Philae steht definitiv aufrecht auf dem Kometen, aber nicht verankert

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Die ESA hat bestätigt, dass Philae korrekt auf dem Kometen steht. Die ROLIS-Kamera konnte einige Rundum-Fotos schießen. Zunächst herrschte Unklarheit, da der Kontakt mit der Kometenoberfläche eindeutig zustande kam. Jedoch wurde dann eine Taumeln in den Signalen festgestellt, und man konnte lange Zeit nicht sagen, wo sich Philae befindet. In der Nacht herrschte dann Gewissheit. Es hat tatsächlich drei Landungen gegeben, sagte die ESA. Auch der Landespot wurde hervorragend getroffen, "man hätte nicht mehr Glück haben können. Zumindest, bei der ersten Landung".

Der Lander, der sich mit einer Geschwindigkeit von einem Meter pro Sekunde auf den Kometen zubewegte, prallte jedoch wieder von ihm ab. Dies deute auf eine härtere Beschaffenheit der Oberfläche hin als wie erwartet. Das Abprallen Philaes vom Kometen erfolgte dann mit einer Geschwindigkeit von ca. 38 cm pro Sekunde, daraufhin schwebte Philae nochmals zwei Stunden durch den luftleeren Raum. Dabei bewegte sich der Lander auf Grund der geringen Schwerkraft in einen Kilometer Höhe.

Der zweite "Sprung" dauerte dann nur noch sieben Minuten, und der Lander sandte stabile Positionsdaten. Die Bilder zeigen auch, dass einer der drei Landefüße in der "Luft" hängt, allerdings ist die Perspektive eingeschränkt und das Bildmaterial noch nicht komplett fertig prozessiert. Es stehen weitere Aufnahmen an. Die wissenschaftlichen Messungen der Instrumente auf Philae wurden mit dem ersten Kontakt automatisch gestartet, obwohl der Lander zunächst noch durch den Raum schwebte. Der Bohrer, die sich in den Boden arbeiten soll, muss aber wohl erst mal warten, da sich Philae nicht richtig verankern konnte. Man habe aber keine Hinweise auf irgendwelche Beschädigungen am Lander durch die Landung.

Im Kontrollzentrum ging es denn auch durchaus emotional zu, als die erfolgreiche Arbeit der Teams verkündet und mit den ersten Bildern gekrönt wurde. Die aufgrund der sich förmlich überschlagenden Ereignisse der Kometenlandung etwas übernächtigt wirkenden Wissenschaftler zeigten dabei eine mögliche Landezone, in der sich Philae nun befinden könnte. Diese befindet sich am anderen Ende der kraterartigen Struktur am "Kopf" des Kometen. Genaueres wolle man aber nicht sagen, es sei noch zu unsicher. Mittlerweile wurden Komposit-Bilder vom Panorama um Philae von der ESA veröffentlicht. In einer Aufnahme ist der Lander eingezeichnet. Womöglich steht er auf felsartigen Strukturen.

Möglicherweise zeigen die schroffen Wände der ersten Bilder demnach Teile eines Hanges in dieser Hohlform. Ob sich durch die stärkere Abschattung eine geringere Stromversorgung aus den Solarzellen und eine kürzere Betriebszeit ergebe, müsse noch bewertet werden, wenn man die genaue Position wisse.

Bilder: ESA/Rosetta/Philae/CIVA

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