BAW kritisiert Preispolitik für Billigflieger in Hamburg

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Über 100 Flugpreise aller Anbieter wurden seit Dezember letzten Jahres durch die BAW Bürgerinitiative für Fluglärmschutz in und ausgewertet. Das Ergebnis schockierte: 77 Prozent der lagen unterhalb von zehn Ct je Flugkilometer und 50 Prozent sogar unterhalb von fünf Ct je Flugkilometer. Derartige Preise sind als sittenwidrig niedrig einzustufen, da sie weit unterhalb der Kostenschwelle liegen, so die BAW. Erst kürzlich hat der Hamburger Senat in Beantwortung einer kleinen Anfrage der Bürgerschaftsfraktion DIE LINKEN mitgeteilt, dass er kein Problem mit derartigen Flugpreisen hat. Im Gegenteil, mit den Subventionsprogrammen „CityPairs“ sowie „Streckenabhängiges Wachstumsprogramm – SWP“ unterstützt der Hamburger Senat sogar aktiv die inzwischen ausufernde Billigfliegerei ab .

Besonders negativ in diesem Zusammenhang fallen der BAW folgende Fluglinien auf:

  • FlyThomasCook – Mittelwert 2,7 Ct/km (minimal 1,3 Ct/km)
  • Ryanair – Mittelwert 2,8 Ct/km (minmal 1,7 Ct/km)
  • Eurowings – Mittelwert 6,7 Ct/km (minimal 3,9 Ct/km)
  • Germanwings – Mittelwert 6,8 Ct/km (minimal 1,7 Ct/km)
  • BERLogic – Mittelwert 8,1 Ct/km (minimal 4,7 Ct/km)
  • – Mittelwert 9,3 Ct/km (minimal 4,7 Ct/km)

zum Vergleich

  • – Mittelwert 18,4 Ct/km (minimal 8,1 Ct/km)

Bis zu 100 Prozent der lärm- und zeitabhängigen Start- und Landegebühren werden den Fluglinien erlassen. „Sowohl der Flughafenbetreiber als auch der Senat betonen stets, wie wichtig ihnen Nachhaltigkeit ist. Mit der Befeuerung der Billigstfliegerei in Hamburg offenbart sich jedoch genau das Gegenteil“ ärgert sich Martin Mosel, Sprecher der BAW Bürgerinitiative für Fluglärmschutz in Hamburg und . „Mittlerweile ist jede zweite Flugbewegung in Hamburg auf einen zurück zu führen. Dies ist umso verwerflicher, da aufgrund der innerstädtischen Lage des Flughafens weit überproportional viele Bürger*innen von Fluglärm und Flugdreck betroffen sind“, so Mosel weiter.

Seine Forderung lautet daher, dass am zukünftigen Helmut-Schmidt- insbesondere die Rabattierung von beendet werden muss. „Es ist höchste Zeit, dass nicht nur sämtliche direkte und indirekte Subventionen für die Fliegerei gestrichen werden und das Kerosin endlich besteuert wird, es müssen zukünftig die tatsächlichen Umwelt- und Gesundheitskosten, die durch den Fluglärm und den Flugdreck verursacht werden, von den Verursachen getragen werden“, schließt Mosel und versichert, auch weiterhin die Flugpreisentwicklung im Blick zu behalten.

- Anzeige -
Vorheriger ArtikelSentinel-1 Mission: Zwillingsbruder B bald am Start
Nächster ArtikelWien – Paris von Transavia gestartet