Airbus Group steigert Umsatz und Gewinn

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Die Airbus Group hat im Jahr 2014 starke Ergebnisse erzielt. Die Zahlen spiegeln eine Verbesserung im operativen Geschäft wider, getragen von Rekordwerten bei der Auslieferung von Zivilflugzeugen, bei Umsatz und Auftragsbestand. Die Zivilflugzeugbestellungen sind doppelt so hoch wie die Auslieferungen und auch das A380-Programm erreicht endlich die Gewinnschwelle. Auch die übrigen Bereiche zeigen Stabilität, der Gesamtumsatz der Airbus Group betrug 2014 rekordmäßige 60,7 Mrd. Euro.

“2014 konnten wir unsere Rentabilität und die Cash-Generierung dank eines Rekord-Auftragsbestands und starker operativer Leistungen in den meisten Bereichen deutlich steigern”, sagte Tom Enders, Chief Executive Officer der Airbus Group. “Wir haben mehr Zivilflugzeuge als je zuvor ausgeliefert, darunter die erste A350. Die Nettobestellungen überstiegen die Anzahl der Auslieferungen erneut um mehr als das Doppelte. Aufgrund der starken Nachfrage nach Single-Aisle-Flugzeugen haben wir beschlossen, die Produktionsrate für die A320-Familie ab 2017 auf 50 Flugzeuge pro Monat zu erhöhen. Zudem haben wir beschlossen, die A330-Produktionsrate im Jahr 2016 vorübergehend auf sechs Flugzeuge pro Monat zu reduzieren. Am Wichtigsten aber ist: Wir bestätigen, dass wir 2015 die Gewinnschwelle im A380-Programm erreichen werden. Wir werden unsere zahlreichen operativen Herausforderungen mit Nachdruck angehen. Dazu zählen der Hochlauf und die Kosten in den Programmen A350 und A400M, die ersten A320neo-Auslieferungen, ein höherer Auftragseingang für Hubschrauber und die weitere Optimierung unseres Portfolios im Bereich Defence and Space.”

Rekord bei Flugzeugauslieferungen – Rückgang bei Airbus Helicopters

Der Auftragseingang2 der Airbus Group belief sich 2014 auf 166,4 Mrd. Euro (2013: 216,4 Mrd. Euro1), der Auftragsbestand2 lag zum Jahresende bei einem Rekordwert von 857,5 Mrd. Euro (Jahresende 2013: 680,6 Mrd. Euro1). Airbus verbuchte 1.456 Nettobestellungen für Zivilflugzeuge (2013: 1.503 Nettobestellungen) mit einem Netto-Book-to-Bill-Verhältnis über zwei und einem Auftragsbestand von 6.386 Flugzeugen zum Jahresende. Der Netto-Auftragseingang bei Airbus Helicopters betrug 369 Hubschrauber (2013: 422 Hubschrauber). Dies beinhaltet eine Anpassung des Auftragsbestandes um 33 NH90-Hubschrauber. Der Auftragseingang bei Airbus Defence and Space stieg wertmäßig um vier Prozent, getragen von einer anhaltenden Wachstumsdynamik im Raumfahrtgeschäft und einer guten Auftragslage bei leichten und mittelschweren Militärflugzeugen.

Der Umsatz des Konzerns stieg um fünf Prozent auf einen Rekordwert von 60,7 Mrd. Euro (2013: 57,6 Mrd.1). Der Umsatz bei Zivilflugzeugen stieg um sieben Prozent. Maßgeblich hierfür waren ein Anstieg der Auslieferungen auf einen Rekordwert von 629 Flugzeugen (2013: 626 Flugzeuge) und ein vorteilhafterer Auslieferungsmix, der 30 A380 enthielt (2013: 25 A380). Im vierten Quartal wurde die erste A350 XWB planmäßig an Qatar Airways ausgeliefert. Für eine begrenzte Zahl von Erstkundenverträgen wurde eine Rechnungslegung nach IAS 11 angewendet.

Airbus Helicopters steigerte den Umsatz um vier Prozent dank aktueller Regierungsprogramme und des Hochlaufs der NH90-Aktivitäten. Insgesamt wurden 471 Hubschrauber (2013: 497 Maschinen) ausgeliefert: 2014 ging dabei im vierten Quartal die EC175 erfolgreich in Dienst, nachdem bereits zuvor die Modelle EC145 T2 und EC135 T3 ihren Dienst aufgenommen hatten.

Defence and Space verbuchte weitgehend stabile Umsätze. Insgesamt wurden im Laufe des Jahres acht A400M an vier Nationen ausgeliefert und sechs Ariane-5-Trägerraketen gestartet.

