Infografik: Transatlantische Luftverkehrsentwicklung
Infografik: Transatlantische Luftverkehrsentwicklung: Die Abbildung zeigt die Entwicklung des Passagieraufkommens (pro Flugabschnitt) zwischen ausgewählten Märkten und den USA; konkret Kanada–USA, Deutschland–USA, Großbritannien–USA sowie inneramerikanische Verbindungen (USA–Inland). Der in der Analyse ebenfalls berücksichtigte Verkehr zwischen den USA und China ist in der Grafik nicht enthalten, da sich dieser Markt strukturell von den übrigen unterscheidet. Ein Flugabschnitt (englisch „leg“) bezeichnet dabei jeweils einen einzelnen Flug, unabhängig von etwaigen Anschlussverbindungen eines Passagiers. (© Sabre MI, DLR)

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Das Deutsche Zentrum für – und () hat die Entwicklung der mit Start beziehungsweise Ziel in den für den Zeitraum Januar 2024 bis Mai 2025 untersucht. Im Fokus standen dabei die Luftverkehrsbeziehungen zwischen den USA und , Großbritannien, und sowie der amerikanische inländische Markt. Aus deutscher Sicht ist kein längerfristiger Einfluss der aktuellen US-Politik auf die Luftverkehrsentwicklung festzustellen.

Transatlantischer Verkehr Deutschland–USA

Anfang 2025 kam es zu temporären Rückgängen im transatlantischen Verkehr (minus zwei Prozent gegenü Januar und Februar 2024), die mit einer erhöhten öffentlichen Aufmerksamkeit rund um US-Einreisebestimmungen zusammenfielen. Anschließend stabilisierten sich die Passagierzahlen wieder auf nahezu dem Ausgangsniveau von Mai 2024. Im Mai 2025 wurden rund 500.000 Direktpassagiere pro Monat ab Deutschland in die USA registriert. Insgesamt flogen in diesem Zeitraum circa zehn Millionen direkt ab Deutschland. Trotz der schwachen wirtschaftlichen Lage in Deutschland entwickelt sich der Verkehr zwischen Deutschland und den USA insgesamt stabil.

Entwicklungen weiterer Märkte

Im internationalen Vergleich zeigt sich ein heterogenes Bild. Während der Verkehr zwischen den USA und Kanada im Untersuchungszeitraum um bis zu sieben Prozent zurückging, kam es auf den Strecken zwischen den USA und Großbritannien zu starken monatlichen Schwankungen ohne klaren Trend. In den Verbindungen zwischen den USA und China setzt sich der bereits seit Frühjahr 2024 beobachtete rückläufige, aber immer noch deutlich positive Wachstumstrend fort.

Im Mai 2025 reisten weltweit rund 341 Millionen Passagiere. Das entspricht einem leichten Plus von etwa 0,5 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum 2024 und zeigt eine insgesamt stabile Entwicklung, trotz einzelner saisonaler Schwankungen. Der Gesamtflugverkehr in Deutschland verzeichnete ein moderates von etwa drei Prozent gegenüber Januar bis Mai 2024.

Flugpreise

Auch die Flugpreise entwickelten sich unterschiedlich: Zwischen Deutschland und den USA sowie Großbritannien und den USA stiegen sie um sechs bis sieben Prozent gegenüber Januar bis Mai 2024, während die Preise auf den Strecken Kanada–USA und China–USA um acht Prozent beziehungsweise drei Prozent zurückgingen.

Vorausbuchungen

Die Vorausbuchungslage für den Zeitraum von September 2025 bis Jahresende zeigt ein gemischtes Bild. Weltweit bleibt das Buchungsniveau im Vergleich zu Oktober bis Dezember 2024 stabil bei knapp fünf Prozent unter dem Vorjahresstand. In den Verkehren Deutschland–USA und Kanada–USA war es rückläufig (minus fünf Prozent für den Buchungsmonat Dezember 2025 bis minus 15 Prozent für den Buchungsmonat November 2025 auf der Strecke Deutschland–USA und minus 12 Prozent für den Buchungsmonat Oktober 2025 bis minus 32 Prozent für den Buchungsmonat Dezember 2025 auf der Strecke Kanada–USA), während Großbritannien–USA stabil blieb. Die Vorausbuchungslage sollte mit Vorsicht interpretiert werden, da sie kurzfristig durch Preisaktionen, saisonale Effekte und wirtschaftliche Unsicherheiten beeinflusst werden kann. Makroökonomische Faktoren wie das derzeit schwache Wirtschaftswachstum in Deutschland oder enge Verkehrsverflechtungen im Fall von Kanada können hierbei eine Rolle spielen.

Fazit: Trotz Schwankungen langfristig stabil

Die aktuellen Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich die Luftverkehrsentwicklung zwischen den USA und im Untersuchungszeitraum vor allem im Rahmen allgemeiner wirtschaftlicher Schwankungen bewegt.

„Der US-Markt hat für den deutschen in Bezug auf die Passagierzahlen weiterhin eine eher untergeordnete Bedeutung“, erläutert Dr. Marc Gelhausen, kommissarischer Abteilungsleiter am DLR-Institut für Luftverkehr. „Stärker betroffen von den jüngsten Schwankungen sind Märkte mit engerer wirtschaftlicher oder verkehrlicher Verflechtung mit den USA, insbesondere Großbritannien und Kanada. Anhand von IATA-Daten aus dem August 2025 ist zu erkennen, dass der US-Verkehr insgesamt leicht schwächelt – vor allem im inländischen Markt. Dies spiegelt sich teilweise auch in der Entwicklung der verbundenen Märkte Großbritannien und Kanada wider.“

Hinweis: Grundlage der aktuellen Analyse des DLR sind unter anderem Daten der Analyse-Plattform Sabre MI sowie ergänzende Informationen der internationalen Luftverkehrs-Vereinigung IATA (International Association) zu den weltweiten Marktentwicklungen. Die angegebenen Werte beziehen sich auf Passagiere pro Flugabschnitt (im Englischen „legs“). Die Zahlen beziehen sich somit auf ein Flugsegment und nicht auf gesamte Reiseverbindungen. So wird etwa ein von nach New York als ein Flugabschnitt gezählt – auch wenn der Reisende zuvor von nach Frankfurt geflogen ist. Saisonale Effekte wurden durch den Vergleich identischer Zeiträume (Januar bis Mai 2024 beziehungsweise 2025) berücksichtigt. Die Angabe zum weltweiten im Abschnitt „Entwicklungen weiterer Märkte“ bezieht sich hingegen auf die Gesamtreisen inklusive Umstiege.

Nils Sörensen
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