Flughafen BER erläutert geplante Verbesserungen beim Brandschutz

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Der Technische Geschäftsführer der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH, Horst Amann, hat heute seine Analyse zu den bekannten Brandschutzproblemen am Flughafen Berlin Brandenburg vorgelegt. Ursprünglich war geplant, bis Mitte November den Projektausschuss, ein Untergremium des Aufsichtsrates, über den Fortgang der Planungen zu informieren.

Krankheitsbedingt fand die Unterrichtung zu diesem Thema nun heute mit den Spitzen der Gesellschafter statt. Demnach zeichnen sich für die wesentlichen Punkte folgende Lösungen ab.

  • Die Entrauchungsanlage im Mainpier wird an vier Stellen so umgebaut, dass die Entrauchung nicht mehr geschossübergreifend, sondern geschossweise erfolgt. Lediglich im Mainpier Mitte bleibt es bei einer geschossübergreifenden Entrauchung, deren Funktionsweise der Genehmigungsbehörde in den nächsten Monaten mit weiteren Realtests (sogenannten Heiß-Gasrauchversuchen) nachgewiesen werden soll.
     
  • Im Bereich der Gepäckförderanlage/Gepäckausgabehalle werden die baulichen Abweichungen von der Baugenehmigung durch den Einbau von Rauchabschlüssen an den ebenenwechselnden Förderbändern korrigiert. So kann Rauch im Brandfall nicht von einem Geschoss ins andere gelangen.
  • Das am BER eingesetzte vollautomatische Schließsystem mittels Keycard und ohne Schlüssel ist mittlerweile ein am Markt bewährtes System und wird beispielsweise am Flughafen Frankfurt erfolgreich eingesetzt. Die Flughafengesellschaft wird der Genehmigungsbehörde die Funktionalität der Anlage selbst bei Stromausfall wie gefordert nachweisen.
  • Die komplexe Sprinkleranlage mit zehntausenden von Sprinklerköpfen bleibt so bestehen. Die Flughafengesellschaft wird wie von der Genehmigungsbehörde gefordert einen Nachweis der Systemzuverlässigkeit erbringen.

Horst Amann zu den Maßnahmen: „Wir haben die Brandschutzthemen seit Bekanntgabe des neuen Eröffnungstermins weiter intensiv beraten. Dazu gehörte auch die von mir eingeforderte Stellungnahme des Brandschutzgutachters hhpberlin von Ende Oktober, in der der Gutachter die Situation kritischer einschätzte als zuvor. Wir sind zu folgenden Schlüssen gekommen: Der Eröffnungstermin 27.10.2013 steht, er ist aber kein Selbstläufer. Wir haben folgende Voraussetzungen geschaffen: Die anstehenden Restbauarbeiten erfordern ein enges Controlling. Dafür habe ich neue Strukturen mit einer Reihe neuer Mitarbeiter, klarer Verantwortung und Aufgabenverteilung installiert.“

„An einigen Stellen wie z. B. bei der Gepäckanlage müssen wir den baulichen Zustand wie in der Baugenehmigung gefordert herstellen. An den Stellen, an denen die bauliche Realisierung des Flughafens von der Baugenehmigung auch künftig abweicht, müssen wir der Behörde die Funktionsweise der Brandschutzanlage durch Heißgasrauchversuche nachweisen. Dies wird bis Februar 2013 dauern. Spekulationen in der Öffentlichkeit, wonach ‚Teile des Terminal aufgerissen werden müssen‘, entsprechen nicht der Realität.“ so Horst Amann weiter.

Aufgrund der Probleme mit der Brandschutzanlage musste die Eröffnung des Flughafens BER merhfach verschoben werden, zuletzt wurde der Termin zum 27.10.2013 genannt.

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