Lufthansa SCORE-Programm: Standortschließungen und Neuorganisation

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Ein Jahr nach dem Start des Zukunftsprogramms nehmen immer mehr SCORE-Projekte bei der Lufthansa konkrete Formen an. Insgesamt besteht SCORE mittlerweile aus über 2.500 Einzelprojekten. Rund 800 dieser Projekte sind bereits umgesetzt. Das Ziel ist klar formuliert: SCORE soll bis zum Jahr 2015 eine nachhaltige operative Ergebnissteigerung um 1,5 Milliarden Euro erreichen.

"Das Zukunftsprogramm SCORE macht die Lufthansa Group stark", erklärt Christoph Franz, Vorstandsvorsitzender der Lufthansa AG. "Diese Stärke brauchen wir, um umfangreiche Investitionen für unsere Kunden zu tätigen und die Veränderungen in der Airline-Branche aktiv mitzugestalten."

Neue Flugzeuge, neue Kabinen, Strukturen am Boden prüfen

Die Lufthansa Passage will mit Hilfe von SCORE in über 500 Einzelprojekten eine dauerhafte Verbesserung ihrer Wirtschaftlichkeit erreichen. Beispielsweise soll die Profitabilität des Langstreckengeschäfts durch den Einsatz neuer moderner Flugzeuge gesteigert werden. Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen zur Effizienzsteigerung geplant. Unter anderem sollen beim Kabinen-Layout, der Flugplanung, der Technik und den Bodenprozessen neue Wege gegangen werden.

Außerdem werden die Strukturen und Prozesse in allen Bereichen am Boden der Lufthansa Passage, etwa in der Verwaltung und im Bereich Abfertigung, auf den Prüfstand gestellt. Insgesamt soll mit Hilfe von SCORE bei der Lufthansa Passage bis 2015 eine Ergebnisverbesserung von 920 Millionen Euro erreicht werden. 150 Millionen Euro davon sollen durch Senkung der Personal- und arbeitsplatzbezogenen Kosten im In- und Ausland bis 2015 erreicht werden.

Verwaltung wird neu organisiert

"Mit kürzeren Entscheidungswegen und einer Reduzierung von Schnittstellen wird die Lufthansa Passage schlanker, schneller und flexibler werden", so Carsten Spohr, Mitglied des Vorstandes der Lufthansa AG. "Mit der Umsetzung der SCORE-Maßnahmen sorgen wir dafür, dass wir uns deutlich schneller auf sich ändernde Marktbedingungen und Kundenanforderungen einstellen können."

Ein SCORE-Projekt organisiert die Bündelung von administrativen Tätigkeiten in den Bereichen Finanzen, Einkauf und Personalwesen sowie die Einführung effizienterer Prozesse in der Verwaltung in der gesamten Lufthansa Group. Beispielsweise sollen Buchungs- und Abrechnungssysteme im Rechnungswesen und Bestellverfahren im Einkauf konzernweit vereinheitlicht werden. Von den Veränderungen im administrativen Bereich sind insbesondere die Standorte Köln, Norderstedt und Hamburg betroffen.

"SCORE ist auf Kurs und liefert bereits einen substanziellen Beitrag zu unserem Ergebnis", erklärt Christoph Franz. "Auf diesem Weg müssen wir auch schwierige Entscheidungen treffen, mit denen wir tief in die Lebenssituation von Mitarbeitern eingreifen. Wir handeln aber auch aus Verantwortung gegenüber rund 118.000 Mitarbeitern weltweit. Mit diesen Maßnahmen schaffen wir die Grundlage für nachhaltiges Wachstum und langfristig sichere Arbeitsplätze."

Schließung von Norderstedt und Köln

Der Vorstand der Lufthansa AG plant in diesem Zusammenhang, die Kölner Hauptverwaltung mit ca. 365 Arbeitsplätzen bis Ende 2017 zu schließen. Im gleichen Zeitraum soll der Standort der Lufthansa Revenue Services GmbH in Norderstedt aufgelöst werden Davon sind ca. 350 Arbeitsplätze betroffen.

Von den rund 200 Arbeitsplätzen der Konzernverwaltung im Bereich Financial Services am Standort Hamburg sollen 80 Prozent in ein spezialisiertes Dienstleistungszentrum überführt werden. Diese Pläne werden in den nächsten Wochen mit den Arbeitnehmervertretern diskutiert und beraten. Insgesamt will die Lufthansa Group im Rahmen von SCORE die Personalkosten weltweit um 500 Millionen Euro senken.

Im Zuge der Restrukturierung des Regionalsegments der Lufthansa Passage prüft Lufthansa CityLine die Verlagerung ihrer Zentrale von Köln nach München. Hintergrund sind Überlegungen, den Sitz der Verwaltung mit dem operationellen Schwerpunkt der Lufthansa CityLine in München zusammenzuführen. Davon wären rund 300 Mitarbeiter betroffen. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.

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