Ryanair baut Laudamotion groß mit auf

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Ryanair Holdings Plc hat eine verbindliche Vereinbarung mit Niki Lauda getroffen, womit Ryanair die Laudamotion GmbH, eine österreichische Airline mit Sitz in Wien, weiterentwickeln und ausbauen wird.

Laudamotion ist eine österreichische Fluglinie im Besitz von Niki Lauda, deren Vermögenswerte unter anderem A320 Flugzeuge aus der früheren Airline Niki beinhalten. Niki war aus dem Konkurs der Mutterairline airberlin Anfang 2018 mit Slots und einigen Flugzeugen an Laudamotion übergegangen. In den nächsten Wochen startet die Airline ihre Linien- und Charterflüge mit Verbindungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vorwiegend zu Urlaubsdestinationen am Mittelmeer.

Ryanair stellt Flugzeuge im Wet-Lease

Ryanair wird gemäß dieser Vereinbarung zunächst 24,9 Prozent an Laudamotion übernehmen und die Anteile vorbehaltlich der Zustimmung durch die EU-Wettbewerbsbehörden auf 75 Prozent aufstocken. Niki Lauda wird den Vorstand der Fluggesellschaft leiten und die Umsetzung seiner Strategie – dem Aufbau einer erfolgreichen österreichischen Low-Cost-Airline – überwachen. Ryanair wird finanziellen und betriebswirtschaftlichen Support leisten sowie sechs Wet-Lease-Flugzeuge für den Sommerflugplan 2018 zur Verfügung stellen, um das geplante, umfangreiche Laudamotion-Flugprogramm mit 21 Flugzeugen sicherzustellen. Ryanair selbst betreibt eine Flotte aus Boeing 737.

Die Kosten für dieses 75-prozentige Investment in Laudamotion (vorbehaltlich der Genehmigung durch EU-Behörden) wird unter 50 Millionen Euro liegen, wobei Ryanair im ersten Jahr weitere 50 Millionen Euro für Start-up und Kosten aus dem operativen Bereich übernehmen wird. Niki Lauda und Ryanair werden mit dem bestehenden Management-Team von Laudamotion weiterarbeiten und rechnen damit, im dritten Jahr der Partnerschaft profitabel operieren zu können. Der Plan dafür sieht ein Wachstum der bestehenden Airbus-Flotte auf 30 Flugzeuge vor.

CEO Ryanair freut sich auf Airbus-Flugzeuge

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter soll diese Partnerschaft Jobsicherheit bedeuten und zudem Karrieremöglichkeiten sowie Wachstum in allen Bereichen bei Laudamotion – von Cockpit Crew über Kabinenpersonal, Technik bis zu Mitarbeitern in der Administration – ermöglichen. Kunden profitieren von mehr Wettbewerb, der unmittelbar zu einer größeren Flugauswahl und günstigeren Tarifen führt.

Michael O’Leary, Chief Executive Officer von Ryanair, sagte dazu: “Wir freuen uns, gemeinsam mit Niki Lauda an seiner Vision einer erfolgreichen österreichischen Low-Cost-Airline für den Linien- und Chartermarkt zu arbeiten. Bei Laudamotion kommt eine Airbus-Flotte zum Einsatz. Eine solche wollten wir schon seit einigen Jahren innerhalb der Ryanair-Gruppe entwickeln.”

Lufthansa erhält stärkere Konkurrenz

O’Leary weiter: “Laudamotion wird von der Partnerschaft stark profitieren. Die Airline bekommt Zugang zur Ryanair-Flotte und unsere finanziellen Ressourcen. Laudamotion kann damit in einem Markt, der mit Austrian und Swiss von der Lufthansa-Gruppe und ihren Hochpreistickets dominiert wird, rascher wachsen.

Für österreichische und deutsche Verbraucher und Besucher bedeutet die Partnerschaft mit Laudamotion gute Nachrichten. Sie können sich auf echten Wettbewerb, mehr Auswahl und günstigere Tickets freuen. Gute Nachrichten auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Laudamotion. Sie profitieren von einer verbesserten Jobsicherheit und mehr Karrieremöglichkeiten in Wien und anderen Basen. Gemeinsam mit Niki Lauda und seinem Team arbeiten wir daran, das Wachstum von Laudamotion – Österreichs Low-Cost-Airline – zu befördern.”

Niki Lauda, Vorsitzender von Laudamotion, sagte dazu: “Ich stehe für Wettbewerb und jeder weiß, dass ich Monopolen kritisch gegenüberstehe. Deshalb begeistert mich diese Partnerschaft mit Ryanair. Laudamotion kann sich jetzt als starker Mitbewerber behaupten und hat die Möglichkeit, rasch und nachhaltig zu wachsen. Ein neuer Player in der Airline-Welt ist geboren und mein Ziel ist es, unseren Passagieren ein umfassendes Streckennetz zu günstigen Preisen zu bieten.”

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