Paderborn-Lippstadt: Winterdienst rettet Flugbetrieb

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Sicher und planmäßig landen – das ist das Ziel der Flughafenmitarbeiter, die in diesen Tagen rund um die Uhr dafür sorgen, dass der Flugverkehr weiterhin stattfinden kann. Mehr als 30 Mitarbeiter, die gesamte Winterdienst-Crew, befreien am Paderborn-Lippstadt Airport die Start- und Landebahn, das Abfertigungsvorfeld und Rollwege von Schnee und Eis. Startende und landende Flugzeuge finden trotz Schnee- und Frost weiterhin gute Bedingungen vor, der Flugbetrieb kann bisher aufrecht erhalten werden.

Die Kollegen des Bodenverkehrsdienstes arbeiten eng mit den Fluglotsen des Towers und der Verkehrszentrale am Flughafen zusammen, die durch eine online-Verbindung mit dem Deutschen Wetterdienst die aktuellsten Wetterinformationen zur Koordinierung des Winterdiensteinsatzes einfließen lassen. Sobald dieser Schneefall oder Eis voraussagt, beginnen unverzüglich die Vorbereitungen für die Räum- und Streumaßnahmen.

Griffigkeit der Startbahn wird gemessen

Aktiviert wird der Winterdienst durch den Einsatzleiter der Verkehrszentrale/Operations (OPS), der den Zustand der Start- und Landebahn mit einem „Surface-Friction-Tester“ überwacht. Mit diesem Spezialfahrzeug wird die Griffigkeit – der Reibwert – der Flächen ermittelt und an den Tower gemeldet, der diese Information per Funk an die anfliegenden Piloten übermittelt. Mit dieser Information über den zu erwarteten Bremswert kann sich der Pilot bereits vor der Landung am Paderborner Flughafen auf die erforderlichen Bremsverfahren einstellen und dementsprechend reagieren.

Sechs Räumzüge mit Räumschild, Kehr-Blaseinheit und zwei Schneefräsen werden bei Schneefällen permanent eingesetzt, um den Schnee von der Start- und Landebahn sowie den Wegen ins Gelände werfen. Mit Hilfe dieser Kombination werden 90 – 95% der Schneemenge mechanisch beseitigt. Die Flugsicherheit am Paderborn-Lippstadt Airport soll mit ökologisch sinnvoller Gerätetechnik und in erster Linie ohne Einsatz von Chemikalien gewährleistet werden.

Schneeräumer und Flugzeugenteiser

Allein die Fläche der Start- und Landebahn am Paderborn-Lippstadt Airport ist mit 98.100 Quadratmetern vergleichbar mit rund 14 Fußballfeldern. Für die Räumung der Bahn auf voller Länge (2.180 Meter) und Breite (45 Meter) benötigen die Flughafenmitarbeiter nur rund 15 Minuten. Bei sehr ungünstigen Wetterbedingungen mit Eis auf dem Rollfeld müssen allerdings Streufahrzeuge eingesetzt werden. Dies nimmt weitere fünf Minuten in Anspruch, da nur unter Einsatz des Spezialtaumittels auf Kaliumbasis die erforderlichen Bremswerte für einen sicheren Flugbetrieb erreicht werden. Oft bedeutet das einen Wettlauf mit der Zeit, da bei anhaltendem Schneefall die geräumte Start- und Landebahn in kurzer Zeit wieder glatt werden kann. Nur ein zeitliches und optimales Zusammenspiel zwischen Winterdienst, Tower und Piloten hält in solchen Fällen den Flugbetrieb aufrecht.

Eingelagert sind momentan 30.000 Liter Flugzeugenteisungsmittel, rund 16.000 Liter Spezialtausalz für die Start- und Landebahn und mehrere Paletten Salz für Flächen außerhalb der Bahn. Für die Enteisung von Flugzeugen gibt es am Paderborner Flughafen drei Spezialfahrzeuge. Sie befreien die Außenhaut der Maschinen unter Einsatz eines erhitzten Wasser/Glykol-Gemisches von gefährlichem Eisansatz und verhindern gleichzeitig, dass sich neues Eis vor dem Start der Maschine bildet. Eisschichten sind deshalb so gefährlich, weil sie die Aerodynamik des Flugzeugs beeinträchtigen und damit die sichere Durchführung des Flugs nicht mehr gewährleistet ist. Die Entscheidung, ob ein Flugzeug enteist werden muss, trifft der Kapitän. Und schließlich gehören auch Wege und Parkplätze im öffentlichen Bereich des Flughafens zur Arbeit des Winterdienstes. Diese werden ebenso kontinuierlich geräumt, damit sich Passagiere, Gäste und Besucher am Paderborn-Lippstadt Airport sicher bewegen können.

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