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Die jüngs­ten -Insolvenzen haben zu einem Ver­kehrs­rück­gang geführt, von dem ins­be­son­dere klei­nere ­ha­fen­stand­orte betrof­fen sind. Der Flug­ha­fen­ver­band ADV unter­streicht die Bedeu­tung des polyzentrischen Flug­ha­fen­net­zes für und bit­tet nun die Politik um ent­spre­chende Unter­stüt­zung.

Eine gut funk­tio­nie­rende Flug­ha­fen­in­fra­struk­tur mit ent­spre­chen­den Sys­tem­ka­pa­zi­tä­ten ist unent­behr­lich für die Anbin­dung der Metro­pol­re­gio­nen. Zuletzt durch die Pleite von Germania geraten jedoch auch kleineren Flughäfen in Deutschland verstärkt unter wirtschaftlichen Druck. „Zu einem inno­va­ti­ven deut­schen Wirtschafts- und Logistikstandort gehört eine moderne und ver­netzte Mobi­li­täts­ge­sell­schaft, in der sich klei­nere und grö­ßere Flug­ha­fen­stand­orte sinn­voll ergän­zen und im euro­päi­schen Wett­be­werb behaup­ten kön­nen. Das bewährte Sys­tem von leis­tungs­fä­hi­gen und sich ergän­zen­den gro­ßen und klei­ne­ren Flug­hä­fen in Deutsch­land gilt es zu erhal­ten und bedarfsorientiert wei­ter­zu­ent­wi­ckeln“, so der Stand­punkt von Dr. Ste­fan Schulte, Prä­si­dent des Flug­ha­fen­ver­ban­des ADV.

Klei­ne Flug­hä­fen ver­netzt mit Wirtschaftszen­tren

Das his­to­risch gewach­sene poly­zen­tri­sche Flug­ha­fen­sys­tem in Deutsch­land hat sich zu einem eng ver­floch­te­nen Netz von inter­na­tio­na­len und regio­na­len Flug­hä­fen ent­wi­ckelt. Die föde­rale Struk­tur Deutsch­lands mit sei­nen ­ken Wirt­schafts­zen­tren und Metro­pol­re­gio­nen pro­fi­tiert von sei­ner guten ver­kehr­li­chen Anbin­dung. Wirt­schaft und Tou­ris­mus ver­lan­gen nach einer größt­mög­li­chen Kon­nek­ti­vi­tät. Privat- und Geschäfts­rei­sende sowie Fracht­ver­sen­der pro­fi­tie­ren von einer welt­wei­ten Anbin­dung an die Wirt­schafts­zen­tren und Tou­ris­mus­re­gio­nen.

Klei­nere Flug­hä­fen ent­wi­ckeln ihre Ver­net­zung durch direkte Ver­bin­dun­gen aus der Region hin­aus. Fer­ner sind sie ver­kehr­lich eng ver­bun­den mit den gro­ßen Dreh­kreu­zen und sor­gen damit für eine best­mög­li­che „Kon­nek­ti­vi­tät“ der Flä­che Deutsch­lands. Zusätz­lich decken sie Bedarfe der all­ge­mei­nen ­fahrt – Geschäfts­flie­ger, Pri­vat­flie­ger, Kranken- und Organ­transporte, Werk­ver­kehre, Trans­port von Gütern und Trai­nings­.

Klei­nere Flug­ha­fen­stand­orte

  • stüt­zen eine hoch­wer­tige, gut ver­netzte Mobi­li­tät.
  • erfül­len die Daseins­vor­sorge.
  • tra­gen zu gleich­wer­ti­gen Lebens­ver­hält­nis­sen für die Bevöl­ke­rung bei.
  • sind für inter­na­tio­nal tätige Unter­neh­men ein wich­ti­ger Stand­ort­fak­tor.
  • sichern den Aus­bau inlän­di­scher Wirt­schafts­zen­tren.
  • erhö­hen den Bekannt­heits­grad einer Region und das Stand­ort­image.
  • brin­gen Rei­sende zu wich­ti­gen deut­schen Tou­ris­mus­de­s­ti­na­tio­nen.

Appell an Bundes- und Lan­des­re­gie­run­gen

Der Flug­ha­fen­ver­band ADV for­dert Bundes- und Lan­des­re­gie­run­gen auf, ihr Mög­lichs­tes zu tun, um auch klei­nere Flug­ha­fen­stand­orte von wett­be­werbs­ver­zer­ren­den ­ten­po­si­tio­nen zu ent­las­ten. Im Ver­gleich zu ande­ren euro­päi­schen Län­dern befin­det sich Deutsch­land ganz klar im Nach­teil. Im Aus­land wird die Finan­zie­rung von hoheit­li­chen Auf­ga­ben und öffent­li­cher Daseins­vor­sorge häu­fig von staat­li­chen Stel­len ü­nom­men. Hier hinke Deutsch­land hin­ter­her, so der Flughafenverband.

Mit Kos­ten­ent­las­tun­gen für die Luft­ver­kehrs­bran­che solle hier­zu­lande nach­ge­zo­gen wer­den, um das deut­sche Luft­ver­kehrs­sys­tem lang­fris­tig wett­be­werbs­fä­hig zu erhalten. Hand­lungs­be­darf zu Ent­las­tun­gen der Flug­hä­fen besteht bei den hoheit­li­chen Auf­ga­ben­be­rei­chen von „Safety and Secu­rity“. Hierzu zäh­len ins­be­son­dere die Kos­ten­blö­cke für Luft­si­cher­heit, Flug­si­che­rung und Feu­er­wehr. Bereits im Koali­ti­ons­ver­trag hatte die Bun­des­re­gie­rung eine Kos­ten­über­nahme bei den Luft­si­cher­heits­kos­ten in Aus­sicht gestellt.

Eva­lua­tion der Bei­hil­fe­leit­li­nien – aktu­elle Markt­si­tua­tion berück­sich­ti­gen

Gleich­zei­tig erwar­tet die ADV von der EU-Kommission, dass sie bei der Eva­lua­tion der Bei­hil­fe­leit­li­nien in die­ Jahr die aktu­elle Markt­si­tua­tion der Airline-Konsolidierung berück­sich­tigt. Jeder Flug­ha­fen ist bestrebt, eine mög­lichst große Kon­nek­ti­vi­tät durch viele ­lines bereit­zu­stel­len. Hierzu spre­chen die Flug­hä­fen mit einer Viel­zahl von Air­lines. Ziel ist es, meh­rere Air­lines zur Auf­nahme von Flug­ver­bin­dun­gen an den klei­ne­ren Stand­or­ten zu bewe­gen. Den betrof­fe­nen Flug­hä­fen muss genü­gend Zeit ein­ge­räumt wer­den, um uner­war­tet auf­ge­ris­sene Lücken im Luft­ver­kehr wie­der zu schlie­ßen.

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fhb
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