Seit April stellen die Piloten bei Lufthansa, Lufthansa Cargo, Germanwings und Lufthansa Aviation Training einen Krisenbeitrag in Höhe von EUR 155 Millionen bis Ende dieses Jahres bereit. Die Ankündigung, dass ein Impfstoff in Kürze das Zulassungsverfahren durchlaufen soll, hat nicht nur zu einem sprunghaften Anstieg des Lufthansa-Aktienkurses geführt und sich in der erfolgreichen Platzierung einer Wandelanleihe des Unternehmens niedergeschlagen, sondern auch die Zukunft besser vorhersehbar gemacht.
VC eine Verlängerung des Unterstützungspaketes an
Aus Sicht der Vereinigung Cockpit (VC) muss der Fokus während der Krise auf der Liquiditätssicherung der Lufthansa liegen. Daher bietet die VC eine Verlängerung des Unterstützungspaketes vom 01.01.2021 bis zum 30.06.2022 im Wert von EUR 450 Millionen an. Dieses Paket sieht neben Kurzarbeit weitere Zugeständnisse bei Gehalt und Altersversorgung im Gegenzug für einen Arbeitsplatzschutz bis zum 31.12.2022 vor.
Gehaltsreduzierungen von bis zu 50%
„Die in diesem Frühjahr vereinbarten und nun zusätzlich angebotenen Zugeständnisse belaufen sich auf einen Wert von insgesamt über EUR 600 Millionen. Dies entspricht gegenüber der Vorkrisenzeit Gehaltsreduzierungen von bis zu 50%. Die Piloten gehen hiermit an ihre finanzielle Belastungsgrenze, um dem Unternehmen zu helfen.“, so Markus Wahl, VC-Präsident. „Das Unterstützungspaket bietet Lufthansa die Möglichkeit, nach der Krise mit maximaler Flexibilität auf Marktentwicklungen reagieren zu können, um so gestärkt aus der Krise zu kommen, sollte der Markt die Möglichkeit bieten.“
Requalifizierung des sich in Kurzarbeit befindenden Cockpitpersonals
Eine besondere Herausforderung in der Zeit nach der Krise wird beim Wiederhochfahren des Flugbetriebes die aufwendige Requalifizierung eines Großteils des sich in Kurzarbeit befindenden Cockpitpersonals sein. Das von der VC unterbreitete Unterstützungspaket gibt Lufthansa die Flexibilität, schnell und reibungslos aus der Krise zu starten, sowie eventuell frei gewordene Märkte zu besetzen.