Ausstellung zu Nobelpreisträgern am Flughafen Frankfurt

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Wer dieser Tage von Frankfurt aus nach Stockholm fliegt, wird bereits am Flughafen auf die Woche der Verleihung der Nobelpreise 2012 eingestimmt. Ab heute sind 50 lebensgroße Portraits von Nobelpreisträgern, die bunte selbstangefertigte Skizzen ihrer bahnbrechenden wissenschaftlichen Arbeit präsentieren, im Terminal 1 an Gate A60 ausgestellt. Die Ausstellung mit dem Namen „Sketches of Science: Photo Sessions with Nobel Laureates" zeigt Aufnahmen des deutschen Fotografen Volker Steger. Sie wird gemeinsam vom Nobelmuseum in Stockholm, den Lindauer Nobelpreisträgertagungen und der Fraport AG präsentiert.

Bis 07. Januar 2013 können Flugreisende aus aller Welt die Bilder des kreativen Zusammenspiels des Fotografen und der Nobelpreisträger betrachten. Außerdem werden in Interviews, Filmaufnahmen und digitalen Präsentationen ein umfassender Eindruck von den Persönlichkeiten der Laureaten sowie Hintergrundinformationen zu ihren Entdeckungen vermittelt. Der Flughafen Frankfurt ist der zweite Halt dieser im Nobelmuseum Stockholm erstmals der Öffentlichkeit präsentierten Ausstellung. Zur Eröffnung der Ausstellung am Flughafen Frankfurt werden Olov Amelin, Direktor des Nobelmuseums, Wolfgang Schürer, Vorsitzender der Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertreffen am Bodensee, Peter Schmitz, Vorstand Operations der Fraport AG, sowie Carsten Könneker, Chefredakteur Spektrum der Wissenschaft und Wissenschaftlicher Direktor des Nationalen Instituts für Wissenschaftskommunikation (NaWik), erwartet.

Mit Stift und Papier: Preisträger skizzieren Ihre Entdeckungen

Die Begegnungen zwischen den Nobelpreisträgern und dem Fotografen Volker Steger begannen stets damit, dass der gebürtige Baden-Württemberger jedem Laureaten einen weißen Bogen Papier und eine Packung Buntstifte überreichte. Dann stellte er den Preisträgern dei Aufgabe: „Bitte zeichnen Sie ihre mit dem Nobelpreis gekrönte Entdeckung!“. Am Ende porträtierte Steger die Nobelpreisträger mit ihren Zeichnungen. „Fast alle Laureaten waren von der ungewöhnlichen Aufgabe sehr überrascht, schließlich hatte ich ihnen im Vorfeld nichts davon verraten“, erklärt Volker Steger. „Die Idee dahinter war, ihre Spontanität einzufangen. Die Zeichnungen von Nobelpreisträgern der Disziplinen Physik, Chemie und Physiologie oder Medizin erwiesen sich als ebenso unterschiedlich und facettenreich wie die ‚noblen Künstler‘, die sie geschaffen hatten. Eines haben sie dennoch alle gemeinsam: Sie zeigen die Schönheit intellektueller Leistungen und geistiger Arbeit.“

Die 50 abgelichteten Nobelpreisträger stammen aus den drei Disziplinen Physik, Chemie und Physiologie oder Medizin. Die Ausstellung zeigt die gesamte Kollektion von Stegers Portraitfotos und einige der Originalzeichnungen der Laureaten. Hinzu kommt eine Auswahl an Interviews, Filmaufnahmen und digitalen Präsentationen, die sich mit den Nobelpreisträgern selbst und ihren Arbeiten beschäftigen. Volker Steger gewährt überdies einen Einblick in sein neuestes Projekt „Nobel Labs 360°“. Zudem wird den Besuchern die neue Mediathek der Lindauer Nobelpreisträgertagungen vorgestellt. Ausgehend von den in Lindau vortragenden Laureaten präsentiert dieses innovative Projekt ein Jahrhundert moderner Wissenschaftsgeschichte. Es wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie die Carl-Zeiss-Stiftung gefördert.

Wissenschaft trifft Öffentlichkeit – Großes Publikum am Fraport für große Forschungserfolge

Wolfgang Schürer, Vorsitzender der Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertreffen am Bodensee, betont den diskursiven Charakter der Ausstellung: „Die kreativen Fotografien wecken bei Betrachtern Neugier, sie regen zur weiteren Beschäftigung mit den wissenschaftlichen Hintergründen der Portraitierten an. Die Aufgabe ist klar: Wissenschaft und Forschung in der Gesellschaft zu verankern. Uns ist es ein wichtiges Anliegen, mit Ausstellungen wie dieser den Dialog zwischen Öffentlichkeit und Wissenschaft zu verbreitern.“ Peter Schmitz, Vorstand Operations der Fraport AG, sagte: „Ein internationales Luftverkehrsdrehkreuz wie der Frankfurter Flughafen hat mit Wissenschaft, Forschung und letztendlich auch der Zuerkennung eines Nobelpreises einen konstitutiven Aspekt gemeinsam: die Vernetzung und den gegenseitigen Austausch. Rund 150.000 Fluggäste aus aller Welt reisen jeden Tag über den Frankfurter Flughafen – an wohl kaum einem anderen Ort wird „Sketches of Science“ ein größeres und vielfältigeres Publikum erreichen als hier an einem der führenden Luftverkehrsdrehkreuze Europas. Der neue Flugsteig A-Plus bietet dabei einen attraktiven Rahmen für die Präsentation der Nobelpreisträger-Portraits.“

Die meisten Porträts wurden auf den Lindauer Nobelpreisträgertagungen aufgenommen. Jedes Jahr investieren zwischen 20 und 30 Nobelpreisträger ihre wertvolle Zeit, um nach Lindau zu reisen und mit rund 550 herausragenden Nachwuchswissenschaftlern aus bis zu 70 Ländern zum wissenschaftlichen und persönlichen Austausch zusammen zu kommen. Für eine Vielzahl der Teilnehmer führt der Weg nach Lindau über das Frankfurter Luftverkehrsdrehkreuz.

Die Ausstellung „Sketches of Science“ ist ein gemeinsames Projekt des Nobelmuseums in Stockholm und der Lindauer Nobelpreisträgertagungen. Hauptförderer ist die Klaus Tschira Stiftung. „Sketches of Science“ ist vom 05. Dezember 2012 bis 07. Januar 2013 am Frankfurter Flughafen zu sehen. Als Wanderausstellung konzipiert wird die Ausstellung nach der Station in Frankfurt vom 17. Januar bis zum 07. Februar 2013 in der Landesvertretung Baden-Württemberg (Berlin) zu sehen sein. Nach weiteren Stationen in Heidelberg und auf der Insel Mainau wird die Ausstellung anschließend rund um die Welt gezeigt.

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