Rekordjahr 2014 für Schweizer Flugzeugbauer Pilatus

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Das Jahr 2014 wurde für Flugzeubauer Pilatus aus der Schweiz zum erfolgreichsten in der Firmengeschichte. Noch nie zuvor konnte ein so hoher Umsatz erreicht werden: Mit 1,174 Milliarden Franken wurde dieser im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 16 Prozent gesteigert. Und noch nie zuvor hat Pilatus ein so gutes Betriebsergebnis erarbeitet. Mit 200 Millionen Franken ist es sogar um 38 Prozent höher als im Jahr zuvor. Dazu geht es nicht nur in der Produktion und der Geschäftsfliegerei an sich, sondern auch bei Entwicklung spürbar voran.

Im Berichtsjahr hat Pilatus 127 Flugzeuge gebaut und an Kunden übergeben – 15 mehr als im Jahr zuvor. Eine Hälfte im zivilen Bereich, die andere im Bereich der Trainingsflugzeuge.

Flotten-Auslieferungen nach Zeitplan

Der Bereich der Trainingsflugzeuge, die Business Unit Government Aviation, blickt erneut auf ein äußerst erfolgreiches Jahr zurück. Der Umsatz konnte noch einmal um volle 22 Prozent gesteigert werden. Siebzig Prozent des gesamten Jahresumsatzes von Pilatus wurden im Berichtsjahr von ihr erwirtschaftet.

Diese Tatsache ist erfreulich, doch war es auch schon umgekehrt, dass die General Aviation 70 Prozent des Umsatzes von Pilatus generierte. Darum verfolgt Pilatus konsequent die Zweibeinstrategie, um Schwankungen in den beiden Bereichen auszugleichen. Die laufenden drei Großprojekte von Indien, Saudi-Arabien und Qatar sind alle im Zeitplan, die geplanten Auslieferungen an Kunden finden fristgerecht statt.

Geschäftsfliegerei legte deutlich zu

Im Berichtsjahr 2014 hat sich die sich leicht erholende Wirtschaftslage der USA für Pilatus positiv ausgewirkt, auch wenn die “goldenen Zeiten” von vor 2008 noch lange nicht wieder erreicht sind. Im Berichtsjahr hat Pilatus 66 PC-12 NG in die ganze Welt ausgeliefert, 50 davon in die USA.

Die Marktbearbeitung in China läuft außerdem auf Hochtouren und mit Erfolg: Von den zehn im Berichtsjahr verkauften Pilatus Porter PC-6 gingen neun nach China.

Investitionen am Hauptsitz

Bei Pilatus investiert man lieber in Flugzeugprojekte als in Beton. Aber irgendeinmal musste der Hersteller über den eigenen Schatten springen, die Parksituation war für die Mitarbeitenden unhaltbar geworden. So wurde ein neues Parkhaus gebaut, mit über 1.000 Parkplätzen auf vier Etagen.

Noch im Bau ist das neue Logistikgebäude mit einem 24 Meter hohen, vollautomatisierten Hochregallager – das teuerste und komplexeste Gebäude, das Pilatus je gebaut hat. Schließlich rückt der Tag näher, an dem die serienmäßige Montage des PC-24 einsetzen wird. Dazu ist eine neue Montagehalle unabdingbar. Die Vorarbeiten zu diesem Bauprojekt sind bereits angelaufen.

PC-24 – Erstflug steht an

Pilatus hat den PC-24 im Mai an der EBACE in Genf erstmals zum Verkauf angeboten – obwohl das Flugzeug damals erst auf dem Papier existierte. In nur zwei Tagen gingen 84 Bestellungen ein! Die Produktion, die im Jahr 2016 anlaufen wird, ist damit bis Ende 2019 ausverkauft.

Nach dem Rollout, welcher am 01. August stattgefunden hat, folgt im Mai 2015 nun der Erstflug des ersten PC-24 Prototypen. Weitere harte Entwicklungsarbeit von über 300 Ingenieuren wird danach laufen, um die in Aussicht gestellten Leistungswerte schlussendlich erfüllen und mit den Ablieferungen im Jahr 2017 starten zu können.

Oscar J. Schwenk sagte zum Geschäftsjahr 2014: “Ich bin stolz, dass wir im 2014 das Betriebsergebnis nochmals steigern und einen weiteren Rekord erzielen konnten – in Schweizer Franken wohlgemerkt, einer der stärksten Währungen der Welt. Das ist keine Kleinigkeit und schon gar nicht eine Selbstverständlichkeit! Wir sind ein Unternehmen, welches an den Denk- und Werkplatz Schweiz glaubt und hier in der Schweiz auch in Zukunft weiter wachsen will. Der Personalbestand von Pilatus hat um 116 Vollzeitstellen auf 1.725 am Hauptsitz in Stans zugenommen – das bedeutet sieben Prozent mehr Schweizer Arbeitsplätze in einem Jahr!”

Vom Erfolg der Pilatus profitiert die ganze Region. Viele Verträge gehen in Millionenhöhe an Firmen in der näheren und weiteren Umgebung. Ebenfalls bringt die Kaufkraft der zusätzlichen Mitarbeitenden vielen, auch kleineren Firmen in der Region zusätzliche Umsätze.

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