AISat zur Schiffs-Ortung ins All gestartet

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Pünktlich startete am 30. Juni 2014 der Satellit AISat des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt () mit einer PSLV-C23- vom indischen Satish Dhawan Space Center ins All.

Der 14 Kilogramm leichte Satellit, mit dem die -Wissenschaftler die Signale von Schiffen empfangen wollen, wurde wie geplant 1113,7 Sekunden nach dem Start auf einen Orbit in Höhe von 660 Kilometern ausgesetzt. Gegen 09:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit erreichte auch das erste Signal des den Kontrollraum im -Institut für Raumfahrtsysteme.

Hobbyfunker melden Signale von Holland bis

"Wir wissen: Er lebt, und er sendet uns Daten ü seinen Gesundheitszustand", sagt Falk Nohka vom AISat-Team. Das erste Signal war ein Rufzeichen sowie erste Informationen, den AISat als Morsecode zur Erde schickte. Dieses Bakensignal wurde nicht nur in vernommen, sondern auch weltweit von Hobbyfunkern gehört.

"Es sind Empfangsberichte von bis zu den Niederlanden dabei." Während des ersten Überflugs ü Bremen hatten die Wissenschaftler des ab 11:05 Uhr mitteleuropäischer Zeit für sechs Minuten Kontakt zu ihrem im . Anderthalb Stunden später konnten sie AISat für sieben Minuten kontaktieren und Daten herunterladen.

Sobald feststeht, dass der Satellit die Belastungen durch den Start gut überstanden hat und er aufhört zu taumeln, werden die -Forscher das Kommando zur Entfaltung der vier Meter langen Helix-Antenne (hier mit weiteren Bildern) senden. Mit dieser will das Team die AIS-Signale (Automatic Identification System) der Schiffe empfangen und sie so präzise orten. Bisher sind zwar bereits kommerzielle im Einsatz, die die AIS-Signale empfangen, doch in stark befahrenen Gewässern wie der Deutschen Buch oder Häfen wie Singapur übersteigt die Anzahl der Schiffe das "Hörvermögen" dieser mit einfachen Stabantennen.

Helix-Antenne von AISat kann gezielt hinhören

Satellit AISat ist deshalb mit einer Helix-Antenne ausgerüstet, die sich auf ein Gebiet mit nur 750 Kilometern Durchmesser ausrichtet. Bodengestützte Empfangsstationen des werden dabei die Vergleichsdaten liefern, um die Leistungsfähigkeit von AISat zu ermitteln. Die Antenne wurde gemeinsam vom -Institut für Raumfahrtsysteme sowie dem -Institut für Faserverbundleichtbau und Adaptronik entwickelt.

Satellit und Empfänger wurden im DLR-Institut für Raumfahrtsysteme entwickelt, gebaut und getestet. "Wir hoffen, dass AISat mit der Helix-Antenne eine gute Alternative zu den bisherigen ist und sich in den Hochverkehrsgebieten beweist", sagt Projektleiter Jörg Behrens.