ESA-Chef Wörner bei Cheops und Ruag Space

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Aktuell finden in Zürich die abschließenden Tests des CHEOPS-Forschungssatelliten der Europäischen Weltraumagentur ESA statt. Heute kamen der Schweizer Bundesrat Johann Schneider-Ammann und ESA-Generaldirektor Jan Wörner zu Ruag Space – um die Premiere des ersten vollständigen Satelliten auf Schweizer Boden zu feiern.

Anfang 2019 soll der Satellit ins All starten. CHEOPS wird dabei nicht alleine reisen: mit dabei sind über 2.700 Zeichnungen zum Thema Weltraum – erstellt von Kindern aus allen ESA-Mitgliedsstaaten. In Miniaturformat wurden sie danach auf zwei Titanplaketten (Galeriebild) eingraviert, welche am Satelliten befestigt sind. Bundesrat Johann Schneider-Ammann enthüllte diese Plaketten heute am Standort von Ruag Space in Zürich im Rahmen einer feierlichen Zeremonie.

CHEOPS mit Schweizer Beteiligung

“Die Raumfahrt ist ein wichtiger strategischer Pfeiler für den Ruag-Konzern”, sagte Remo Lütolf, Verwaltungsratspräsident von Ruag Holding AG, während seiner Eröffnung der Feierlichkeiten. “Ruag Space ist ein führender europäischer Zulieferer für Satelliten und Trägerraketen und ist bei fast allen ESA-Missionen mit Produkten und Dienstleistungen beteiligt.” Die bei Ruag Space in Zürich durchgeführten Tests an CHEOPS sind essenziell, um die Widerstandsfähigkeit des vollständigen Satelliten zu untersuchen.

“Bei den Vibrationstests muss der Satellit Erschütterungen mit einer Beschleunigung von bis zu 1,3 g standhalten – ungefähr so viel, wie ein Pilot eines Formel-1-Wagens beim Start erlebt”, sagt Peter Guggenbach, CEO Division Space. “Diese Tests sind wesentlich, damit der Satellit den Start der Rakete und den Weg durch die Atmosphäre unbeschadet übersteht und im Weltall voll funktionsfähig ist.”

Willy Benz, Professor am Physikalischen Institut und Center for Space and Habitability an der Universität Bern, hatte die wissenschaftliche Leitung der CHEOPS-Mission übernommen. Auch Schweizer Kinder haben mit ihrer Kreativität zu den mehr als 2.700 Zeichnungen an Bord des Satelliten beigesteuert. Die technische Umgestaltung in eine Plakette übernahm die Berner Fachhochschule in Burgdorf: Die Zeichnungen wurden um den Faktor 1.000 verkleinert und mittels einer innovativen Gravur-Methode auf zwei Titanplaketten eingraviert.

Suche nach neuen lebensfreundlichen Planeten

Der Schweizer Forschungssatellit CHEOPS (CHaracterising ExOPlanets Satellite) wurde unter der Leitung der Universität Bern und der Europäischen Weltraumorganisation ESA entwickelt. Komponenten kommen auch von Partnerinstituten aus ganz Europa. CHEOPS besteht aus einem Weltraumteleskop, das von der Universität Bern entwickelt und zusammengebaut wurde, und einer Satellitenplattform, die das Teleskop tragen und dessen Betrieb im All ermöglichen wird.

Die CHEOPS-Mission widmet sich der Charakterisierung von Exoplaneten-Transiten. Das Teleskop wird beobachten, wie Planeten in anderen Sonnensystemen vor ihrem Mutterstern vorbeiziehen – und die Suche nach potenziell lebensfreundlichen Planeten unterstützen.

Der Hauptauftragnehmer für den Satellitenbau ist Airbus Defense and Space, während Thales Alenia Space den Zusammenbau, die Integration und das Testen übernommen hat. Ruag Space hat hier mit dem Vibrationstest zu CHEOPS beigetragen, das Portfolio von Ruag Space in der Schweiz ist jedoch noch breiter: Beispielswiese werden Strukturen und Mechanismen für Trägerraketen und Satelliten gebaut. Darüber hinaus bietet Ruag Space Testing-Dienstleistungen über Vibrationstests hinaus an, wie Umweltsimulationen, Strukturtests und auch Tests im Vakuum.

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