EBIT* und Strategie

Das Konzern-EBIT* vor Einmaleffekten4 – die Kennzahl zur Erfassung der operativen Gewinnspanne ohne Berücksichtigung von Einmaleffekten aus Rückstellungsveränderungen für Programme und Restrukturierungen oder Währungsschwankungen – stieg auf 4.066 Mio. Euro (2013: 3.537 Mio. Euro1). Das EBIT* vor Einmaleffekten bei Zivilflugzeugen wuchs auf 2.529 Mio. Euro (2013: 2.214 Mio. Euro1) und spiegelt solide operative Ergebnisse wider.

 

Das EBIT* vor Einmaleffekten bei Airbus Helicopters stieg leicht auf 413 Mio. Euro (2013: 397 Mio.), trotz höherer Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) und eines weniger günstigen Umsatzmix. Das EBIT* vor Einmaleffekten bei Defence and Space blieb mit 920 Mio. Euro nahezu unverändert (2013: 911 Mio. Euro1). Die Aufwendungen des Konzerns für eigenfinanzierte Forschung und Entwicklung stiegen auf 3.391 Mio. Euro (2013: 3.118 Mio. Euro1). Die Umsatzrendite des Konzerns auf Basis des EBIT* vor Einmaleffekten verbesserte sich auf 6,7 Prozent (2013: 6,1 Prozent1).

Das berichtete EBIT*4 stieg um 54 Prozent auf 4.040 Mio. Euro (2013: 2.624 Mio. Euro1) wobei sich die Netto-Einmaleffekte auf einen niedrigen Betrag von insgesamt -26 Mio. Euro beschränkten. Dieser setzt sich zusammen aus

  • einer Nettoaufwendung im vierten Quartal in Höhe von 551 Mio. Euro für die bereits in Q3 2014 skizzierten Verzögerungen im A400M-Programm. Derzeit werden mit den Kunden die Reihenfolge des schrittweisen Ausbaus der militärischen Fähigkeiten und entsprechende Auslieferungen verhandelt, um die revidierte Programm-Baseline sowie den neuen Auslieferungsplan zu berücksichtigen. Im letzten Quartal 2014 hat das Management die Programmentwicklung geprüft, insbesondere mit Blick auf die Herausforderungen beim Ausbau der militärischen Funktionalitäten und des Produktionshochlaufs, sowie damit verbundene Abhilfemaßnahmen. Auf Managementebene wurden Maßnahmen eingeleitet, um künftige Auslieferungen sicherzustellen. Das Programm wird weiterhin genau überwacht;
  • einem positiven Beitrag von 142 Mio. Euro aufgrund der Differenz von Dollar-Zu- und -Abflüssen zu unterschiedlichen Zeitpunkten und aufgrund bilanzieller Neubewertungen;
  • Kapitalgewinnen von insgesamt 383 Millionen aus dem Verkauf von acht Prozent der Anteile an Dassault Aviation und dem Verkauf des Anteils an Patria.

Im Januar 2015 haben Airbus und Safran die erste Phase der Integration ihrer jeweiligen Trägerraketen-Geschäfte abgeschlossen. Das Joint Venture “Airbus Safran Launchers” hat somit seine operative Tätigkeit aufgenommen und wird sich insbesondere auf die Entwicklung der neuen Trägerrakete Ariane 6 und die Weiterführung der Ariane-5-Produktion konzentrieren. In einer zweiten Phase bringen die Airbus Group und Safran alle ihre übrigen Tätigkeiten und Industrieaktiva in den Bereichen zivile und militärische Trägersysteme in das Joint Venture ein. Aufgrund der relativen Größe der von beiden Unternehmen eingebrachten Geschäfte wird Safran der Airbus Group in der zweiten Phase einen wirtschaftlichen Ausgleich in Höhe von 800 Mio. Euro zahlen.

Dadurch wird die angestrebte 50/50-Beteiligung im Joint Venture erreicht. Wesentliche Bestimmungen zur Umsetzung der zweiten Phase müssen von den Parteien noch finalisiert werden, darunter die üblichen Anpassungen der Positionen des Netto-Umlaufvermögens sowie Art und Zeitpunkt der Ausgleichszahlung. Der implizierte Multiplikator zur Bewertung der eingebrachten Aktivitäten von Airbus Defence and Space zum Joint Venture ist 12 x EBITA7 2014.

