Satelliten-Karten des DLR helfen THW auf den Philippinen

Geschätzte Lesedauer: 2 Minuten

Im Schichtdienst rund um die Uhr erstellten Mitarbeiter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) aus Satellitenaufnahmen erste Karten von den Katastrophengebieten der Philippinen. Nachdem am 08. November 2013 der Taifun Haiyan die Inseln erreichte und ganze Gebiete großflächig zerstörte, wurde das Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) des DLR aktiviert.

Das Technische Hilfswerk THW hat über das Bundesministerium des Innern (BMI) und die Internationale Charta "Space and Major Disasters" die Hilfe angefordert. Die ausgewerteten und aufbereiteten Satellitenaufnahmen dienen nun dem THW als Grundlage für den Einsatz auf der Insel Cebu.

Ausmaß der Schäden erkennbar

"Die einzelnen Häuser in Bogo City sind fast nicht mehr zu erkennen, weil dort die Zerstörung so großflächig ist, dass kaum noch etwas erhalten blieb", erläutert Hendrik Zwenzner, Koordinator dieser Krisenkartierung am Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) des DLR. Die rote Einfärbung, die auf einer der Katastrophenkarten sehr stark zerstörte Infrastruktur markiert, überwiegt.

Während der Nacht vom 12. auf den 13. November 2013 hatte ein vierköpfiges Team des ZKI Daten des optischen Satelliten Worldview-1 angefordert und diese Informationen zu Karten für die THW-Einsatzhelfer vor Ort aufbereitet. Dabei kam erschwerend hinzu, dass die Bewölkung über der Region den Blick des Satellitenauges nicht auf jede Fläche durchließ. "Wir haben für unsere Karten Archivaufnahmen mit den aktuellen Satellitenaufnahmen abgeglichen und so Informationen über die Zerstörung von Häusern, Straßen, Brücken und anderer Infrastruktur gewonnen. Die Katastrophenhelfer können damit den Einsatz ihrer Ressourcen noch effektiver planen."

Einsatzteams vor Ort erhalten aktuelle Karten

Bogo City, eine Stadt mit rund 70.000 Einwohnern an der Nordspitze der Insel Cebu, und seine Umgebung sind das Ziel eines THW-Einsatzteams, das am 14. November 2013 auf den Philippinen ankommen wird. Mit im Gepäck des 17-köpfigen Teams: unter anderem zwei Wasseraufbereitungsanlagen. "Wir wollen die Trinkwasserversorgung gewährleisten", erläutert Veronika Wolf, Referentin für Einsätze und Projekte im Auslandsreferat des THW. "Um die Ausrüstung mit dem Team zum jeweiligen Einsatzort transportieren zu können, benötigen wir aber vorab Informationen, die uns die Katastrophenkarten des DLR bieten."

Welche Straßen sind offen für den Transport, welche Regionen sind wie stark zerstört? "Wir gehen dorthin, wo bisher noch kein Hilfsteam war." Die Satellitenaufnahmen aus dem Weltall und ihre Auswertung durch das DLR liegen mittlerweile dem THW-Einsatzleiter vor Ort vor, der die Ankunft der Helfer vorbereitet und den Einsatz koordiniert. "Die Karten sind ideal für uns", betont Veronika Wolf.

Für die Internationale Charta "Space and Major Disasters" hat das DLR aktuelle Satellitendaten und Archivaufnahmen zu einem noch größeren Krisengebiet geliefert, die den internationalen Partnern zur Auswertung zur Verfügung gestellt werden. Diese leiten die Informationen wiederum an die verschiedenen Nutzer weiter. Zurzeit erstellt das ZKI weitere Detailanalysen für die Krisenregionen.

- Anzeige -