ADV-Experten geben Leitlinien für Bürgerbeteiligung bei Bauvorhaben

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Eine Arbeitsgruppe des Flughafenverbandes ADV hat Leitlinien für eine gute Bürgerbeteiligung bei Ausbauvorhaben an den deutschen Flughäfen entwickelt. In der Arbeitsgruppe waren Fachexperten der großen, mittleren und kleinen Airports in ganz Deutschland sowie des größten österreichischen Flughafens Wien Schwechat (ICAO: LOWW) vertreten. Die Leitlinien für eine gute Bürgerbeteiligung wurden heute in Berlin vorgestellt.

Geleitet wurde die Arbeitsgruppe von Athanasios Titonis, Technikgeschäftsführer des Flughafens Köln/Bonn. Bei der Vorstellung der Leitlinien betonte Titonis das freiwillige Engagement der deutschen Airports: "Die neuen Leitlinien der Flughäfen für gute Bürgerbeteiligung gehen über die gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren hinaus. Sie basieren auf einem transparenten Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern, der von gegenseitigem Respekt gekennzeichnet ist. Die Flughäfen werden sich an diesem Anspruch messen lassen und möchten auch in Zukunft verlässliche Partner sein".

Vor- und Nachteile von Mobilität für die Menschen

ADV-Präsident Dr. Michael Kerkloh erklärte dazu: "Mobilität ist ein legitimes Grundbedürfnis der Menschen in unserem Land und eine wichtige Grundlage für den Erfolg unserer Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft. Natürlich ist Mobilität auch mit negativen Begleiterscheinungen verbunden. Entscheidend für die Akzeptanz von Ausbauvorhaben im Bereich der Verkehrsinfrastruktur ist, die Betroffenen frühzeitig in die Planungen einzubeziehen.

Die berechtigten Interessen der Anwohner gilt es wirksam zu schützen. Die deutschen Flughäfen stehen dabei vor der Herausforderung, zwischen diesen Einzelinteressen und dem Gemeinwohl einen nachhaltigen Ausgleich zu schaffen. aDabei werden die Leitlinien für eine gute Bürgerbeteiligung helfen."

Die Vorstellung der Leitlinien wurde um Praxisbeispiele ergänzt, die zeigen sollten, wie die Flughäfen gemeinsam mit ihren Anwohnern vor Ort maßgeschneiderte Antworten auf die jeweiligen Herausforderungen entwickeln. Jürgen Bula, Geschäftsführer des Flughafens Bremen, stellte in diesem Zusammenhang das Schallschutzprogramm "CALMAR" vor, das der City Airport der Hansestadt aufgelegt hat.

Anwohner einbeziehen und unterstützen

Das "CALMAR"-Programm sieht direkte Gespräche und Begehungen vor Ort vor und bietet den Bürgern Unterstützung bei der Suche nach fachkundigen Handwerksunternehmen für Schallschutzmaßnahmen an. Zudem können Anwohner damit finanzielle Risiken und Vorleistungspflichten vermeiden, indem sie beispielsweise im Gegensatz zum behördlichen Verfahren auf ein kostspieliges Gutachten verzichten können und vor der Durchführung von Arbeiten der Umfang der Erstattung vereinbart wird.

"Wir stehen zu unserer Verantwortung, unsere Nachbarn bestmöglich zu schützen und führen mit ihnen daher einen direkten Dialog. Dabei orientieren wir uns an ihren individuellen Bedürfnissen. Wir gehen aktiv auf unsere Nachbarn zu und setzen auf den direkten Austausch, damit die bereitgestellten Geldmittel auch schnell bei ihnen ankommen."

Die Leitlinien für eine gute Bürgerbeteiligung bei Ausbauvorhaben hat der Verband der deutschen Verkehrsflughäfen in einem PDF-Dokument zusammengestellt.

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