Luftfracht im Abwind? Branche diskutiert über Entwicklungen

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Wenn die Weltwirtschaft schwächelt, bekommt das die Luftfrachtbranche als eine der ersten zu spüren. Neben dem Rückgang der Frachtmengen übt die stetige Zunahme an Beiladefracht-Kapazitäten zusätzlichen Druck aus.

Wie sich die Industrie auf diese veränderten Bedingungen einstellen kann, darüber diskutierten Vertreter der deutschen Aircargo-Branche mit Álvaro Carril, Vice President Marketing & Sales von LATAM Cargo, beim Aircargo Club Deutschland-Treffen.

Für Álvaro Carril, verantwortlich für den Cargo-Vertrieb der größten Airline-Gruppe in Südamerika, sind die intelligente und verlässliche Steuerung der Kapazitäten und ein Service – an den Bedürfnissen von Kunden ausgerichtet ist, die zentralen Ansatzpunkte. Mit mehr als 320 Flugzeugen, darunter neueste Modelle wie der Airbus A350 und die Boeing 787-9, bedient LATAM mehr als 135 Destinationen. Die derzeitige Rezession in Brasilien, dem wirtschaftlich wichtigsten Land des Kontinents, trägt zusätzlich zu einer schwierigen Gemengelage bei.

Comeback älterer Flugzeuge

Niedrige Treibstoffpreise haben bei vielen Anbietern Anreize geschaffen, älteres Fluggerät wieder in Betrieb zu nehmen. “Um den schwierigen Rahmenbedingungen entgegenzuwirken, setzt LATAM Cargo derzeit primär auf eine optimale Ausnutzung der Bellykapazitäten der Passageflotte. Reine Frachter sollen bei uns nur bei konkretem Bedarf eingesetzt werden”, so Álvaro Carril.

“Dass sich die internationale Luftfrachtbranche weiter verändern wird, sollte jedem klar sein. Davon ist in zunehmendem Maße auch der Standort Deutschland betroffen, der sich gegen die Konkurrenz behaupten muss”, sagt Winfried Hartmann, Präsident des Aircargo Club Deutschland (ACD). Die rund 250 Mitglieder des ACD sind leitende Unternehmensvertreter der Luftfrachtbranche mit deutschlandweiter oder internationaler Verantwortung. Hatmann ergänzt: “Die Einblicke von Herrn Carril waren für unsere Mitglieder nicht nur im Hinblick auf den südamerikanischen Markt von großem Interesse.”

Der Aircargo Club Deutschland (ACD) wurde 1963 als branchenbezogene Interessens- und Diskussionsplattform zur Förderung des Luftfrachtverkehrs gegründet.  Sie repräsentieren eine Wachstumsbranche, die Menschen, Länder und Industrien verbindet und den freien Welthandel ermöglicht.

Bildunterschrift (v.l.n.r.): Mathias Jakobi, ACD-Vizepräsident; Álvaro Carril, Vice President Marketing & Sales von LATAM Cargo; Winfried Hartmann, ACD-Präsident.

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