DFS & Lufthansa: Verfahren für effizientere Sinkprofile

DFS & Lufthansa: Verfahren für effizientere Sinkprofile
DFS & Lufthansa: Verfahren für effizientere Sinkprofile
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Die Deutsche Flugsicherung und die Lufthansa haben im April und Mai dieses Jahres zusammen EFP, ein Konzept für effizientere Flugprofile, entwickelt und implementiert. Der Staats-eigene Betrieb DFS und die größte deutsche Airline nutzten dabei den durch die Corona-Krise verursachten Verkehrsrückgang, der mehr Raum für optimierte Flugprofile bietet.

Weniger Lärmbelastung, geringerer Treibstoffverbrauch und reduzierter Schadstoffausstoß: Das neue EFP, Efficient Flight Profile Concept, sorgt für mehrere positive Effekte. Es unterstützt den kontinuierlichen Sinkflug, der eine im Vergleich zu Standardanflügen verbrauchs- und emissionsärmere Landung ermöglicht. Entwickelt und etabliert haben es DFS und Lufthansa im Frühjahr in der kurzen Zeit von nur fünf Wochen.

Idealflug beginnt vor Initial Approach Fix

Das Efficient Flight Profile Concept EFP unterstützt den kontinuierlichen Sinkflug (Continuous Descent Operations), der eine im Vergleich zu Standardanflügen verbrauchs- und emissionsärmere Landung ermöglicht. Zugleich sorgen diese Anflugprofile im Umfeld der Flughäfen für eine geringere Lärmbelastung. Erste Auswertungen zeigen, dass allein die Lufthansa Group seit Einführung des EFP-Konzepts den Ausstoß von CO2 um mehr als 2.000 Tonnen pro Monat reduzieren konnte.

Das EFP-Konzept ermöglicht es, für Anflüge auf die Flughäfen Frankfurt und München sowohl lateral als auch vertikal optimierte Flugwegführungen nunmehr bereits ab Entfernungen von mehr als 200 Nautischen Meilen zu planen. Dabei erhalten Flugzeuge mit einem Vorlauf von bis zu einer halben Stunde die Freigabe für einen Direktflug aus dem oberen Luftraum zum Initial Approach Fix – jenem Punkt, von dem es dann zum Landeanflug auf den Flughafen ansetzt.

Dies ist nur möglich durch eine enge Abstimmung zwischen den beteiligten Flugsicherungsorganisationen und kann bereits bis zu einer Woche vor dem eigentlichen Flugereignis erfolgen. Ein weiterer, Schlüsselvorteil des EFP-Konzepts liegt in der hohen Transparenz zwischen Cockpitbesatzung und Lotsen sowie der zeitgerechten Bereitstellung der Informationen. Die Freigaben werden frühzeitig vereinbart und ermöglichen so einen ruhigen Anflug unter weitestgehender Vermeidung von lateralen und vertikalen Korrekturen.

Mit dem Konzept haben die Beteiligten auf den durch die Corona-Krise ausgelösten drastischen Rückgang bei den Flugverkehrszahlen reagiert, der neue Spielräume für die Optimierung der Flugdurchführung eröffnet hat, insbesondere an den sonst verkehrsreichsten Flughäfen der Bundesrepublik Deutschland, Frankfurt und München. DFS, Lufthansa und alle beteiligten Systempartner haben EFP bereits etabliert.

EFP auch bei Wiederanstieg des Flugbetriebs

Klaus Froese, Hub-CEO für Lufthansa in Frankfurt, betont: “Wir haben die geringe Verkehrsnachfrage gemeinsam mit der Flugsicherung genutzt, um weiter optimierte Anflugprofile zu entwickeln und einzuführen – und zwar innerhalb weniger Wochen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass das neue Anflugverfahren auch bei steigender Verkehrslast seinen Platz im täglichen Flugbetrieb haben wird.”

Dirk Mahns, Geschäftsführer Betrieb der Deutschen Flugsicherung GmbH, erklärt: “Die DFS versteht sich als Dienstleister. Neben unserer primären Kernaufgabe, nämlich einen sicheren Luftverkehr zu gewährleisten, steht für uns die Erfüllung der Bedürfnisse der Luftraumnutzer im Vordergrund. Gemeinsames Ziel ist es, die mit dem Luftverkehr verbundenen Belastungen soweit es geht zu vermeiden beziehungsweise zu reduzieren. Das EFP-Konzept ist ein hervorragendes Beispiel dafür, was die Systempartner Fluggesellschaften und Flugsicherungen in enger Kooperation und Zusammenarbeit erreichen können. Wir können stolz auf das Erreichte sein; gleichzeitig ist es Ansporn für uns alle, diesen Weg der engen Kooperation weiter zu gehen.”

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