Verhandlungen der Piloten mit Lufthansa erneut gescheitert

Geschätzte Lesedauer: 2 Minuten

In einem gestern zwischen der Vereinigung Cockpit (VC) und der Lufthansa unter Beteiligung des Vorstandsvorsitzenden Carsten Spohr geführten Spitzengesprächs hat der Konzernvorstand das Angebot der VC zu einem “Bündnis für Wachstum und Beschäftigung” abgelehnt. Lufthansa selbst hatte im Frühjahr die Arbeitnehmervertreter zum Abschluss eines “Bündnisses für Wachstum und Beschäftigung” bis zum 01. September 2015 aufgefordert. Die VC hat durch das Angebot einer nachhaltigen Kostenentlastung von über 500 Millionen Euro ihre Bereitschaft zu diesem Bündnis gezeigt.

Eine der wesentlichen Bedingungen für die Aufnahme von Verhandlungen zu diesem Gesamtpaket war, dass Lufthansa die Ausflaggung von Flugzeugen und die damit verbundene Verlagerung von Arbeitsplätzen in untarifierte Unternehmen im In- und Ausland unterlässt.

Ausflaggen sei jedoch das genaue Gegenteil eines Bündnisses für Wachstum und Beschäftigung, so Markus Wahl, Sprecher der VC. “Es wird offensichtlich, dass dieser Konzernvorstand keine gemeinsamen Lösungen anstrebt. Wenn ein solches Paket von über einer halben Milliarde Euro abgelehnt wird, zeigt sich, dass es Lufthansa nicht um marktgerechte Bedingungen, sondern um Tarifflucht und Auslagerung von Arbeitsplätzen geht.” Die VC hat die Nachricht über das Scheitern des Bündnisses für Wachstum und Beschäftigung mit Unverständnis und Enttäuschung aufgenommen. Bereits Anfang Juli war der Versuch einer Gesamtschlichtung zu allen strittigen Tarifthemen an der Verweigerungshaltung des Lufthansa-Managements gescheitert. Ob nun wieder eine akute Gefahr für Streik unter den Lufthansa-Piloten besteht, machte die VC keine Angaben.

“Die Lufthansa scheint auch weiterhin nicht willens, gesamthaften Lösungen die notwendige Zeit am Tariftisch einzuräumen. Die VC sieht sich daher gezwungen, die strittigen Themen nun doch wieder einzeln und nacheinander anzugehen.”, sagt VC-Pressesprecher Markus Wahl. “Somit fallen die Verhandlungen bezüglich der Versorgungsregelungen auf den Stand von April 2014 zurück. Ab sofort muss bei Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings jederzeit mit Arbeitskampfmaßnahmen gerechnet werden. Die Lufthansa-Konzernspitze trägt die volle Verantwortung für die Eskalation dieses Konflikts.”

- Anzeige -