Schwache Zahlen fordern Abschaffung der Luftverkehrsteuer

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Die 2011 eingeführte Luftverkehrsteuer beeinflusst die Entwicklung der deutschen Flughäfen weiterhin negativ, was sich in der Halbjahresbilanz 2012 des Flughafens Frankfurt-Hahn erneut bemerkbar macht. Obwohl das Streckenangebot zum Sommerflugplan erhöht worden war, stiegen die Passagierzahlen nicht auf das erwartete Niveau. Die Auslastung gegenüber dem Vorjahr ist zurückgegangen. Die Verluste des Winterflugplans konnten so nicht vollständig ausgeglichen werden.

„Die Halbjahresbilanz 2012 zeigt einmal mehr, welche verheerenden Auswirkungen die Luftverkehrsabgabe im Passagierbereich hat“, sagt Jörg Schumacher, Sprecher der Geschäfts-Führung der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH. „Nach Jahren des Wachstums im Low-Cost-Sektor markierte die Einführung der Ticketsteuer einen Einschnitt, der die Passagierzahlen nachhaltig gedrückt hat und aus eigenen Kräften kaum auszugleichen ist. Der Hahn steht dabei nicht allein da, auch andere deutsche Flughäfen leiden darunter.“ Seine Forderung: „Soll die Luftfahrt an Low-Cost-Standorten zukunftsfähig bleiben, darf diese Steuer nicht wie geplant bis 2016 beibehalten werden.“

Schumacher unterstützt damit den Appell der Branchenverbände BDL und ADV sowie der Fluggesellschaft Ryanair, die von der Bundesregierung die Abschaffung der Steuer fordern. Ryanair hat eine Abwanderung der Fluggäste gerade an grenznahen Flughäfen beobachtet.

Deutlicher Rückgang der Passagierzahlen

1,28 Millionen Passagiere nutzten den Flughafen Hahn im ersten Halbjahr 2012. Das waren acht Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im ersten Quartal betrug der Rückgang noch 18 Prozent. In den Monaten April und Mai wurde dann erstmals wieder leichtes Wachstum registriert. Im Juni lagen die Passagierzahlen drei Prozent über den Mai-Werten, jedoch fünf Prozent unter dem Vorjahresergebnis.

Nach Rekordjahren drückt die Wirtschaftslage das Cargo-Geschäft

Das Cargo-Geschäft ist sehr stark abhängig von der allgemeinen Wirtschaftslage und gilt als Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung. Nach mehreren Rekordjahren und einem extrem starken Jahr 2011 ist das Frachtergebnis am Flughafen Frankfurt-Hahn erstmals wieder rückläufig, wie an anderen Flughäfen auch. Mit 104.000 Tonnen liegt das Aufkommen im ersten Halbjahr 28 Prozent unter dem Rekordergebnis des Vorjahres, allerdings immer noch sechs Prozent über dem Ergebnis von 2010. Die Zahl der Flugbewegungen ging um zehn Prozent auf 15.105 zurück.

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