Luftverkehr in Deutschland will Abbau von Nachteilen

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Angesichts der jüngsten Wachstumszahlen im europäischen Luftverkehr warnt das Board of Airline Representatives in Germany (BARIG) eindringlich davor, dass im europäischen Vergleich nicht weiter an Boden verliert. Der Luftverkehr in Deutschland läuft Gefahr, seine führende Position aufs Spiel zu setzen, was negative Auswirkungen auf das Flugangebot, die Netzqualität und generell auf Wirtschaft und Arbeitsplätze zur Folge hätte. Im Jahr 2016 verzeichneten die deutschen Flughäfen insgesamt rund 223,2 Millionen , 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Innerhalb Europas befindet sich Deutschland mit diesem Plus weit abgeschlagen auf den hinteren Plätzen.

Deutschland benötige wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für den Luft­ verkehr und sei im Vergleich viel zu teuer. Unnötige hohe und nationale Belastungen bremsten nicht nur das Wachstum, sondern drohten sogar, es zu ersticken, so BARIG. Der Verband mit rund 100 nationalen und internationalen , die in Deutschland tätig sind, fordert eine spürbare Entlastung für die . Allein die Luft­verkehrssteuer belastet sie mit jährlich über einer Milliarde Euro.

Kosten und Gebühren für Airlines

Hinzu kommen die Luftsicher­heitsgebühren, die in Deutschland mit rund 700 Millionen Euro zu Buche schlagen. Aller­dings liegen nach Auffassung des BARIG die und die Terrorabwehr hoheitlich in der Verantwortung des Staates und sollten dementsprechend, wie es auch teilweise in anderen Ländern der Fall ist, von der öffentlichen Hand getragen werden. Beispiele nennen die Airlines hier , USA und .

Spürbare Zurückhaltung fordert BARIG darüber hinaus von den Airport­Betreibern. Die Gebührenspirale dürfe sich nicht immer weiter nach oben drehen, es müssten neue Mechanismen greifen. Durch geringere Gebühren für alle an einem Standort operie­ renden Fluggesellschaften lässt sich nachhaltiges Passagierwachstum erzielen, wovon natürlich gerade auch die Airports profitieren. Im Zusammenhang mit den Flughafengebühren fordert BARIG ebenfalls eine deutlich höhere Transparenz seitens der Airport­-Betreiber ein und fordert darüber hinaus faire Gebühren­ordnungen, die einzelne Player weder besonders bevorzugt noch benachteiligt.

Unverhältnismäßigkeit beim Nachtflug

Auf große Resonanz stieß zu Jahresbeginn ein Interview, das mit BARIG-Generalsekretär Michael Hoppe geführt wurde. Hoppe setzte sich darin für größere Flexibilität bei der Umsetzung des geltenden Nachtflugverbotes am Frankfurter ein: “Wenn ein fertig geboardet ist, abrollt und es unter­wegs eine unverschuldete Verzögerung auf dem Rollweg gibt, dann darf es nicht sein, dass wegen ein paar Sekunden das ­zeug nicht mehr raus kann.”

Es sei “absolut unvernünftig und irrational”, wenn wegen Sekunden 550 Menschen ins Hotel gebracht, Urlaubspläne zerstört und damit Kosten von einigen 100.000 Euro verursacht würden. “Die Dinge müssen verhältnismäßig sein.” Hoppe wies in diesem Zusammenhang da­rauf hin, dass die Flugesellschaften bereits sehr viel getan haben, um den politischen Notwendigkeiten beim Nachtflugverbot ent­gegenzukommen.

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