Ausstellung ermöglicht imposante Betrachtung der Erde

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Normalerweise sitzen Wettersatelliten in der ersten Reihe, wenn es um den besten Blick auf die geht. Im Gasometer Oberhausen kann allerdings ab dem 11. März 2016 jeder diesen ganz speziellen Blick auf den blauen Planeten werfen. Im mächtigen, 100 Meter hohen Turm des Industriedenkmals schwebt für die neue Ausstellung „Wunder der Natur“ als Highlight eine Erdkugel mit 20 Metern Durchmessern. Aus Satellitendaten hat das Deutsche Zentrum für – und () Stück für Stück und Schicht für Schicht eine Animation erstellt, die von zwölf Projektoren auf die Erdkugel gespielt wird.

„Unser Ziel ist es, zum einen die Schönheit der zu zeigen und zum anderen den Blick wie aus dem All zurück zur zu ermöglichen“, sagt Nils Sparwasser vom Earth Observation Center des . 1,5 Millionen Bilder erzeugten die Forscher dafür. Das Ergebnis: Eine Erdkugel, auf der sich Tag und Nacht abwechseln oder auch Wolkenbänder die Luftströmungen um die sichtbar machen. Wer mit dem Panorama-Aufzug an der Innenwand des Gasometers in die Höhe fährt, blickt umgerechnet aus 36.000 Kilometern Entfernung auf den Erdball. Zudem zeigt der Gasometer Oberhausen 150 großformatige Fotos von Tieren und Pflanzen von namhaften Fotografen wie Frans Lanting, Rob Kesseler, Tim Flach oder Anup Shah.

3D-Abbild der : Puzzle aus 58 Mio. Pixel

„Mir ist keine größere künstliche in dieser Form bekannt“, erläutert Nils Sparwasser vom . Am Anfang allerdings standen Datensätze von den verschiedensten , mit und ohne Wolkenbedeckung, bei Tag oder auch bei Nacht und auch mit Phänomenen, die das menschliche Auge selbst nicht wahrnehmen kann. „Die Herausforderung war es, diese Daten zusammenzubringen und daraus die bestmögliche Animation zu erstellen.“ Aus einzelnen Stücken und Informationen der Fernerkundungsdaten, aus Radarsatelliten der SRTM-Mission bis hin zu Messungen der Wettersatelliten, wurde so nach und nach das große Ganze. Alle Puzzleteile wurden aufeinander abgestimmt und zusammengesetzt – „und das alles ergab eine 3D-Abbild der „. Insgesamt 115 Tage rund um die Uhr rechneten die Computer, um die Animation mit einer Auflösung von 58 Millionen Pixel zu erstellen.

Die Spezialfirma Intermediate Engineering, die für die technische Umsetzung zuständig ist, teilte dem -Team die exakte Ausrichtung aller Projektoren mit. Diese wurden dann am Computer als Kameras in einen virtuellen Gasometer gesetzt und filmten das 3D-Modell der Erdkugel ab. Dadurch erhielt jeder Projektor eine eigene Animation, die zusammen ein nahtloses Bild der erzeugen.

Was uns künstliche Augen zeigen

Der Blick auf die schwebende Erdkugel zeigt, welche Informationen aus Fernerkundungsdaten gewonnen werden können. „Man sieht beispielsweise das Abregnen der Wolken über den Tropen als schwarze Flecken“, sagt Nils Sparwasser. Für Kurator Prof. Peter Pachnicke bringt die Kooperation mit dem zwei Dinge zusammen: „Es ist die Begegnung von wissenschaftlicher Bilderwelt und poetischer Sicht.“

Satellitenbilder können Details im Bereich von wenigen Zentimetern zeigen und bieten Wellenlängenbereiche, die für das menschliche Auge nicht sichtbar sind. „Die Fernerkundungsdaten zeigen uns aber nicht nur die Schönheit der „, sagt -Wissenschaftler Nils Sparwasser. „ liefern uns kontinuierlich beispielsweise Informationen über den -Gehalt oder über die Verschmutzung der Ozeane – und somit über ihren Gesundheitszustand.“