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Beson­ders in den ver­kehrs­rei­chen Som­mer­mo­na­ten wer­den Zuver­läs­sig­keit und Pünkt­lich­keit im ­ver­kehr wie­der auf eine harte Probe gestellt. Der ­ha­fen­ver­band ADV zieht Bilanz mit positivem Ausblick.

Die gute Nach­richt für die Flug­gäste: Trotz neuer Spit­zen­werte zu Beginn der Som­mer­fe­rien bei der Zahl der Rei­sen­den und bei den Flugbe­we­gun­gen hat sich die Pünkt­lich­keit deut­lich ver­bes­sert. Auch ist die Zahl der Flug­strei­chun­gen an allen deut­schen Flug­hä­fen stark zurück­ge­gan­gen. Sor­gen­voll stim­men die flug­si­che­rungs­be­ding­ten Verspä­tun­gen. Die Flug­ge­sell­schaf­ten hin­ge­gen haben durch zahl­rei­che Maß­nah­men erfolg­reich ihre Flug­pläne sta­bi­li­siert.

Flugausfälle rückläufig

Die struk­tu­rier­ten Rück­mel­dun­gen der Flug­hä­fen zur Pünktlichkeitsentwick­lung fasst ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Bei­sel wie folgt zusam­men: „Erfreu­lich ist, dass wir an allen Stand­or­ten, ob groß oder klein, ob Dreh­kreuz oder dezen­tra­ler Flug­ha­fen, eine deutliche Reduzierung von Flug­strei­chun­gen sowie eine ver­bes­serte Pünkt­lich­keit verzeich­nen. Nur in Ein­zel­fäl­len kam es an den Passagierkon­trol­len zu län­ge­ren War­te­zei­ten. Ich bin zuver­sicht­lich, dass auch für den noch bevor­ste­hen­den Feri­en­start in Bay­ern und Ende Juli ein ver­gleich­ba­res Resü­mee gezo­gen wer­den kann“.

Die von den Flug­hä­fen ergrif­fe­nen, zahl­rei­chen Maß­nah­men zei­gen Wirkung. Der Betrieb an den Flug­hä­fen läuft sta­bil. Die Ver­bes­se­rung der Pünkt­lich­keit lässt sich auf folgendes Maßnahmen-Portfolio zurückführen:

  • Auf­sto­ckung des Per­so­nals in den Boden­ver­kehrs­diens­ten insbesondere in Spit­zen­zei­ten, z.B. durch fle­xi­ble und anreiz­ba­sierte Dienst­plan­ge­stal­tung
  • Opti­mierte Zufüh­rung der Flug­gäste zu allen Kon­troll­stel­len einschließ­lich sog. „fast lanes“, um die vor­han­de­nen Kontrollkapazitä­ten allen Flug­gäs­ten bedarfs­ge­recht zur Ver­fü­gung zu stel­len und War­te­zei­ten ins­ge­samt zu mini­mie­ren
  • Ver­grö­ße­rung der Flä­chen für Sicher­heits­kon­trol­len und Schaf­fung neuer Kon­troll­spu­ren an zahl­rei­chen Stand­or­ten
  • An eini­gen Flug­hä­fen mit einer Nacht­schlie­ßung früh­zei­ti­gere Betriebs­starts am Mor­gen für und Kon­troll­spur­öff­nun­gen
  • Inno­va­tio­nen bei der Passagier- und Hand­ge­päck­kon­trolle, z. B. Tests von zukunfts­wei­sen­der Kon­troll­tech­nik an ein­zel­nen Flughäfen
  • Ver­tiefte Zusam­men­ar­beit mit der Bun­des­po­li­zei zur Orga­ni­sa­tion der Abfer­ti­gung bei den Grenz­kon­trol­len
  • Pro­jekte für eine ver­stärkte Auto­ma­tion sowie für einen bes­se­ren Daten­aus­tausch zur Pla­nung des Per­so­nal­ein­sat­zes und der Schalter­be­set­zung
  • Moder­ni­sie­rungs­maß­nah­men und Umbau­ten für eine ver­bes­serte Nut­zung zusätz­li­cher Flä­chen für Pas­sa­giere und Flug­zeuge
  • Struk­tu­rier­ter Stand­ort­dia­log zur Umset­zung der Optimierungsmaß­nah­men mit den Sys­tem­part­nern ­lines, Flugsiche­rung und Hand­ling
  • Breite Ã–ffent­lich­keits­kom­mu­ni­ka­tion zur Vor­be­rei­tung der Fluggäste zum Auf­ent­halt am Flug­ha­fen, z.B. recht­zei­ti­ges Eintreffen, rich­ti­ges Packen

Trotz des zuver­sicht­lich stim­men­den Feri­en­starts warnt Hauptgeschäftsfüh­rer Bei­sel: „Die Anstren­gun­gen der Flug­hä­fen und Sys­tem­part­ner müs­sen wei­ter­ge­hen. Denn erst in den kom­men­den Tagen und Wochen zeigt sich, wie trag­fä­hig und sta­bil die Abläufe sind, wenn Ter­mi­nals, Vor­fel­der und auch der von der Flug­si­che­rung kon­trol­lierte Luft­raum dau­er­haft Höchst­be­las­tun­gen aus­ge­setzt sind. Die Flug­hä­fen unter­neh­men alles, was in ihrem Ein­fluss­be­reich steht, um einen sta­bi­len Flug­be­trieb sicher­zu­stel­len. Ein Som­mer­chaos wie 2018 darf sich nicht wie­der­ho­len.“

Die Flug­hä­fen brau­chen aller­dings auch die Unter­stüt­zung aus der Politik. Der Flug­ha­fen­ver­band ADV rich­tet des­halb eine klare For­de­rung an die Ent­schei­der in Bund und Län­dern: Eine bedarfs­ge­rechte Erweiterung der Flug­hä­fen ist unaus­weich­lich. Die Kapa­zi­täts­re­ser­ven an den gro­ßen Stand­or­ten sind zuneh­mend erschöpft.

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Redaktion
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