Dolderer scheidet mit Penalty in Ungarn aus

Geschätzte Lesedauer: 3 Minuten

Der Deutsche Matthias Dolderer hat die große Überraschung bei der vierten Station der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft im ungarischen Budapest nur denkbar knapp verpasst. In der Round of 8 war der 44-Jährige im Duell gegen den WM-Führenden Paul Bonhomme der schnellere Pilot im Track, kassierte allerdings eine Zeitstrafe und schied unglücklich aus. Nach durchwachsenen Trainingssessions und einem enttäuschenden Qualifying hatte sich Dolderer am Abend vor dem Rennen im Kreise der Familie und Freunde neues Selbstvertrauen für das Rennen geholt. Das zahlte sich bereits in der Auftaktrunde, der Round of 14, aus.

“Ohne den Penalty wäre hier in Budapest mehr drin gewesen. Ich weiß nicht, woran es liegt, dass ich bei jedem Run einen Penalty bekomme. Aber es ist so knapp, es entscheiden Hundertstel, und ich hoffe, dass ich in Ascot wieder glücklicher bin.” so Dolderer.

In einem packenden Duell schmiss Dolderer den Japaner Yoshihide Muroya, Zweiter im Qualifying am Samstag, aus dem Wettbewerb und sorgte damit für die erste große Überraschung des Tages Noch bei der dritten Zwischenzeit lagen beide Piloten bei brütender Hitze und vor einer einmaligen Kulisse mit dem ungarischen Parlament am Ufer der Donau im Hintergrund exakt gleichauf. Am Ende stoppte die Uhr für den Deutschen bei 1:02,072 Sekunden und damit 0,207 Sekunden vor der des Japaners.

“Da geht der Spaß schon los”

“Hier ein Rennen in Budapest über der Donau zu haben, ist natürlich ein Wahnsinn. Vor dem Parlament unter der Brücke hindurch zu fliegen, da geht der Spaß schon los. Aber so einfach der Kurs hier aussieht, er ist sehr anspruchsvoll. Die Atmosphäre hier ist sensationell und ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr wieder hier sein dürfen”, so Dolderer. Der Sieg in Ungarns Hauptstadt ging im abschließenden Final 4 in 59,350 Sekunden an den Österreicher Hannes Arch.

Es war nach Rovinj in Kroatien bereits der zweite Sieg in Folge in dieser Saison für den Weltmeister von 2008. Rang zwei ging an den WM-Führenden Paul Bonhomme (Großbritannien), dem lediglich 0,207 Sekunden zu seinem dritten Saisonsieg fehlten. Dritter wurde Martin Sonka aus der Tschechischen Republik vor dem Kanadier Pete McLeod. “Es könnte zurzeit nicht besser laufen. Der Schlüssel zum Erfolg ist, das alles zum richtigen Zeitpunkt ineinandergreift. Es bringt dir nichts, wenn es im Training oder Qualifying super läuft. Ich habe zurzeit einfach das Selbstvertrauen, dass es zur richtigen Zeit rund läuft”, erklärt Arch.

Unterdessen schied der in dieser Woche mehr als überzeugende Matt Hall in der Round of 8 überraschend aus. Der Australier hatte in allen drei Trainingssessions sowie im Qualifying die Bestmarke gesetzt und war als großer Favorit auf den Sieg in Budapest ins Rennen gegangen. Hall verpasste damit auch, im WM-Ranking an Bonhomme vorbeizuziehen. Der Brite für zur Halbzeit der Saison das Gesamtranking mit 34 Punkten vor den punktgleichen Arch und Hall (beide 29 Punkte) an. Der deutsche Pilot Matthias Dolderer belegt nach vier von acht Station mit zwölf Punkten Rang sieben.

Die insgesamt 14 Piloten aus 11 Nationen navigieren beim Red Bull Air Race ihre äußerst leichten und extrem manövrierfähigen Rennflugzeuge mit einer Geschwindigkeit von bis 370 km/h nur wenige Meter über dem Boden bzw. Wasser durch einen Parcours, der aus 25 m hohen aufgeblasenen Pylonen besteht, und erreichen dabei Fliehkräfte von bis zu 10G.

WM-Ranking

  1. Bonhomme (34 Punkte)
  2. Arch (29)
  3. Hall (29)
  4. Sonka (16)
  5. McLeod (14)
  6. Lamb (13)
  7. Dolderer (12)
  8. Goulian (8)
  9. Ivanoff (6)
  10. Besenyei (5)
  11. Muroya (4)
  12. Chambliss (2)
  13. Velarde (0)
  14. Le Vot (0)
- Anzeige -