und 600 Flug­ziele zei­gen den hohen Nutzen und die Effi­zi­enz der ADV-Verkehrsflughäfen. Der Wirt­schafts­stand­ort Deutsch­land pro­fi­tiert von einem Flug­ha­fen­sys­tem, in dem sich dezen­trale Flug­hä­fen und Dreh­kreuze sinn­voll ergän­zen. “Leis­tungs­starke Flug­hä­fen sichern den Unter­neh­men den Zugang zu den Welt­märk­ten”, sagte Michael Gar­vens. Der bedarfs­ge­rechte Aus­bau von Infra­struk­tur müsse auch künf­tig mög­lich sein. “Nur mit aus­rei­chen­den Kapa­zi­tä­ten kön­nen wir im glo­ba­len Wett­be­werb bestehen.”

Offenheit und Flexibilität gefordert

Der ADV-Präsident sprach sich gegen ein flä­chen­de­cken­des Nacht­flug­ver­bot und gegen staatli­che Ein­griffe in bestehende Betriebs­ge­neh­mi­gun­gen aus. “Die Flug­hä­fen benö­ti­gen Investitions- und Pla­nungs­si­cher­heit. Geneh­mi­gun­gen müs­sen Bestand haben”, bekräf­tigte Gar­vens. Zudem plädiere er für beschleu­nigte Plan- und Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren in Deutsch­land. Als ADV-Präsident wird sich Michael Gar­vens für eine groß­zü­gige Ver­gabe von Ver­kehrs­rech­ten sowie eine Aus­wei­tung von Open-Sky-Abkommen stark machen.

Michael Gar­vens (58) ist Vor­sit­zen­der der Geschäfts­füh­rung am Flug­ha­fen Köln/Bonn und gilt als erfah­re­ner Luft­fahrt­ex­perte, der mit inno­va­ti­ven Ideen und mit stra­te­gi­schem Weit­blick für ein moder­nes Flug­ha­fen­ma­nage­ment steht. Als Prä­si­dent des Flug­ha­fen­ver­ban­des ADV führt er den ältes­ten zivi­len Luft­fahrt­ver­band Deutsch­lands. Die ADV fei­ert in die­sem Jahr ihr 70-jähriges Bestehen.

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