Austrian Airlines mit bisher 61 Mio. Euro Gewinn vor Steuern

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Austrian Airlines, Österreichs führende Fluglinie, hat in den neun Monaten des laufenden Jahres 2015 einen Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 61 Millionen Euro erwirtschaftet. Im vergangenen Jahr waren es zum selben Zeitraum minus 4 Millionen Euro. Laut Austrian Airlines ist der starke Anstieg das Ergebnis mehrere Faktoren: Zum einen konnte die Airline ihre Kosten durch ihr Sanierungsprogramm weiter senken, zudem brachten günstigeres Kerosin und ein wirtschaftlich betrachtet sehr guter Sommer diese wirtschaftliche Verbesserung.

Die Aufwendungen konnten in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres dank des strikten Kostenmanagements und trotz höherer Technikkosten durch Triebwerkswartungen leicht um 0,3 Prozent auf 1.644 Mio. Euro gesenkt werden (1-9 2014: 1.649 Mio. Euro). Die Gesamterlöse konnten hingegen im selben Zeitraum um 3,6 Prozent auf 1.705 Mio. Euro gesteigert werden (2014: 1.646 Mio. Euro). Das EBIT hat damit 61 Mio. Euro betragen. In den ersten drei Quartalen des Vorjahres lag das EBIT noch bei minus 4 Mio. Euro. Der Umsatz lag zum Ende des dritten Quartals 2015 bei 1.591 Mio. Euro, um 1,1 Prozent höher als zum 30.9.2014.

Besonders gut lief das Sommerquartal bei Austrian Airlines: der Umsatz konnte im Vergleich zum Sommerquartal 2014 um 4,6 Prozent, die Erlöse um 6,6 Prozent gesteigert werden. Das EBIT stieg von 37 Mio. Euro auf 78 Mio. Euro. Die Passagierzahl erhöhte sich im 3. Quartal um 2,5 Prozent auf 3,4 Millionen. Die Auslastung war mit 84,8 Prozent um 1,1 Prozentpunkte höher als im 3. Quartal 2014.

Im Zeitraum Januar bis September 2015 hat Austrian Airlines in Summe rund 8,4 Millionen Passagiere befördert. Das entspricht einem Minus von 3,5 Prozent. Grund für den Rückgang sind die Aussteuerung der Saisonalität und der rückläufige russische Markt. Die Kapazität, ausgedrückt in angebotenen Sitzkilometern (ASK), ist um 0,4 Prozent gestiegen. Die Auslastung ist daher in der kumulierten Betrachtung um minus 1,1 Prozentpunkte auf 78,8 Prozent zurückgegangen.

Mauritius neu im Streckennetz

Nach wie vor machen die Krisengebiete um Russland Austrian Airlines als Osteuropa-Spezialist zu schaffen. Viele Strecken mussten temporär eingestellt werden – darunter auch St. Petersburg. Die Airline verzeichnet dort Umsatz- und Passagierrückgänge. Die frei gewordenen Kapazitäten hat die heimische Fluglinie für neue Routen wie Bari, Odessa, Manchester, Marrakesch oder Menorca eingesetzt.

Positiv entwickelt sich für die österreichische Fluglinie auch die Langstrecke: Die neue Route nach Miami zeigt eine gute Buchungsentwicklung. Auch das erweiterte Angebot nach Washington und New York kann gut abgesetzt werden. Diese Woche hat der Erstflug nach Colombo in Sri Lanka stattgefunden und mit dem heutigen Tag nimmt Austrian Airlines Mauritius in ihr Streckennetz auf. Der Start der B767 mit der Flugnummer OS-017 ist für heute 17:15 Uhr geplant.

Gute Werte erreicht Austrian Airlines nach wie vor bei ihrer Pünktlichkeit. Mit einer Abflugspünktlichkeit von 88,8 Prozent lagen die Werte von Austrian Airlines weiterhin über dem Durchschnitt, obwohl sie um einen Prozentpunkt zurückgegangen ist. Die Regelmäßigkeit lag unverändert bei 98,8 Prozent. Im Zusammenhang mit den Vorbereitungen und vor allem den aufwändigen Schulungsmaßnahmen zur Einflottung der 17 Embraer-Jets kam es diesen Sommer zu einem Personalengpass, der die Regelmäßigkeit des Flugverkehrs beeinträchtigte. Austrian Airlines reagierte mit der Anmietung von externer Kapazität, der Änderung des Schulungsprogramms und dem verstärkten Einsatz von Managementpiloten, sodass die operationelle Situation weitgehend stabilisiert werden konnte.

Der Personalstand der Austrian Airlines Group inklusive ihrer vollkonsolidierten Töchter lag zum Stichtag 30. September 2015 bei 5.916 Mitarbeitern (30. September 2014: 6.188 Mitarbeiter). Das Minus von 4,4 Prozent beruht einerseits auf dem Verkauf der Tochter TraviAustria und andererseits auf dem Abbau von Mitarbeitern im Bereich des Managements und der Verwaltung aufgrund der Zusammenlegung von Tyrolean Airways und Austrian Airlines. Im Flugbetrieb hat Austrian Airlines bereits mit einer Aufstockung des Personals begonnen. 80 PilotInnen und 240 FlugbegleiterInnen werden neu aufgenommen.

Ausblick mit Ergebnissteigerung

Austrian Airlines erwartet trotz der traditionell negativen Wintermonate November und Dezember im Vergleich zum Gesamtjahr 2014 eine deutliche EBIT-Steigerung.

CEO Kay Kratky dazu: “Wir sind mit dem Ergebnisverlauf zufrieden und blicken mit Zuversicht auf ein gutes Ergebnis 2015. Auch wenn uns der Treibstoffpreis und die Reiselust der Fluggäste deutlich helfen, möchte ich als neuer CEO der Belegschaft und dem Managementteam meine Anerkennung für den wirtschaftlichen Turnaround aussprechen. Auch wenn wir noch nicht am Ende des Weges sind, fliegen wir schon einmal in die richtige Richtung.”

Facts & Figures der ersten drei Quartale 2015

Q3 2015 Q3 2014 Veränderung
Umsatz in Mio. € 640 611 4,7%
Gesamterlöse in Mio. € 675 633 6,6%
Gesamtaufwendungen in Mio. € 597 596 0,2%
EBIT in Mio. € 78 37
Adjusted EBIT in Mio. € 78 37
1-9/2015 1-9/2014 Veränderung
Umsatz in Mio. € 1.591 1.574 1,1%
Gesamterlöse in Mio. € 1.705 1.646 3,6%
Gesamtaufwendungen in Mio. € 1.644 1.649 -0,3%
EBIT in Mio. € 61 -4
Adjusted EBIT in Mio. € 61 -7
Fluggäste Tsd. 8.356 8.663 -3,5%
Angebotene Sitzkilometer (ASK) in Mio. 17.846 17.768 0,4%
Auslastung (Passagierfaktor) 78,8% 79,9% -1,1 p
Anzahl Flüge 96.756 97.307 -0,6%
Flottengröße (operative Flotte per 30.9. incl. Wet Lease Out) 76 76
Regelmäßigkeit 98,8% 98,8%
Pünktlichkeit bei Abflug 88,8% 89,9% -1,1 p
Pünktlichkeit bei Ankunft 88,5% 88,9% -0,4 p
Mitarbeiter (Köpfe) zum Stichtag 5.916 6.188 -4,4%
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