Airbus liegt bei der Produktion seiner vier neuen, sehr hochauflösenden Pléiades-Neo-Satelliten gut im Zeitplan. Der Start ist im Jahr 2020 vorgesehen. Die Satelliten ergänzen die bereits heute weltweit führende Konstellation von Optik- und Radarsatelliten von Airbus und bieten eine verbesserte Leistung sowie die marktweit höchste Reaktivität.
Ermöglicht wird dies durch eine direkte Einbindung in das als SpaceDataHighway bekannte, weltraumgestützte Datenrelais-Kommunikationssystem. Diese ersten vier optischen und hochflexiblen Satelliten werden die Anzahl der täglichen Überflüge an jedem Ort der Erde verdoppeln und im Vergleich zu vorherigen Konstellationen eine fünf Mal höhere Retasking-Rate bieten. Jeder Satellit wird das Leistungsangebot von Airbus pro Tag um Aufnahmen eines eine halbe Million Quadratkilometer großen Gebiets mit einer Auflösung von 30 Zentimetern ergänzen. Diese Bilddaten fließen in die OneAtlas-Onlineplattform ein und bieten den Kunden sofortigen Datenzugriff, Analysefähigkeiten sowie eine Anbindung an das einzigartige Optik- und Radardatenarchiv von Airbus.
Vorteil Datenrelais mit Laser durchs All
Mit Pléiades Neo kommen zur bestehenden Flotte von zehn zugänglichen Erdbeobachtungssatelliten vier weitere hinzu. Es wird laut Airbus die modernste hochauflösende Konstellation sowohl für kommerzielle als auch für sichere staatliche Anwendungen. Die Pléiades-Neo-Satelliten mit modernster Laserkommunikationstechnik ermöglicht zudem Kunden einen Zeitvorsprung, der in der Branche für längere Zeit unerreicht bleiben dürfte.
Pléiades Neo nutzt den SpaceDataHighway, um höchste Systemreaktivität, sehr kurze Latenzzeiten und eine Übertragung großer Datenmengen sicherzustellen. Die Lasertechnik erlaubt eine Übertragungsbandbreite von bis zu 1,8 Gigabit pro Sekunde. Im Zusammenspiel mit den im geostationären Orbit platzierten Relaissatelliten lassen sich damit künftig täglich bis zu 40 Terabyte nahezu in Echtzeit sicher zur Erde übertragen. Derzeit erfolgt die Übertragung noch häufig mit einer Verzögerung von mehreren Stunden. Die vier Satelliten sind mit reaktiven Ka-Band-Terminals ausgestattet, die Last-Minute-Tasking-Updates auch dann ermöglichen, wenn sie sich außerhalb der Sichtweite ihrer Bodenstationen befinden. Dies ist ein enormer Vorteil für Kunden, wenn es um die Einschätzung von Naturkatastrophen und Rettungseinsätze ziviler und militärischer Kräfte geht.
Die integrierten, leistungsoptimierten Laserterminals der nächsten Generation sind 60 Prozent leichter und kleiner als die derzeit eingesetzten Terminals. Sie wurden von Tesat Spacecom entwickelt und im Rahmen einer Partnerschaft zwischen dem Deutschen Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR) und Airbus gebaut. Die Fortschritte haben zudem zu einer wesentlichen Senkung der Entwicklungs- und Integrationskosten geführt. Entwicklung und Verifikation werden vom DLR Raumfahrtmanagement unterstützt und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) finanziell gefördert.
Machine-Learning zum Aufbau von Marktpräsenz
Das SpaceDataHighway-System wurde im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft (Public Private Partnership – PPP) zwischen der Europäischen Weltraumorganisation ESA und Airbus entwickelt. Auch die Sentinel-Satelliten des Copernicus-Programms der Europäischen Kommission werden von diesem System profitieren. Pléiades Neo ist die erste kommerzielle Konstellation, die mit dieser Technologie ausgerüstet wird, und bietet somit einzigartige Reaktivität.
Gemäß der Strategie des Konzerns zur Verstärkung der Digitalisierung und Konnektivität werden die Bodensegmente der nächsten Generation durch Machine-Learning und automatisierte Analyseanwendungen den Zugang zu benötigten Informationen erleichtern. Zudem bieten sie Multimissionsfähigkeiten und Kapazitäten zur Verarbeitung großer Bilddatenmengen. Die vollständig vom Eigentümer Airbus finanzierte, hergestellte und betriebene Pléiades-Neo-Konstellation ist ein Durchbruch auf dem Gebiet der Erdbeobachtung und wird Airbus-Kunden in den kommenden 15 Jahren eine hochwertige Servicekontinuität gewährleisten.
[…] ganz neue Wege, Bilder zu erfassen, zu verarbeiten und zur Erde zu übertragen. Zusammen mit den vier Pléiades-Neo-Satelliten bietet die CO3D-Konstellation bisher unerreichte Aktualisierungsraten für sehr hochaufgelöste […]