Doppelter Streik bei Lufthansa – Dienstag und Mittwoch

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Piloten der Lufthansa werden für Mittwoch, den 23.11.2016 in der Zeit von 00:01 Uhr bis 23:59 Uhr von der Vereinigung Cockpit (VC) zum Streik aufgerufen, hinzu kommt ein Streik von ver.di am Dienstag. Die Arbeitskampfmaßnahmen der VC hatten sich bereits abgezeichnet, es werden aber nicht alle Airlines der Gruppe bestreikt. Betroffen sind Lang- und Kurzstreckenverbindungen, die in dieser Zeit aus Deutschland abfliegen sollten. Die VC fordert nach mehr als fünfeinhalb Jahren ohne Vergütungserhöhung eine durchschnittliche jährliche Anpassung der Gehälter um 3,66 Prozent. Diese Forderung liegt unter den meisten Lohnforderungen anderer Gewerkschaften im vergleichbaren Zeitraum.

“Die Lufthansa weist seit Jahren sehr gute Zahlen aus. Nach dem Rekordergebnis im vergangenen Geschäftsjahr steuert der Konzern in 2016 erneut auf ein hervorragendes Ergebnis zu. Dass der Konzernvorstand und der Aufsichtsrat dies genauso sehen, lässt sich an der Grundgehaltserhöhung des Vorstandes von bis zu 30 Prozent und der noch stärkeren Erhöhung der Aufsichtsratsbezüge in den vergangenen Jahren ablesen.” so Jörg Handwerg, Mitglied des VC-Vorstandes.

Die VC bedauert die Auswirkungen auf die betroffenen Passagiere, Kabinenbesatzungen und Bodenmitarbeiter. Passagiere mögen sich hinsichtlich ihrer geplanten Flugverbindungen bitte direkt an Lufthansa wenden, da nicht alle Flüge der Konzerntöchter bestreikt werden und nur das Unternehmen selber sagen kann, welche Flüge durchgeführt werden.

Die Verhandlungsführer der Lufthansa hätten trotz mehrfacher Aufforderungen bis zuletzt kein abschlussfähiges Angebot vorgelegt, sondern sich vielmehr in den Verhandlungsrunden im November von zuvor gemachten Vorschlägen deutlich zurückbewegt. Jegliche Anpassung des Gehaltes sei mit einer Gegenforderung nach Kompensation in anderen Tarifverträgen ad absurdum geführt worden, so die VC. Dieses für Vergütungsverhandlungen völlig untypische Verhalten diente offensichtlich nur dem Zweck, sich für eine beabsichtige Schlichtung vorteilhaft zu positionieren. Dem Schlichtungsvorschlag der Lufthansa fehle es daher an einer belastbaren Basis.

“Ein Angebot von 2,5 Prozent ist kein Angebot, wenn dafür mindestens eine Gegenleistung in gleicher Höhe verlangt wird. Die dauerhafte Verweigerung der Konzernführung auch dem Cockpitpersonal eine angemessene Gehaltsanpassung zu gewähren, ist nicht akzeptabel und führte schließlich zum Scheitern der Verhandlungen”, stellt Jörg Handwerg fest.

Streik am Dienstag in Düsseldorf und Hamburg

Auch die Gewerkschaft ver.di hat das Kabinenpersonal der Lufthansa-Tochter Eurowings zu Arbeitsniederlegungen an den Standorten Hamburg und Düsseldorf aufgerufen. Laut der Gewerkschaft soll der Streik am Dienstag, den 22. November 2016, von 05:00 Uhr bis 20:00 Uhr stattfinden. Am Hamburg Airport sind in dieser Zeit 20 Ankünfte und 20 Abflüge von Eurowings geplant. Für den gesamten Tag sind 189 Abflüge sowie 189 Ankünfte vorgesehen.

Flugstreichungen sind nicht ausgeschlossen. Zudem kann es zu Verspätungen kommen. Über den aktuellen Stand der durchgeführten Flüge können Sie sich auf der Website von Hamburg Airport unter www.hamburg-airport.de informieren (im Bereich Rund ums Fliegen/Abflug bzw. Rund ums Fliegen /Ankunft).  Passagiere, die einen Flug mit Eurowings geplant haben, wird empfohlen, sich fortlaufend hier über den Flugstatus zu informieren und bei Bedarf Kontakt mit der Airline aufzunehmen.

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