MTU Aero Engines: Museum würdigt Pionier Neumann

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Die MTU Aero Engines würdigt mit einer kleinen Sonderausstellung einen ganz Großen der Luftfahrtgeschichte: Gerhard Neumann. Anlässlich seines 100. Geburtstags und 20. Todestags in diesem Jahr erinnert der Museums-Förderverein Freunde der MTU-Triebwerkstechnik mit historischen Dokumenten und Sonderexponaten an den Luftfahrtpionier, zu dessen größten Leistungen das J79 zählt. Das erste Strahltriebwerk das Mach 2 ermöglichte, trieb sowohl den Starfighter als auch die Phantom an. Zu sehen ist die Ausstellung am kommenden Sonntag, 26. November, von 13:00 bis 18:00 Uhr im MTU-Werksmuseum an der Dachauer Straße. Experten stehen für Führungen und die Beantwortung von Fragen bereit.

Geboren wurde der Luftfahrtpionier, der in der Branche auch als Herman the German bekannt ist, 1917 in Frankfurt an der Oder. 1939 floh er aus Nazi-Deutschland nach China und wanderte 1946 in die USA aus. Hier machte er bei General Electric Karriere: In den 1950er-Jahren zeichnete er als Entwicklungsleiter für das J79-Strahltriebwerk verantwortlich und wurde später Chef der gesamten GE-Geschäftssparte Strahltriebwerke.

Ausgezeichnet: 19.000 Einheiten hergestellt

Das J79 wurde zu einem großen Erfolg: Von 1955 bis 1982 entstehen über 19.000 Exemplare. Auch die MTU fertigte das J79 als Lizenznehmer sowie später Teile des CF6, an dessen Entwicklung Neumann ebenfalls maßgeblich beteiligt war. Gerhard Neumann erhielt im Laufe seines Lebens acht Patente und wurde in den USA, Frankreich und Deutschland (Otto-Lilienthal-Medaille) mehrfach ausgezeichnet. 1980 zog er sich aus dem Berufsleben zurück und stirbt 1997 Jahre kurz nach seinem 80. Geburtstag.

Die MTU öffnet ihr Werksmuseum am kommenden Sonntag zum letzten Mal in diesem Jahr für Luftfahrtinteressierte. Zu sehen sind neben der Gerhard-Neumann-Sonderschau rund 50 Exponate – historische Flugmotoren aus der Anfangszeit des Motorflugs, darunter weltweite Unikate, sowie komplette Triebwerke und Antriebskomponenten von heute. Ein Star der Ausstellung flankiert unübersehbar den Museumseingang: das riesige GP7000, das mit der A380 von Airbus das größte Passagierflugzeug der Welt in die Luft bringt. Präsentiert werden auch innovative Antriebstechnologien für die Luftfahrt von morgen.

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