Target Time of Arrival: Luftverkehr über Zielankunftszeit regulieren

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Das Projekt FAIR STREAM erhielt auf dem World ATM Congress in Madrid den ersten Preis in der Kategorie “Best Demonstration Project” der SESAR Project Awards. In dem Projekt ging es um die Machbarkeit eines neuen zeitbasierten Betriebsverfahrens, das als Target Time of Arrival (TTA) bezeichnet wird und auf der geplanten Zielankunftszeit beruht. Es soll in Situationen Anwendung finden, in denen der Anflugsektor ausgelastet ist und reguliert werden muss. Zu den Mitgliedern des von der französischen DSNA geführten FAIR-STREAM-Konsortiums gehören die drei Flugsicherungsorganisationen und FABEC-Mitglieder DSNA, DFS und skyguide, die drei europäischen Fluggesellschaften Air France, SWISS und Lufthansa sowie Airbus ProSky, die ATM-Tochter von Airbus.

Weitere assoziierte Partner sind Hop!, Delta und Boeing. Eurocontrol hat die Live-Tests von FAIR STREAM unterstützt. FAIR STREAM führte hierzu Demonstrationen und Testflüge an den drei im Kerngebiet liegenden Flughäfen Paris Charles de Gaulle, Zürich und München durch.

Flugzeug mit CTOT landet vor TTA

Mit der kalkulierten Startzeit (CTOT) unterliegen Luftfahrzeuge zwar zeitlichen Vorgaben im Hinblick auf den Start, doch die wahren Engpässe in saturierten Lufträumen werden bei der Flugabwicklung hier nicht berücksichtigt. Im Reiseflug könnte das Luftfahrzeug durch eine höhere Geschwindigkeit wieder Zeit aufholen, was in überlasteten Anflugsektoren dann dazu führen kann, dass es vor der Landung Warteschleifen fliegen muss. So ist es durchaus möglich, dass ein Luftfahrzeug mit CTOT später landet als ein Flug, der eine TTA-Vorgabe hatte und dessen Flugverlauf ohne weitere Restriktionen von statten geht. Wenn alle Beteiligten die TTA verwenden, ist eine höherer Effizienz in saturierten Lufträumen zu erwarten.

FAIR STREAM hat gezeigt, dass Flugbesatzungen die geplante Ankunftszeit in der Regel weit besser einhalten können, wenn diese eine TTA-Vorgabe hatten, als es im gegenwärtigen Betrieb mit nur einer CTOT-Vorgabe möglich ist. Sie können früher abdocken und treibstoffsparender fliegen. Für das TTA Verfahren ist die bestehende Bordausrüstung ausreichend und die Arbeitsbelastung von Fluglotsen und Besatzung wird nicht erhöht. Das Konzept ist auch als ein erster Schritt hin zu einem 4D Trajectory Management zu betrachten.

Vorteile des TTA in der Praxis zeigen

Das neue Projekt iStream (integrated SESAR Trials for Enhanced Arrival Management) hat zum Ziel, die Vorteile des TTA-Konzepts für ganze Verkehrsströme unter Einbindung eines AMAN-Tools zu demonstrieren. Maurice Georges, der Chef der französischen DSNA, sagte: “Dieser Preis ist eine Anerkennung der vielversprechenden Ergebnisse dieses Projekts, das zu einer Verbesserung der Vorhersagbarkeit und der Flugeffizienz führen soll, Verzögerungen vor der Landung reduzieren kann und gleichzeitig einen hohen Sicherheitsstandard gewährleistet.”

Die vorgeschlagenen SESAR-Projekte werden von einem Ausschuss erfahrener Juroren bewertet. Die SESAR Projects Awards werden jedes Jahr vergeben.

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