Galileo: Navigations-Netzwerk nun zur Hälfte fertig

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Mit dem Doppelstart verfügt das Satellitennavigationssystem Galileo nun über 14 Satelliten in der Umlaufbahn. Das nach dem berühmten Astronomen, der die Position unserer Erde im Sonnensystem bestätigt hat, benannte System soll Europa im 21. Jahrhundert den Weg weisen. Die Galileo-Satelliten 13 und 14 konnten heute um 10:48 Uhr MESZ (05:48 Uhr Ortszeit Kourou) gemeinsam an Bord einer von Arianespace betriebenen Sojus-Trägerrakete von Französisch-Guayana aus abheben. Bei diesem siebten Galileo-Start verlief alles nach Plan.

So wurden die Satelliten zunächst mit den drei unteren Stufen der Sojus sicher auf einen niedrigen Orbit gebracht und anschließend von der Fregat-Oberstufe auf ihre anvisierte mittelhohe Erdumlaufbahn befördert und dort 3 Std. und 48 Min. nach dem Start in einer Höhe von ca. 23 500 km ausgesetzt. In den nächsten Tagen werden die beiden Zwillingssatelliten mit mehreren vorsichtigen Feinsteuerungsmanövern auf ihre endgültige Einsatzbahn gebracht und dann einer Testphase unterzogen, um im weiteren Verlauf des Jahres in die Konstellation integriert werden zu können.

“Mit dem heutigen Bilderbuchstart ist Europas größte Satellitenkonstellation um zwei weitere Satelliten angewachsen”, gab ESA-Generaldirektor Jan Wörner erfreut zu Wort. “Ermöglicht wurde dies dadurch, dass die europäische Industrie bei Fertigung und Test der Galileo-Satelliten eine konstante Taktfrequenz erreicht hat.”

“Mit diesem Start ist Europas Galileo-Konstellation nun zur Hälfte fertiggestellt”, erklärte Paul Verhoef, ESA-Direktor für das Galileo-Programm und Navigationstätigkeiten. “Erwähnenswert ist weiterhin, dass dies der letzte Sojus-Flug für Galileo in diesem Jahr sein wird, bevor im Herbst zum ersten Mal eine angepasste Ariane-5 zum Einsatz kommen und statt wie bisher zwei gleich vier Galileo-Satelliten auf einmal in den Weltraum bringen wird. Auch hinter den Kulissen wird weiter hart daran gearbeitet sicherzustellen, dass dieses weltumspannende System mitsamt seinen entlegenen Bodenstationen so verlässlich, sicher und solide sein wird, dass die operationellen Dienste für seine Nutzer eingeleitet werden können.”

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