Wolkenhöhe messen: Wetterdienst der Niederlande nutzt Technik aus Stuttgart

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Zukünftig wird die Wolkenhöhe in den Niederlanden von Produkten des mittelständischen Mess- und Regeltechnikunternehmens Lufft aus Fellbach bei Stuttgart bestimmt.

Lufft setzte alle Hebel in Bewegung, um den harten Anforderungen der Ausschreibung von Wolkenhöhenmessern des niederländischen Wetterdienstes KNMI (Koninklijk Nederlands Meteorologisch Instituut) zu entsprechen. Die Bemühungen haben sich gelohnt: Nach erfolgreich bestandenem CAT (Ceilometer Acceptance Test) bekam Lufft Mitte Februar 2015 den Zuschlag und wird 39 Sensoren mit dem Namen CHM 15k zur Bestimmung der Wolkenhöhe an das Königlich-Niederländische Meteorologische Institut liefern.

Messbereich bis in 15 km Höhe

Die ersten 20 Geräte gehen diesen Sommer an den niederländischen Wetterdienst, 19 weitere sind für 2016 zur Auslieferung eingeplant. Damit ersetzt KNMI Teile des alten Wolkenhöhenmessnetzes, welches derzeit zur meteorologischen Observation im Einsatz ist, mit der neuesten Technik von Lufft. Voraussetzung war unter anderem, dass die Ceilometer in der Lage sind zwischen 7,5 und 12 Kilometern hoch in den Himmel zu messen. Der CHM 15k von Lufft geht darüber hinaus und schafft 15 Kilometer – neben dem besten Preis-Leistung-Verhältnis ein wichtiges Argument, mit denen die Mitbewerber ausmanövriert werden konnten. Der Startschuss der Ausschreibung fiel am siebten Mai 2014 – es dauerte somit fast ein Jahr bis zur Entscheidung.

Das KNMI (Königlich-Niederländisches Meteorologisches Institut) wurde bereits im Jahre 1854 auf königlichen Beschluss von König Willem III. gegründet und befindet sich seit 1897 in De Bilt. Die 345 KNMI-Mitarbeiter sind unter anderem verantwortlich für die tägliche Wettervorhersage in den Niederlanden, aber auch für Klimaforschung und Seismologie. Das Institut versorgt die Royal Dutch Air Force (KLU), die Royal Dutch Navy (KM), die nationale Flugverkehrskontrolle (LVNL) sowie das Ministerium für Infrastruktur und Umwelt mit Wetterdaten. Damit ist KNMI ein sehr wichtiger meteorologischer Kunde für Lufft.

Aus der Sparte der Jenoptik

Das Geschäftsfeld “optische Sensoren” von Lufft existiert seit April 2014 und ist ein ehemaliger Bereich der ESW GmbH, einem zur Jenoptik-Sparte Verteidigung & Zivile Systeme gehörendes Tochterunternehmen der Jenoptik AG in Jena. Nach der Akquisition durch das spezialisierte Mess- und Regeltechnikunternehmen Lufft wird der Fortbestand und die Weiterentwicklung des hochwertigen Wolkenhöhenmessers CHM 15k sowie der Schneehöhensensoren SHM 50 und SHM 30 gesichert. Dies geschieht immer noch von Berlin aus, aber in neuen Räumlichkeiten, in denen sich die Entwicklung, der Vertrieb und die Verwaltung der optischen Sensoren befinden.

Nach der kürzlich gewonnenen Ausschreibung beim Deutschen Wetterdienst (DWD) ist dies bereits der zweite Erfolg für den Wolkenhöhenmesser von Lufft. In Zukunft möchte das mittelständische Unternehmen den Bereich Wettermesstechnik weiter ausbauen.

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