AERO in Friedrichshafen eröffnet

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Heute eröffnet in Friedrichshafen mit 757 Unternehmen aus 40 Ländern  so groß wie nie die internationale Luftfahrtmesse AERO am Bodensee.

Auf der diesjährigen AERO tragen mit der Hälfte Auslandsbeteiligung Aussteller aus dem Ausland zum Rekord bei. Insgesamt sind es 50 Aussteller mehr als zur Rekord-AERO 2017. Wichtige Firmen aus der Allgemeinen Luftfahrt sind am Bodensee. Auf der AERO haben erwartungsgemäß einige Highlights wie moderne Elektroantriebe, Segel- und Motorflugzeuge sowie schnittige Maschinen aus der Geschäftsluftfahrt ihren Platz. Die Entwicklung von leisen und umweltfreundlichen Elektroflugzeugen stellt laut Veranstalter einen Trend der Messe dar. Die AERO 2019 findet von Mittwoch, 10. April bis Samstag, 13. April 2019 in Friedrichshafen am Bodensee statt und ist von Mittwoch bis Freitag von 09:00 bis 18:00 Uhr und am Samstag von 09:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.

Stromflieger

Die beim Medienrundgang vorgestellten hybrid-elektrischen Antriebe von Siemens eAircraft sollen Antworten auf die Herausforderungen der zukünftigen Luftfahrt geben. Sie bieten die Möglichkeit, alternative Energiequellen für den Antrieb nutzen zu können. Außerdem ist es durch die räumliche Trennung von Schub- und Energieerzeugung bei hybridelektrischen Antrieben laut Siemens eAircraft möglich, völlig neue Flugzeugdesigns zu entwickeln. Deshalb wurden am Stand des Elektrokonzerns auch mehrere unterschiedliche Elektroflugzeuge gezeigt, die bereits mit Hilfe von hybridelektrischen Antrieben des deutschen Unternehmens in die Luft gehen.

Nurflügler Horten Aircraft

Ein völlig neues Flugzeug mit ungewöhnlichem Aussehen auf der AERO ist der sogenannte Nurflügel von Horten Aircraft aus Eisenach. Wie es der Name sagt, gibt es kein Leitwerk und keinen Rumpf, die Pilotenkabine ist in die Tragfläche integriert. Diese Konfiguration hat aerodynamische Vorteile, braucht weniger Sprit und ermöglicht eine größere Reichweite wie ein vergleichbares konventionelles Design. Die zweisitzige Horten HX-2 fliegt bereits. Ausgerüstet ist sie mit einem 100 PS starken Vierzylinder. Der Firmenname Horten Aircraft ist bewusst gewählt: Denn in den 1930er Jahren machten die Brüder Horten in Deutschland mit ihren Nurflügel-Segelflugzeugen diese Konzeption erstmals bekannt und populär.

Neue Hersteller auch alter Flugzeuge

Ein Schweizer Flugzeughersteller auf der AERO ist die Junkers Flugzeugwerke AG aus Dübendorf. Der junge Hersteller baut gerade das zweite Exemplar der sechssitzigen Junkers F13, dem ersten Ganzmetall-Verkehrsflugzeug von 1919. In Dübendorf sollen mindestens fünf Exemplare des Klassikers mit offenem Cockpit nach Originalplänen entstehen.

Mit maximal 610 km/h Reisegeschwindigkeit ist die neue einmotorige TBM 940 des französischen Herstellers DAHER eines der schnellsten Flugzeuge, das von einer Propellerturbine angetrieben wird. Die TBM 940 kann wie ein Airliner bei jedem Wetter fliegen, da sie für Instrumentenflug zugelassen ist und neu auch eine vollautomatische Enteisungsanlage der Tragflächen für Flüge in sogenannten Vereisungsbedingungen besitzt. Die TBM 940 verfügt als Topmodell des Flugzeugbauers zudem über eine hochmoderne Avionik mit Touchscreen-Bildschirmen und bietet Platz für Pilot und maximal fünf Passagiere.

Natürlich gehören auch Segelflugzeuge zur AERO. Eines der erfolgreichsten Modelle des traditionsreichen deutschen Segelflugzeugherstellers Schempp-Hirth ist der Arcus. Wahlweise kann der Arcus entweder mit einem Verbrennungs- oder einem Elektromotor als Starter ausgerüstet werden.

Vision Jet mit Fallschirm

Die neue G2-Version des Businessjets Vision (auf dem Titelbild) des US-Flugzeugbauers Cirrus weist gleich zwei Besonderheiten auf. So besitzt der Jet lediglich eine Turbine als Antrieb, hat aber als einziger Businessjet der Welt ein Gesamtrettungssystem im Rumpf integriert. Gerät der Pilot etwa wegen Triebwerksausfall, schlechtem Wetter oder gesundheitlicher Schwierigkeiten in ernste Probleme, kann er das System manuell auslösen, woraufhin der gesamte Jet am Fallschirm zu Boden schwebt. Maximal fünf bis sechs Passagiere plus Pilot passen in den Einstrahler. Er ist bis zu 560 km/h schnell.

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