ICARE vernetzte Experten zur Umweltwachung aus der Luft

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Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) war Gastgeber der “Internationalen Konferenz für luftgestützte Umweltbeobachtung” ICARE 2017. Rund 200 weltweit führende Wissenschaftler, Luftfahrzeugbetreiber und Technikexperten tauschten sich vom 10. bis 13. Juli in Oberpfaffenhofen zu den neuesten Entwicklungen in Forschung und Technologie aus.

Um die europäischen Aktivitäten im Bereich luftgestützte Umweltbeobachtung zu koordinieren, hatte sich im Jahr 2000 das Forschungsnetzwerk EUFAR gegründet, das die ICARE nun zum zweiten Mal ausrichtete. “Messdaten aus der Luft sind für die Klima- und Umweltforschung ebenso wie als Informationsbasis für politische Entscheidungsträger unverzichtbar. Als Spitzen-Forschungszentrum ist es unser Auftrag, die zukünftigen wissenschaftlichen Anforderungen zu identifizieren und die dafür notwendige Infrastruktur strategisch auszubauen”, so DLR-Luftfahrtvorstand Prof. Rolf Henke bei der Eröffnung.

Forschungsflotte beim DLR

Das DLR-Einrichtung betreibt Flugexperimente die größte zivile Forschungsflotte in Europa, mit Standorten in Oberpfaffenhofen und Braunschweig. Die Flugzeuge und Hubschrauber sind für Messflüge im Einsatz, insbesondere zur Erdbeobachtung und Klimaforschung. Sie dienen aber auch selbst als Forschungsobjekte, etwa bei der Untersuchung von Wirbelschleppen oder zur Entwicklung neuer Technologien.

Luftfahrtspezialisten und Umwelt- und Klimaforscher aus vier DLR-Instituten präsentierten auf der ICARE in knapp 20 Fachvorträgen die neuesten Erkenntnisse. Dazu gehören präzise Wetter- und Windvorhersagen für Flugsicherheit und Atmosphärenforschung, Langzeitanalysen von Schwefeldioxid, Ozon und anderen klimarelevanten Spurengasen, Möglichkeiten von laserbasierten Messungen, für die Luftfahrt optimierte Messmethoden und Sensoren, hochgenaue Kalibrierung der Messinstrumente sowie Datenverarbeitung- und Datenmanagement.

Nachwuchsschulung und Exponate in der Luft

Highlight der ICARE 2017 war die “Aircraft Exhibition” am vorletzten Konferenztag. Die Ausstellung präsentierte knapp ein Dutzend Forschungsflugzeuge der EUFAR-Mitglieder und Konferenzteilnehmer. Die Flotte der eruopäischen Netzwerkpartner ist vielfältig ausgestattet und wird für Forschungsprojekte länderübergreifend zur Verfügung gestellt. Direkt nach der Ausstellung hoben dann die beiden größten “Exponate” zu ihrer gemeinsamen Mission “EMeRGe” ab: Das DLR-Forschungsflugzeug HALO und die BAe146 der britischen Forschungseinrichtung “Facility for Airborne Atmospheric Measurements” (FAAM) führen Vergleichsmessungen von Schadstoffen durch, um Ausbreitungswege und Auswirkungen auf das Klimasystem zu untersuchen. Für weitere Synergieeffekte werden die Messungen zusätzlich mit Satellitendaten kombiniert.

Ergänzend zur ICARE 2017 hat auch die “EUFAR Summer School” stattgefunden. Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus 16 Ländern durchliefen dabei ein intensives 14-tägiges Training und lernen aus erster Hand, wie Messkampagnen am Boden und in der Luft erfolgreich geplant, durchgeführt und ausgewertet werden. Mit der Nachwuchsförderung leistet das DLR gemeinsam mit den Netzwerkpartnern einen weiteren strategischen Beitrag für die Zukunft der luftgestützten Umweltbeobachtung.

Auf den Bildern

Internationale Konferenz für luftgestützte Umweltbeobachtung (ICARE 2017): Aircraft Exhibition: Cessna 208B Gran Caravan. Ein Flugzeug des Forschungsinstituts CzechGlobe (Global Change Research Institute). Die Ausstellung präsentierte knapp ein Dutzend Forschungsflugzeuge der EUFAR-Mitglieder und Konferenzteilnehmer. 

Forschungsflugzeug der spanischen Luft- und Raumfahrtagentur Instituto Nacional de Técnica Aeroespacial (INTA).

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