Die deutschen Flughäfen begrüßen die Einführung einer Lärmobergrenze am Flughafen Frankfurt aus dem gemeinsamen Dialog mit der Luftverkehrswirtschaft. Gleichzeitig bekräftigt der Flughafenverband ADV jedoch seine Kritik am Hessischen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir. Alle Versuche, mit der Androhung von Zwangsmaßnahmen eine rechtsverbindliche Planfeststellungsgenehmigung aufzubrechen, beeinträchtigen den Flughafenstandort Frankfurt im europäischen Wettbewerb. Das langfristige Wachstumsziel von 701.000 Flugbewegungen pro Jahr in Frankfurt müsse erhalten bleiben. Jetzt die Vorgaben des Landesentwicklungsplans Hessen 2000 zu verschärfen gehe eindeutig einen Schritt zu weit, hieß es vom ADV.
Als Rückgrat der Exportnation Deutschland bräuchten die Flughäfen mehr denn je auf verlässliche Rahmenbedingungen, die ein gesundes Wachstum ermöglichen. Vor diesem Hintergrund sind der Bund und die Länder in der Pflicht, Planungssicherheit für die Wirtschaft zu gewährleisten.
Wie umgehen mit dem Fluglärmproblem
Die deutschen Flughäfen werben stattdessen für einen gemeinsamen Weg von Politik, Anwohnern und Luftverkehrswirtschaft zur Reduzierung von Fluglärms. Der Einsatz von immer leiseren und sauberen Flugzeugen etwa wird von den Flughäfen indirekt gefördert – besonders erfolgreich am Frankfurter Flughafen. Die deutschen Flughäfen wünschen sich ein klares Bekenntnis für eine nachhaltige und wirtschaftliche Entwicklung der Flughäfen in Deutschland.
Der Flughafenverband ADV hat Anfang dieses Jahres ein Gutachten zu Rechtsfragen bei der Einführung einer “Lärmobergrenze” an Flughäfen vorgelegt. Das Gutachten stellt unzweifelhaft fest, dass Eingriffe in bestandskräftige Genehmigungen nur unter besonderen Voraussetzungen möglich sind. Solche Voraussetzungen sind im Rahmen des aktuellen Flugbetriebs in Deutschland nicht gegeben.