Drehkreuz München: International und weiblicher

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Ganz unabhängig von den Europawahlen spielt der Münchner Airport für den Austausch und die Begegnungen der Menschen innerhalb der EU tagtäglich eine wichtige Rolle. So flogen von Anfang Mai 2018 bis Ende April 2019 über 39 Millionen Passagiere über von und zu Zielen innerhalb der europäischen Staatengemeinschaft.

Als subtilen Hinweis auf den bevorstehenden Wahltag haben möglicherweise Reisende am Münchner Flughafen diesen speziellen Airbus A320 der Deutschen Lufthansa wahrgenommen, der hier aus seiner Parkposition gepusht wird. Das entspricht 70 Prozent des gesamten Fluggastaufkommens. Rund zwölf Millionen dieser nutzten den zentral gelegenen Münchner Airport dabei als Zwischenstopp zum Umsteigen. Derzeit werden ab von Aarhus (Dänemark) bis Zakynthos (Griechenland) regelmäßig 122 Ziele in insgesamt 26 EU-Staaten angeflogen. Auch in der Belegschaft der Flughafen München GmbH (FMG) ist die EU stark repräsentiert. Knapp 9.000 Mitarbeiter der FMG und ihrer Tochtergesellschaften kommen aus EU-Ländern. Darunter befinden sich rund 7.500 Beschäftigten aus Deutschland sowie über 1.200 Kolleginnen und Kollegen aus 24 weiteren Mitgliedsstaaten der EU.

Jüngere und mehr Frauen reisen

Nach der jüngsten Erhebung unter den Fluggästen am Flughafen München hat der Anteil weiblicher Passagiere vor allem im Geschäftsreiseverkehr signifikant zugelegt: Stellten die weiblichen Fluggäste im Jahr 2008 lediglich 34 Prozent, so wuchs dieser Anteil im Jahr 2018 bereits auf 47 Prozent. Der Anteil der Männer lag dementsprechend bei 53 Prozent, während es im Jahr 2008 noch 66 Prozent waren.

Auffallend ist, dass sich immer mehr jüngere Passagiere für das als Reisemittel entscheiden und damit einen gesellschaftlicher Trend bestätigen: Junge Leute fliegen häufig, nutzen insbesondere die Zeit nach dem Abschluss der Schul- und Berufsausbildung für Fernreisen, um die Welt zu entdecken. Internationale „Work and Travel“ Angebote sind beliebt, Berufspraktika im Ausland stark nachgefragt und Tausende junger Menschen beteiligen sich Jahr für Jahr an Austausch- und Begegnungsprojekten wie dem europäischen Erasmus-Programm.

Um jederzeit ein umfassendes Bild der aktuellen Verkehrsstruktur zu haben, führt die Flughafen München GmbH kontinuierlich Fluggastbefragungen durch. An der jüngsten Erhebung beteiligten sich insgesamt 30.000 ein- und umsteigende Fluggäste. Aus den Angaben der Passagiere zu Alter, Geschlecht, Nationalität, dem Abreiseort, dem gewählten Anreiseverkehrsmittel, aber auch zum Reiseziel sowie dem Anlass für die Flugreise ergeben sich aufschlussreiche Rückschlüsse auf die Zusammensetzung und das Reiseverhalten der Fluggäste.

Mehr Privatreisende

Demnach lässt sich feststellen, dass der Anteil der aus privaten Gründen reisenden Passagiere deutlich zugelegt hat: 61 Prozent aller Flugreisenden am Flughafen München traten 2018 eine private Flugreise an – 48 Prozent nannten dazu Urlaub und Erholung als Reisegrund, 13 Prozent besuchten Freunde oder Verwandte. Der Anteil der Geschäftsreisenden lag bei 39 Prozent. Damit nimmt der Flughafen München unter den großen deutschen Flughäfen einen Spitzenplatz ein, denn der Durchschnittswert liegt in Deutschland bei 31 Prozent.

Mittlerweile starten rund zehn Prozent aller Passagiere vom Flughafen München mit einer sogenannten „ “ zu ihrem Reiseziel. Im Vergleich zu anderen großen Airports ist das Low-Cost-Segment in München damit verhältnismäßig klein: So weist z.B. der Flughafen Barcelona einen Low-Cost-Anteil von fast 70 Prozent auf, in Gatwick sind es über 50 Prozent. Seitdem immer mehr Gebühren für die Kofferaufgabe in Rechnung stellen, reisen Passagiere verstärkt nur noch mit Handgepäck. Waren es im Jahr 2008 nur 18 Prozent der Fluggäste, die nur mit Handgepäck unterwegs waren, ist der Anteil heute auf 40 Prozent angestiegen.

Das beliebteste Flugziel ab München ist -Heathrow, gefolgt von Amsterdam und Paris Charles-de-Gaulle. Ganz oben auf der Hitliste der Fernreiseziele findet sich das Drehkreuz mit seinen Umsteigemöglichkeiten zu Zielen in Asien und Australien, danach folgen New York (JFK & EWR) und Peking. Das Einsteigeraufkommen im Einzugsgebiet legte im Vergleich zum Jahr 2008 um 32 Prozent zu – ein deutlicher Beleg dafür, wie stark das attraktive Flugangebot des Münchner Flughafens nachgefragt wird.

Passagiere besonders aus den USA

Im Rahmen der Erhebung wurden die in München einsteigenden Passagiere auch nach ihren jeweiligen Herkunftsländern gefragt: Bei den ausländischen Passagieren lagen Reisende mit einem Wohnort in den Vereinigten Staaten weit vorne – mit einem Aufkommen von 1,8 Millionen belegen sie den ersten Rang, gefolgt von Fluggästen aus Italien (900.000), Großbritannien (840.000) und Österreich (720.000).

Schließlich wurden die Fluggäste auch nach ihrem bevorzugten Anreiseverkehrsmittel befragt. Demnach wählten rund 50 Prozent der Passagiere für ihre Anreise zum Flughafen den Pkw, davon fuhren elf Prozent mit dem Taxi, weitere acht Prozent nutzten entweder einen Mietwagen oder ein Car-Sharing-Angebot. Mit der S-Bahn erreichten 34 Prozent der Fluggäste den Airport, etwa 15 Prozent kamen mit öffentlichen Bussen oder nutzten die Transferdienste von Hotels der Umgebung.

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