Airbus: Militär-Kommunikation über Syracuse-Satelliten

Airbus: Militär-Kommunikation über Syracuse-Satelliten
Airbus: Militär-Kommunikation über Syracuse-Satelliten
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Airbus und Telespazio (Leonardo/Thales) haben die Gründung einer Kooperation zum Angebot von militärischen Telekommunikationsdiensten über Syracuse-IV-Satelliten bekannt gegeben. Durch die Kooperation entsteht der führende französische Betreiber auf diesem Feld.
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Der Zusammenschluss zeigt den starken Wunsch nach Kooperation auf diesem Gebiet zwischen den führenden europäischen Industrieunternehmen Airbus, Thales und Leonardo sowie dem französischen Staat. Die Partner legen dabei besonderen Fokus auf die Kommerzialisierung der Syracuse-IV-Satellitenkapazitäten zum Nutzen der Streitkräfte und der Sicherheit in Europa und weltweit. Die zwei geostationären Syracuse-Satelliten der 3,5-Tonnen-Klasse mit Elektroantrieb werden von einem Zusammenschluss der Unternehmen Thales Alenia Space und Airbus gebaut und sollen ab 2022 starten.

Potenzial der Kapazitäten für weitere Kunden

Syracuse IV ist ein Telekommunikationssystem, das die beiden Militärsatelliten Syracuse 4A und 4B sowie Bodenstationen umfasst, die die Kommunikation in den Einsatzgebieten und mit dem Heimatland gewährleisten. Die französische Beschaffungsbehörde DGA (Direction Générale de l’Armement), Airbus, Thales Alenia Space und Telespazio haben eine innovative Finanzierungsinitiative entwickelt, die es erlaubt, überschüssige Satellitenkapazitäten an Drittkunden zu verkaufen und so die Total Cost of Ownership des Syracuse-IV-Systems zu reduzieren. Durch diese Kaufverträge mit einer geplanten Laufzeit von zehn Jahren kann verbündeten Ländern oder Unternehmen ein einfacher, flexibler und reaktiver Zugang zu einer strategischen Ressource gewährt werden. Damit baut Frankreich die internationale Zusammenarbeit im Bereich Verteidigung und Sicherheit aus.

Die Telespazio Group, ein Gemeinschaftsunternehmen von Leonardo (67 Prozent) und Thales (33 Prozent), zählt zu den Weltmarktführern im Bereich satelliten- und weltraumgestützter Services. Über Airbus und Telespazio kann das Gemeinschaftsunternehmen Syracuse-IV-Satellitenkapazitäten sowie verschiedene Services mit hohem Mehrwert vertreiben, wie z. B. Ankertechnik (Anbindung der Kommunikation über Satellit an die Bodennetze der Drittkunden), End-to-End-Dienste mit garantierter Kapazität und Übertragungsgeschwindigkeit sowie Engineering- und Wartungsleistungen. Die beiden geostationären Satelliten der 3,5-Tonnen-Klasse mit Elektroantrieb werden von einem Zusammenschluss der Unternehmen Thales Alenia Space und Airbus gebaut und sollen ab 2022 starten.

Dritter Syracuse Satellit für militärische Datendienste

Diese Services werden in einem ausgedehnten Gebiet, das von Französisch-Guayana bis zur Straße von Malakka reicht, für land-, see- und luftgestützte Nutzung verfügbar sein. Verbündete Länder können so auf Kommunikationskapazitäten im X-Frequenzband, im militärischen Ka-Band und im dualen X-/Ka-Band-Modus zugreifen. Dadurch ergibt sich eine einzigartige Flexibilität – und das bei höchsten NATO-Standards für Schutz und Härtung. Die Einsatzkräfte vor Ort können über rein IP (Internet Protocol)-basierte Kommunikation Videos, Sprachnachrichten und Daten mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu mehreren Hundert Mbit/s austauschen.

Gegen 2030 wird ein dritter Satellit hinzukommen, um dem wachsenden Bedarf insbesondere bei den Luftfahrzeugen gerecht zu werden (Flugzeuge, Drohnen). Diese Satelliten der neuen Generation werden als Erste eine völlig flexible Neukonfigurierung der Nutzlast im militärischen X- und Ka-Band ermöglichen und sollen mit Schutz- und Härtungsmitteln gegen Cyberbedrohungen, Störsignale, Abfangen und elektromagnetische Impulse ausgestattet sein.

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