20 Jahre Klimaforschung auf Reisehöhe in Lufthansa-Flugzeugen

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Schon seit 20 Jahren sind einige Lufthansa Passagierflugzeuge als "fliegende Labore" zur Analyse der mittleren Luftschichten unterwegs, ohne dabei selbst zusätzliche Emissionen zu erzeugen. Der Luftfahrtkonzern ist ein Pionier auf diesem Gebiet und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung von Wettervorhersagen und Klimamodellen.

Im August 1994 begann Lufthansa im Rahmen des Projekts MOZAIC (Measurement of ozone, water vapor, carbon monoxide and nitrogen oxides aboard Airbus in-service Aircraft) mit Atmosphärenmessungen an Bord zweier Langstreckenflugzeuge vom Typ Airbus A340-300. Mehr als 24.000 Messflüge hat die Fluggesellschaft inzwischen absolviert.

Streckennetz der Lufthansa ermöglicht optimale Kartierung

Dabei wurden umfangreiche Daten über den Ozon-, Wasserdampf-, Kohlenmonoxid- und Stickstoffgehalt der Atmosphäre gesammelt. Auf Basis der Daten konnten Wissenschaftler bestehende Klimamodelle präzisieren und Wettervorhersagemodelle verbessern. Darüber hinaus konnte damit eine weltweit einzigartige Datenquelle zu Wasserdampf und Ozon aufgebaut werden. Den Messflügen ging eine rund einjährige Vorbereitungsphase voraus, während der die Messinstrumente von Lufthansa mitentwickelt wurden.

Zur Verbesserung der Klimamodelle ist ein steter Vergleich zwischen Modell und Wirklichkeit notwendig. Mit mehr als 300 Zielorten auf der ganzen Welt bietet das Lufthansa Streckennetz dazu optimale Möglichkeiten.

Auch am Nachfolgeprojekt IAGOS (In-service Aircraft for a Global Observing System) ist die Lufthansa Group beteiligt. Das erste IAGOS-System ist seit 2011 im Lufthansa Airbus A340-300 "Viersen" im Einsatz. Die dafür entwickelten Messgeräte sammeln seitdem an Bord routinemäßig atmosphärische Spurenstoffe weltweit und auf breiter Basis. Nach jeder Landung werden die Daten ausgelesen, verarbeitet und analysiert.

Daten für Wettervorhersage und Klimamodelle

Zwei weitere Klimaforschungsprojekte, die die Lufthansa Group unterstützt, sind CARIBIC (Civil Aircraft for the Regular Investigation of the atmosphere Based on an Instrument Container) und AMDAR (Aircraft Meteorological Data Relay).

Für CARIBIC wird der Lufthansa Airbus A340-600 "Leverkusen" einmal pro Monat mit einem Messcontainer ausgestattet. In Reiseflughöhe misst das "fliegende Klimaforschungslabor" 50 verschiedene Spurenstoffe und Treibhausgase sowie Aerosole, die anschließend der Wissenschaft zur Verfügung gestellt werden. Bei AMDAR sammeln mehr als 300 Lufthansa Flugzeuge während jedes Fluges Daten für die tägliche Wettervorhersage.

Die globale Klimaänderung stellt eine der größten Herausforderungen für die Menschheit dar. Verlässliche Prognosen über die Entwicklung des zukünftigen Klimas sind daher von zentraler Bedeutung.

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