Konzerngewinn gestiegen – 1,20 Euro je Aktie Dividende

Das Konzernergebnis5 stieg auf 2.343 Mio. Euro (2013: 1.473 Mio. Euro1), der Gewinn je Aktie erhöhte sich auf 2,99 Euro (2013: 1,86 Euro1). Konzernergebnis und Gewinn je Aktie wuchsen deutlich, trotz des Finanzergebnisses von -778 Mio. Euro (2013: -610 Mio. Euro1), das eine Belastung in Höhe von 341 Mio. Euro infolge wechselkursbedingter Neubewertungen aufgrund der Abschwächung des Euros im vierten Quartal enthielt. Der Free Cash Flow vor Fusionen und Übernahmen verbesserte sich deutlich auf 1.109 Mio. Euro (2013: -811 Mio.1) und spiegelt die starke Entwicklung im vierten Quartal sowie verstärkte Anstrengungen zur konzernweiten Verbesserung des Cash Flows während des gesamten Jahres wider.

Erlöse aus Desinvestitionen trugen zu einer weiteren Steigerung des Free Cash Flow auf 2.002 Mio. Euro (2013: -827 Mio. Euro) bei. Die Nettoliquidität lag Ende 2014 bei 9,1 Mrd. Euro (Jahresende 2013: 8,5 Mrd. Euro1). Für das Jahr 2013 wurden 587 Mio. Euro an Dividenden gezahlt. 2014 wurde ein Beitrag von 462 Mio. Euro zum Pensionsplanvermögen zugeführt. Die Bruttoliquidität belief sich zum 31. Dezember 2014 auf 16,4 Mrd. Euro

Ausgehend von einem Gewinn je Aktie in Höhe von 2,99 Euro schlägt das Board of Directors der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende von 1,20 Euro je Aktie (2013: 0,75 Euro je Aktie) am 03. Juni 2015 vor. Stichtag für die Dividendenberechtigung ist der 02. Juni 2015. “Aufgrund der guten finanziellen Fortschritte im vergangenen Jahr und der positiven Prognose für 2015 schlagen wir eine Ausschüttung vor, die sich am oberen Ende unserer Dividendenpolitik bewegt. Die Dividende von 1,20 Euro je Aktie bedeutet ein Wachstum von 60 Prozent gegenüber 2013 und eine Ausschüttungsquote von 40 Prozent”, sagte Harald Wilhelm, Chief Financial Officer der Airbus Group.

Ausblick für die Airbus Group

Der Ausblick der Airbus Group für das Geschäftsjahr 2015 basiert auf der Erwartung, dass Weltwirtschaft und Luftverkehr gemäß den vorherrschenden unabhängigen Prognosen wachsen und dass es zu keinen größeren Turbulenzen kommt.

Auslieferungen von Airbus-Flugzeugen dürften geringfügig höher ausfallen als 2014, ein weiterer Anstieg des Auftragsbestands für Zivilflugzeuge ist zu erwarten. Vor Fusionen und Übernahmen rechnet die Airbus Group für 2015 mit einer Umsatzsteigerung und einem leichten Anstieg des EBIT* vor Einmaleffekten.

Nach heutigem Stand des Produktionshochlaufs erwartet die Airbus Group für 2015 einen ausgeglichenen Free Cash Flow vor Fusionen und Übernahmen. Gewinn und Dividende je Aktie dürften 2015 weiter steigen. Die Anzahl der Mitarbeiter beträgt rund 138.600. Zum Konzern gehören die Divisionen Airbus, Airbus Defence and Space sowie Airbus Helicopters.

Der Umsatz für das vierte Quartal (Q4) 2014 wuchs im Vergleich zum vierten Quartal 2013 um neun Prozent. Getragen wurde diese Entwicklung von höheren Volumina und günstigen Wechselkurseffekten. Das EBIT* für das vierte Quartal (Q4) 2014 stieg deutlich auf 1.457 Mio. Euro. Dies ist insbesondere auf die verbesserte Leistung von Commercial Aircraft zurückzuführen. Während im vierten Quartal 2013 eine Aufwendung von 434 Mio. Euro für das A350-XWB-Programm anfiel, beinhaltete das EBIT* im vierten Quartal einen positiven Wechselkurs-Einmaleffekt in Höhe von 149 Mio. Euro.

