63. Starterfolg der Schwerlastrakete Ariane 5 – Komponenten auch für Vega

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Die Ariane 5 ist vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana zum 63. Mal in Folge erfolgreich ins All gestartet und hat damit erneut die außerordentliche Zuverlässigkeit der Trägerrakete unter Beweis gestellt. Die Ariane 5 wird von Airbus Defence and Space entwickelt und gebaut. Das Unternehmen hat vor kurzem auch einen Produktions-Vertrag mit ELV, dem industriellen Hauptauftragnehmer für die europäische Trägerrakete Vega, über die Lieferung von elektronischen Komponenten für diese Rakete unterzeichnet.

Airbus Defence and Space ist seit 2003 Hauptauftragnehmer für die europäische Trägerrakete Ariane 5, die zu den umfassendsten und ehrgeizigsten Raumfahrtprogrammen der Welt zählt. Dabei koordiniert das Unternehmen ein Industrienetzwerk von mehr als 550 Firmen (davon über 20 Prozent KMU) in zwölf europäischen Ländern. Airbus Defence and Space koordiniert auch die gesamte industrielle Lieferkette von der Herstellung des Equipments und der Brennstufen bis hin zur vollständigen Integration der Trägerrakete in Französisch-Guayana unter Beachtung der Kundenanforderungen.

Mehr als zehn Tonnen ins All befördert

Bei ihrem 221. Start – für den Arianespace verantwortlich war – lieferte die Trägerrakete insgesamt 10.210 kg in den geostationären Transferorbit. Die Nutzlast bestand aus zwei Satelliten mit einer Gesamtmasse von 9.480 kg, der SYLDA-Doppelstartstruktur und der Hardware für die Satellitenintegration.

Das Know-how und die Investitionen des Unternehmens in den letzten zehn Jahren haben die Ariane 5 zur zuverlässigsten kommerziellen Trägerrakete auf dem Weltmarkt gemacht und dafür gesorgt, dass ihre Nutzlast für den Transport in den geostationären Orbit um fast zwei Tonnen gesteigert werden konnte. Die Trägerrakete Ariane 5 ist das Aushängeschild für europäisches Know-how und wurde speziell für die Beförderung schwerer Nutzlasten in den Orbit entwickelt.

Ariane-Module für Trägerrakete Vega

Zudem konnte Airbus Defense and Space einen Produktions-Vertrag mit ELV über die Lieferung von elektronischen Komponenten für die europäische Trägerrakete Vega abschließen. Dazu gehören die Trägheitsnavigationsanlagen und Speichereinheiten. Der Auftrag folgt auf die am 29. Oktober dieses Jahres zwischen Arianespace und ELV (European Launch Vehicle, ein Unternehmen der AVIO und ASI) unterzeichnete Vereinbarung über die Bestellung von zehn Vega-Trägerraketen, deren ab Ende 2015 betrieben werden sollen.

"Diesen Auftrag konnten wir vor allem deshalb gewinnen, weil wir die gleichen Komponenten verwenden können, wie für die Ariane 5. Die Nutzung von solchen Synergien sollte auch in den europäischen Trägerraketenprogrammen zu tragen kommen", sagte François Auque, Leiter von Space Systems. "Der Auftrag verdeutlicht zudem unsere Flexibilität, parallel zu unserer Aufgabe als Hauptauftragnehmer großer Raumfahrtprogramme wie Ariane, kritische Komponenten als Unterauftragnehmer zu liefern."

Vega für Nutzlasten für bis zu 1.500 kg

Die bestellten elektronischen Komponenten sind mit denen für die europäische Schwerlastrakete Ariane 5 identisch. Die Herstellung erfolgt auf einer gemeinsamen Fertigungslinie für beide Trägerraketen. Das neue Los der Vega-Trägerraketen wird unmittelbar von den bereits für die ersten Fertigungslose der Trägerrakete Ariane 5 erzielten Wettbewerbsvorteilen profitieren.

Die Trägerrakete Vega hat drei Feststoff-Antriebsstufen. Sie verfügt zudem über ein Flüssigkeitsantriebsmodul, das insbesondere für die Platzierung von Nutzlasten bis zu 1.500 kg in 700 km hohen, erdnahen Polar-Orbits ausgelegt ist. Ziel des Vega-Programms ist es, Europa mit einer zuverlässigen, wettbewerbsfähigen und wirtschaftlichen Trägerrakete auszustatten, die für den Transport von Forschungs- und Erdbeobachtungsnutzlasten geeignet ist. Airbus Defence and Space ist seit Beginn des Vega-Programms im Jahr 2003 als ELV-Unterauftragnehmer eingebunden.

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