Übersicht Ergebnisse der Airbus Group 2014

Airbus Group 2014 20131 Veränderung
Umsatz, in Mio. 60.713 57.567 +5%
davon Verteidigung, in Mio. 10.993 10.791 +2%
EBITDA3, in Mio. 6.147 4.497 +37%
EBIT4 vor Einmaleffekten, in Mio. 4.066 3.537 +15%
EBIT4, in Mio. 4.040 2.624 +54%
Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen, in Mio. 3.391 3.118 +9%
Konzernergebnis (Net Income)5, in Mio. 2.343 1.473 +59%
Gewinn je Aktie5 2,99 1,86 +61%
Free Cash Flow (FCF), in Mio. 2.002 -827
Free Cash Flow vor Fusionen und Übernahmen, in Mio. 1.109 -811
FCF vor Kundenfinanzierungen, in Mio. 1.894 -508
Dividende je Aktie6 1,20 0,75 +60%
Auftragseingang2, in Mio. 166.430 216.418 -23%

 

Airbus Group 31. Dez. 2014 31. Dez. 20131 Veränderung
Auftragsbestand1, in Mio. 857.519 680.560 +26%
davon Verteidigung, in Mio. 42.240 42.630 -1%
Nettoliquidität, in Mio. 9.092 8.454 +8%
Mitarbeiter 138.622 138.404 0%
Divisionen Umsatz EBIT4
(Beträge in Mio. Euro) 2014 20131 Veränderung 2014 20131 Veränderung
Commercial Aircraft 42.280 39.494 +7% 2.671 1.593 +68%
Helicopters 6.524 6.297 +4% 413 397 +4%
Defence and Space 13.025 13.121 -1% 409 659 -38%
Zentrale / Eliminierungen / Übrige -1.116 -1.345 547 -25
Gesamt 60.713 57.567 +5% 4.040 2.624 +54%
Divisionen Auftragseingang2 Auftragsbestand2
(Beträge in Mio. Euro) 2014 20131 Veränderung 31. Dez. 2014 31. Dez. 20131 Veränderung
Commercial Aircraft 150.085 199.261 -25% 803.633 625.595 +28%
Helicopters 5.469 5.775 -5% 12.227 12.420 -2%
Defence and Space 12.225 11.808 +4% 43.075 43.208 0%
Zentrale / Eliminierungen / Übrige -1.349 -426 -1.416 -663
Gesamt 166.430 216.418 -23% 857.519 680.560 +26%

Ergebnisse aus dem vierten Quartal (Q4) 2014

 

Airbus Group Q4 2014 Q4 20131 Veränderung
Umsatz, in Mio. 20.216 18.620 +9%
EBIT4 vor Einmaleffekten, in Mio. 1.476 1.217 +21%
EBIT4, in Mio. 1.457 493 +196%
Konzernergebnis (Net Income)(5), in Mio. 944 270 +250%
Gewinn je Aktie(5) 1,21 0,34 +256%
Divisionen Umsatz EBIT4
(Beträge in Mio. Euro) Q4 2014 Q4 20131 Veränderung Q4 2014 Q4 20131 Veränderung
Commercial Aircraft 13.460 12.166 +11% 898 70 +1.183%
Helicopters 2.264 2.165 +5% 172 180 -4%
Defence and Space 4.828 4.739 +2% 39 303 -87%
Zentrale / Eliminierungen / Übrige -336 -450 348 -60
Gesamt 20.216 18.620 +9% 1.457 493 +196%

* Die Airbus Group verwendet das EBIT vor Goodwill-Wertminderungen und außerordentlichen Posten als Schlüsselindikator für die wirtschaftliche Leistung. 

Fußnoten:

  1. Die Zahlen für das Jahr 2013 wurden angepasst, um die Rechnungslegung nach IFRS 10 und IFRS 11 darzustellen. Wo erforderlich, wurden auch die Kennzahlen der Divisionen angepasst, um der seit Januar 2014 bestehenden neuen Konzernstruktur Rechnung zu tragen.
  2. Beiträge und Bestände aus dem zivilen Flugzeuggeschäft zum Auftragseingang bzw. Auftragsbestand basieren auf Listenpreisen.
  3. Gewinn vor Zinsen, Steuern, Wertminderungen, Abschreibungen und außerordentlichen Posten.
  4. Gewinn vor Zinsen und Steuern, vor Goodwill-Wertminderungen und außerordentlichen Posten.
  5. Die Airbus Group verwendet weiterhin den Begriff Konzernergebnis (Net Income). Das Konzernergebnis ist identisch mit dem Ergebnis, das den Eigentümern des Mutterunternehmens gemäß den IFRS-Regeln zusteht.
  6. Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung 2015.
  7. Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibung immaterieller Vermögenswerte.

Sicherheitshinweis zu den Prognosen über die Geschäftsentwicklung (Safe Harbour Statement):
Bestimmte Aussagen dieser Pressemitteilung geben keine historischen Fakten wieder, sondern sind vorausschauende Aussagen und Erwartungen, die sich auf die Überzeugungen der Geschäftsleitung stützen. Diese Aussagen entsprechen den zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung aktuellen Ansichten und Einschätzungen der Airbus Group.

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